Ümit Korkmaz ist ein Wolf. Der 31-Jährige ehemalige ÖFB-Teamspieler hat beim SKN St. Pölten einen Vertrag bis Saisonende unterschrieben.

Am linken Flügel ist der SKN St. Pölten für den Abstiegskampf gerüstet. Trainer Jochen Fallmann stehen mit Neuerwerbung Ümit Korkmaz, Leihgabe Cheikhou Dieng, Daniel Schütz, Christopher Drazan und Marcel Holzmann dort gleich fünf Spieler zur Verfügung. Frenkie Schinkels musste zuschlagen. "Ümit ist nicht fit, er ist sensationell fit", verriet der SKN-Sportdirektor der "Kronenzeitung".

Korkmaz hatte hierzulande seine Glanzzeit vor neun, zehn Jahren bei Rapids erfolgreicher "Mission 32" und der Heim-EM 2008, bei der er unter Teamchef Josef Hickersberger (nunmehr SKN-Sportbeirat) am linken Flügel wirbelte - zumeist begleitet von "ÜÜÜ"mit-Rufen enthusiasmierter Fans im Hanappi bzw. im Happel Stadion. Nach zahlreichen Verletzungen während seiner Auslands-Engagements wurde es um den mittlerweile 31-Jährigen still. Sein letztes Meisterschaftsspiel für Çaykur Rizespor absolvierte er im April 2016.

Dieng glänzte beim SKN im Frühjahr 2016 auch vornehmlich am linken Flügel und kam bei Medipol Başakşehir F.K auf sechs Einsatzminuten in der SüperLig im August 2016. Beim "Heimkehrer" konnten die Niederösterreicher wiederum nicht "Nein" sagen, weil sie keine Leihgebühr zahlen und nur einen Teil seines mittlerweile verfünffachten Gehalts zahlen müssen, wie Generalmanager Andreas Blumauer weltfussball bestätigte.

Schütz war im Herbst so ziemlich der einzige Lichtblick der zehn Neuerwerbungen des Erstliga-Meisters und das auch oftmals auf der linken Außenbahn. Im Dezember wiederum kehrte der lange Zeit verletzte Drazan dorthin zurück und auch Holzmann kam ebendort zum Zug.

Improvisation gefragt - Dober Leidtragender?

Dieng und Schütz haben schon bewiesen, dass sie auch rechts Akzente setzen können. Korkmaz muss seinen Platz in der Mannschaft generell erst finden. Holzmann ist dank seiner Zweikampfstärke auch links hinten als Backup für den Rumänen Paul Pârvulescu eine Option. Linksfuß Drazan kann seine größten Stärken - Antrittsschnelligkeit und Präzisionsflanken - im linken Mittelfeld sicher am besten ausspielen.

Möglich, dass die Invasion der Linken letztlich dazu führt, dass Andreas Dober auf dem Abstellgleis landet. Der einzig verbliebene "Local Hero" der transferwütigen Niederösterreicher David Steć ist nämlich rechts hinten genauso wertvoll wie im rechten Mittelfeld. Schon Meistermacher Karl Daxbacher hatte den 22-Jährigen in den Schlüsselspielen gegen Austria Lustenau, bei Wacker Innsbruck und gegen den LASK gegenüber Dober rechts hinten vorgezogen gehabt.

Im Testspiel gegen den SC Mannsdorf ließ Fallmann Samstag in der ersten Hälfte Dober rechts hinten und Schütz im rechten Mittelfeld spielen, Korkmaz halblinks neben Testspieler Alex Ramos. In der zweiten Hälfte kam mit dem Ex-Rieder Julian Baumgartner ein weiterer Testpilot rechts hinten zum Zug, Steć halbrechts im Mittelfeld und Drazan links. Der SKN gewann durch Treffer von Schütz und Segovia 2:1.

Kommt Maximilian Entrup?

Rechts hätte der SKN übrigens auch noch einen Manuel Hartl im Talon. Der 31-Jährige soll allerdings abgeben werden und mehrere Erstliga-Klubs bereits Interesse signalisiert haben. Wisios Transfer zu GSK Katowice steht unmittelbar bevor. Der Pole ist mittlerweile von seinem Urlaub aus den USA zurück. Ebendorthin möchte Daniel Beichler wechseln.

Jeder Abgang macht einen Verpflichtung von Maximilian Entrup wahrscheinlicher. An Tomi ist der SKN hingegen nicht mehr interessiert. Nach Ansicht von Schinkels ähnelt dessen Spielanlage zu sehr jener von Daniel Lucas Segovia. Tomis Trefferquote mit 18 Toren in 65 Bundesliga-Einsätzen liegt freilich etwas über jener Segovias, der in 50 Partien sieben Mal scorte.

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ts