17.12.2016 20:10 Uhr

Probleme für kurdische Vereine im Irak

Die Fans im Irak müssen vorerst auf Spiele gegen kurdische Vereine verzichten
Die Fans im Irak müssen vorerst auf Spiele gegen kurdische Vereine verzichten

Aus Protest gegen kurdenfeindliche Sprechchöre wollen zwei Fußballvereine aus der autonomen Kurdenregion im Irak vorerst nicht um die irakische Meisterschaft spielen. Als die Spieler der Kurdenmetropole Erbil gegen den schiitischen Gegner Al Najaf eingelaufen waren, hatten die Anhänger der Gastgeber Parolen gerufen, die Erbil in Verbindung mit der Terrororganisation "IS" brachten.

Das irakische Fernsehen stoppte daher vorübergehend die Tonübertragung. "Wir haben unsere Spieler zurückgerufen wegen der Parolen, die das Publikum in Najaf gegen Kurdistan und seine politischen Akteure aufwiegelten", sagte Vereinsboss Abdallah Madschid. Solche verbalen Angriffe seien "nicht hinnehmbar" und hätten "keinen Platz im Sport".

Erbil spiele so lange nicht mehr um die irakische Meisterschaft, bis "auf der politischen Ebene eine Entscheidung getroffen" worden sei, betonte Madschid. Aus Solidarität mit Erbil verabschiedete sich auch der kurdische Verein Zakho vorerst aus der irakischen Liga. Der irakische Fußballverband entschuldigte sich in einer Erklärung bei Erbil für den Zwischenfall im Stadion und kündigte Sanktionen an.

Mitte Oktober hatte die irakische Armee gemeinsam mit schiitischen Milizen und kurdischen Peschmerga-Kämpfern eine Offensive gegen die IS-Herrschaft in Mossul gestartet. Die Spannungen zwischen Schiiten und Kurden bestehen im Irak jedoch fort.

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apa/red

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