18.12.2016 18:20 Uhr

Altach nach Sieg gegen Rapid Winterkönig!

Altach besiegt Rapid mit 3:1 und ist sensationell Bundesliga-Winterkönig!
Altach besiegt Rapid mit 3:1 und ist sensationell Bundesliga-Winterkönig!

Der SCR Altach hat sich am Sonntag sensationell den Winterkönig-Titel gesichert. Das Überraschungsteam der laufenden Saison feierte zum Abschluss der 20. Bundesliga-Runde gegen Rekordmeister Rapid einen 3:1-Heimsieg.

Damit gehen die Vorarlberger mit einem Vorsprung von zwei Punkten auf Titelverteidiger RB Salzburg und drei Zähler vor Herbstmeister Sturm Graz ins Jahr 2017. Rapid ist als Fünfter mit bereits 15 Punkten Rückstand hingegen nur im Niemandsland der Tabelle zu finden.

Der 33. Meistertitel der Vereinsgeschichte ist für die Grün-Weißen daher schon vor dem Frühjahr quasi verloren. Das gilt aber genauso für einen Europacup-Fixplatz, den nur die besten drei Teams der Tabelle sicher haben. Auf Salzburg fehlen 13 Zähler und auf Sturm Graz zwölf Punkte. Zudem hat auch der viertplatzierte Lokalrivale Austria, der zum Frühjahrsauftakt wartet, bereits zehn Zähler mehr gesammelt.

Auf Rapid-Coach Damir Canadi wartet deshalb eine Mammutaufgabe im neuen Jahr. Wohl nur mehr der Sieg im ÖFB-Cup kann Rapid einen internationalen Startplatz in der Saison 2017/18 retten.

Blitzstart der Altacher durch irregulären Treffer

Seine Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte hätte er sich sicher ganz anders vorgestellt. Die Altacher gingen dank Toren von Philipp Netzer (7., 60.) und Nikola Dovedan (55.) völlig zurecht als Sieger vom Feld, blieben damit auch im elften Heimspiel unbesiegt und holten dabei Sieg Nummer neun.

Den in der Offensive völlig harmlosen Rapidlern gelang durch einen Freistoß von Srđan Grahovac (59.) nur der zwischenzeitliche Anschlusstreffer, der kurze positive Aufwärtstrend durch die Siege gegen St. Pölten und Ried wurde gestoppt.

Bei der mit Spannung erwarteten Rückkehr von Canadi in die Cashpoint Arena überraschte der Rapid-Coach mit einer 4-3-3-Formation. Die Ausrichtung war aber nur aufgrund der zahlreichen Ausfälle zustande gekommen. Maximilian Wöber fiel noch kurzfristig krankheitsbedingt aus und Mario Sonnleitner war nicht fit genug für einen längeren Einsatz, es fehlten in der Defensive also die Alternativen.

Unmittelbar nachdem Canadi von seinem Ex-Verein offiziell verabschiedet worden war, starteten die Altacher druckvoller, energischer und legten einen Traumstart hin. Allerdings nur dank der Mithilfe des Schiedsrichter-Teams rund um den unsicheren Dieter Muckenhammer, dem mit seinen Assistenten zwei folgenschwere Fehler hintereinander unterliefen.

Ein Freistoß von Andreas Lienhart wurde von Netzer leicht verlängert, der in Abseitsposition befindliche Benedikt Zech attackierte Rapid-Keeper Richard Strebinger, der den Ball nicht festhalten konnte und Netzer staubte zum 1:0 ab (7.). Doppel bitter für die Grün-Weißen war, dass es den Freistoß gar nicht geben hätte dürfen, der Zweikampf von Grahovac mit Boris Prokopič war kein Foul.

Drei Tore nach dem Seitenwechsel

Der schwungvolle Start wurde durch den Führungstreffer aber gebremst. Altach zog sich sehr weit zurück, überließ Rapid das Spiel. Die Hütteldorfer konnten sich aus dem größeren Ballbesitz aber keine Chancen herausarbeiten, Ex-Rapid-Goalie Andreas Lukse war in der ersten Hälfte völlig beschäftigungslos.

Nach dem Seitenwechsel lief bei den Wienern noch weniger zusammen und Altach zeigte demgegenüber hohe Effizienz. Der starke Dimitri Oberlin bediente "Joker" Dovedan mit der Ferse, der ließ Stephan Auer aussteigen und traf an Strebinger vorbei zum 2:0 ins Eck (55.).

Rapid konnte mit einem direkt verwandelten Freistoß ins Eck von Grahovac (59.) zwar antworten, es sollte aber die einzige Topchance der Gäste überhaupt im Spiel bleiben. Quasi im Gegenzug machten die Gastgeber zudem alles klar. Nach einem Lienhart-Freistoß köpfelte Netzer, dessen Vertragsverlängerung um zwei Jahre bekannt wurde, völlig unbedrängt zum 3:1 (60.) ein.

Rapid, wo Kapitän Steffen Hofmann ab der 77. Minute sein Comeback gab, ist damit in Altach fünf Spiele sieglos. Der Trainereffekt blieb bisher wirkungslos, unter dem seit November amtierenden Canadi wuchs der Rückstand auf die Spitze von neun auf mittlerweile 15 Punkte an.

Die Altacher konnten demgegenüber unter Interimstrainer Werner Grabherr ihren Sensationslauf fortsetzen, für den 31-Jährigen war es aufgrund der fehlenden Pro-Lizenz trotzdem die letzte Partie an vorderster Front. Ein Nachfolger soll bald präsentiert werden.

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apa/red

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