01.12.2019 06:56 Uhr

Aufsteiger WSG Tirol stößt an seine Grenzen

Aufstiegseuphorie verfliegt langsam
Aufstiegseuphorie verfliegt langsam

In Tirol hat fußballerisch die Realität Einzug gehalten. Das 1:5 gegen Sturm Graz bedeutete für die WSG Tirol bereits die vierte Bundesliga-Niederlage in Folge. "Wir stoßen zur Zeit einfach an unsere Grenzen", sagte Thomas Silberberger. Der Tiroler Trainer sah wenige Minuten nach der zehnten Saisonniederlage aus 16 Runden bereits neue Gewitterwolken aufziehen.

"Wenn man viermal hintereinander verliert, werden die Füße schwer. Und sind wir uns ehrlich: Es steht ja die fünfte Niederlage bevor", sagte Silberberger mit Blick auf das kommende Gastspiel bei Meister Salzburg gegenüber Sky. Dem Langzeit-Coach schwant angesichts der kommenden Hürde wenig Gutes: "Wir fahren jetzt dann nach Salzburg in einen Hurrikan hinein und müssen schauen, dass wir lebend wieder herauskommen."

Vor den Sonntagspielen rangierte die Werkssportgemeinschaft als Neunter zwei Punkte vor dem Tabellenende, der Trend ist negativ. Seit der Auftaktrunde (3:1 gegen Austria Wien) hat die Mannschaft am meist schwach besuchten Innsbrucker Tivoli - am Samstag kam etwa ein Viertel der gezählten 2.100 Zuschauer aus Graz - nicht mehr gewonnen.

Und selbst die Ladehemmung löste sich nur statistisch aufgrund eines Eigentors von Sturms Ivan Ljubic. Eigentore einmal abgezogen, stammt das letzte Heimtor aus dem Spiel heraus ebenfalls aus der 1. Runde. Der spätere Absteiger Wacker Innsbruck hatte nach 16 Spieltagen im Vorjahr drei Punkte mehr auf dem Konto. Silberberger warnte: "Wir müssen schauen, dass wir nicht mit der Roten Laterne überwintern."

El Maestro lobt die Mannschaft

Dass SKN St. Pölten und Mattersburg (0:0) die Punkte teilten, spielte den Tirolern eher in die Karten. Dennoch war man zum bereits dritten Mal in dieser Saison mit einem 1:5 konfrontiert. "Das war heute ein Spiegelbild der letzten Wochen", meinte Benjamin Pranter. Seine Mannschaft hatte zwar gute Chancen herausgespielt, viel kaltschnäuziger waren aber die Gäste. "Die Mannschaft ist super drauf, wir haben unseren Spielplan super umgesetzt", lobte Sturm-Trainer Nestor El Maestro. "Wir hatten heute ganz viele Spieler auf dem Platz, die an ihre absolute Leistungsgrenze gegangen sind."

Das große Zittern um die Meistergruppen-Qualifikation dürfte den Grazern in dieser Saison erspart bleiben. Bei sechs ausstehenden Runden rangieren die Schwarz-Weißen acht Punkte über dem "Strich". Anders als etwa Rapid, das am Sonntag nur mit einem Sieg beim LASK wieder an Sturm vorbeiziehen würde, plagen die Steirer kaum Verletzungssorgen. Der Kader ist gerade in der Offensive breit, in Innsbruck traf kein Spieler doppelt.

"Wir waren von Anfang an bei 100 Prozent und haben unseren Spielplan perfekt umgesetzt", sagte Philipp Huspek, der Torschütze zum 1:0. Er war erneut statt Thorsten Röcher (Muskelbeschwerden) aufgelaufen. El Maestro: "Das 1:0 war wichtig. Dann war es ein Spiel, wie wir es uns wünschen."

apa

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