06.10.2017 11:00 Uhr

Drama um Mitgründer der Ultras Rapid

Schwerer Schlag für die Ultras Rapid. Einer der fünf Gründungsmitglieder der führenden Fangruppe Österreichs musste am Freitag operiert werden. Es handelte sich dabei um eine Beinamputation bei Rudolf Koblowsky, einer Legende in der grün-weißen Fan-Szene und einstiger Fan-Koordinator der österreichischen Bundesliga.

Eine Zuckererkrankung machte den dramatischen Eingriff unterhalb des Knies notwendig, nicht nur die Ultras Rapid wünschen "Kobi" alles Gute und viel Kraft für die Zukunft.

Rudolf Koblowsky gehörte gemeinsam mit Roland Kresa, Sabine Karl, Gerhard König und Thomas Kern zu den fünf Gründungsmitgliedern der "Ultras".

Im Buch "100 Jahre Rapid - Geschichte einer Legende" schilderte der nicht nur bei den Grün-Weißen anerkannte Koblowsky eines seiner Lieblings-Erlebnisse mit Rapid beim Duell in der Champions League 1996 mit Juventus. Juve kam mit nur 250 Fans nach Wien, Rapid aber mit tausenden Anhängern nach Turin. "Wir haben zu Beginn eine Choreographie gemacht. 'Wir haben von allem ein wenig mehr.' Fans, die auch auswärts mitfahren, drei Sterne und gleich zwei violette Feinde. Das Bild von dem Transparent war später in jedem Fan-Magazin."

Der Entdecker von René Wagner

Aber "Kobi" beließ es längst nicht bei Worten, er ließ auch Taten folgen. Torjäger René Wagner entdeckte der auch als Groundhopper aktive Fußball-Fanatiker in der tschechischen Liga bei Boby Brno. Rapid erhielt von Koblowsky den Hinweis, welche Granate da in Brünn stürmt, wenig später war Wagner in Wien-Hütteldorf und wurde dort zum gefeierten Publikumsliebling. Ein Transfer-Volltreffer eingeleitet durch einen Rapid-Fan.

"Dem René hat man die Verschwendungsbereitschaft angesehen. Rennt wie ein Viech, geht die längsten Wege und ist beidbeinig. Er will sich aber nicht vermarkten lassen, sondern hat Angst vor dem Westen. Tschechien ist nur 120 Kilometer weit weg, aber eine andere Welt. In Spanien oder Italien wäre er verloren", meinte der "Erfinder" des späteren Torschützenkönigs.

Für Austrianer bei Polizei-Einvernahme gelogen

Auch um das Zusammenleben in Wien mit dem Erzrivalen machte sich Koblowsky verdient.

"Nach einem Eishockey-Match hab ich die Austrianer sehr beflegelt. Der Buchinger Robert, ein Bär, hat mir eine volliert. Bei der Polizeiverhandlung hab' ich gesagt, dass er mich nur am Rücken getroffen hat und ich durch ihn keine Verletzungen erlitten hätte. Der hat doch eh nur die Austrianer verteidigt. Er ist nicht verurteilt worden. Seither sind wir die besten Freunde. Auf der G'schicht ist die Ruhe in der Stadt aufgebaut", beschrieb er 1999 die Situation zwischen den Fans von Rapid und der Austria.

SK Rapid bietet Hilfe an

Der SK Rapid und die österreichische Bundesliga äußerten sich am Freitag mit Wünschen der besten Genesung für Rudi Koblowsky.

Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek meinte gegenüber weltfussball: "Die Nachricht von der schweren Erkrankung von Rudi Koblowsky ist ein echter Schock. Er ist ein Rapidler durch und durch. Er wird kämpfen und deswegen bin ich überzeugt, dass er diesen schweren Schicksalsschlag meistern wird. Der Unterstützung seiner zahllosen Freunde, gerade aus dem Rapid-Umfeld und von den von ihm mitgegründeten Ultras kann er sich auf alle Fälle sicher sein."

"Auch wir als SK Rapid wünschen nur das Allerbeste im Kampf gegen diese Erkrankung und werden im Rahmen unserer Möglichkeiten zur Stelle sein, wenn dies notwendig und von ihm gewünscht ist."

Mehr dazu:
>> Die besten Bilder des SK Rapid

red

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