06.10.2019 22:48 Uhr

Krisenresistent: Darum ist Monschein so stark

Florian Klein auf Christoph Monschein, und perfekt war Austrias Sieg gegen Sturm
Florian Klein auf Christoph Monschein, und perfekt war Austrias Sieg gegen Sturm

Christoph Monschein schießt die Austria mit seinem achten Ligator zum wichtigen Sieg gegen Sturm Graz. Der Mann an vordester Front bleibt auch angesichts der violetten Krise cool: "Ich finde, dass Druck im Fußball dazugehört."

Die Wiener Austria verabschiedet sich mit einem Erfolgserlebnis in die Länderspielpause. Mit dem hart erkämpften 1:0 über Sturm Graz fanden die "Veilchen" nach zwei hohen Niederlagen (2:5 in Wattens im Cup, 1:4 in der Liga in Salzburg) wieder in die Erfolgsspur und feierten zu Hause den zweiten Zu-Null-Sieg in Serie.

Für die taumelnde Mannschaft ein wichtiger Schritt auf dem Weg aus der Krise, wenngleich spielerisch noch reichlich Luft nach oben war. An einem Herren in Violett scheinen die Probleme, die Team und Klub seit Langem umgeben, aber abzuprallen. Christoph Monschein trifft wie am Fließband, wenig überraschend, dass er es war, der gegen Sturm den spielentscheidenden Treffer erzielte.

>> Die Einsatz- und Torstatistiken von Christoph Monschein

"Ich konzentriere mich einfach auf mich. Ich finde, dass Druck im Fußball dazugehört. Egal wo ich gespielt habe, es war Druck da", erklärte der 26-jährige Angreifer zum Abschluss seiner Interviewrunde in der Mixed Zone der Generali-Arena. "Ich hau' alles rein! Oft wird man belohnt, oft nicht, aber im Moment schaut's super aus."

Auch Trainer sowie Kapitän fanden für ihren Goalgetter lobende Worte. "Es ist für unser Spiel extrem wichtig, dass wir einen Stürmer haben, von dem wir wissen, dass er aus ganz wenigen Chancen Tore machen kann", sagte Christian Ilzer. Alexander Grünwald, der wieder als Libero in einer Dreier- bzw. Fünferkette agierte, ergänzte: "Er ist im Moment enorm wichtig für uns. Man braucht auch Spieler, die die Tore schießen. Das macht er momentan, so kanns's weitergehen. Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben."

Monschein verteidigt "Vorzeigeprofi" Klein

Monschein hält nach zehn Runden bei acht Toren, womit er für mehr als die Hälfte aller Austria-Treffer (14) in der Meisterschaft verantwortlich zeichnet. Wettbewerbsübergreifend hat er in 14 Partien elf Mal genetzt. Eine Quote, die ihn erneut auf die Abrufliste des Nationalteams brachte.

"Das macht mich unglaublich stolz und motiviert mich. Ich glaube, das zeige ich im Moment auch", so der Stürmer, der seine dritte Saison im Dress der "Veilchen" bestreitet. Sollte ihn Franco Foda tatsächlich einmal in die Nationalmannschaft beordern, "wäre das ein Riesentraum für mich. Das hätte ich mir vor ein paar Jahren nicht einmal erträumen können."

Einen Mitspieler, der auf reichlich Länderspiele - 45 an der Zahl - zurückblicken kann, nahm Monschein am Sonntagabend explizit in Schutz. Der zuletzt von Teilen der Fans als Sündenbock auserkorene Florian Klein hatte ihm das Goldtor gegen Sturm aufgelegt, beim Jubel deutete Monschein demonstrativ auf den 32-Jährigen.

"Persönliche Kritik, wie es beim Flo war, ist nicht optimal, das kann keiner brauchen", fand Monschein klare Worte, auch wenn er einräumte: "Ich verstehe den Unmut der Fans, wenn man sieht, wo wir stehen und wie wir die letzen Wochen aufgetreten sind." Dennoch sei Klein "ein Vorzeigeprofi", der "jeden Tag 100 Prozent" gebe. "Ich habe mir so viel abschauen können in der Zeit mit ihm."

David Mayr

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