19.12.2019 18:52 Uhr

Ache: Vom Schnäppchen zum Volltreffer?

Wechselt Ragnar Ache zu Eintracht Frankfurt?
Wechselt Ragnar Ache zu Eintracht Frankfurt?

Eintracht Frankfurt steht laut übereinstimmenden Medienberichten kurz vor einer Verpflichtung von U21-Nationalspieler Ragnar Ache. Der 21-Jährige ist vertraglich noch bis 2021 an den niederländischen Erstligisten Sparta Rotterdam gebunden und könnte nicht nur zu einem Schnäppchen, sondern auch zu einem echten Volltreffer werden. 

Ragnar Ache, in Frankfurt am Main geboren, musste nicht lange überlegen als er in einem Interview des TV-Senders "RTV Rijnmond" vor die Wahl gestellt wurde: Bratwurst oder Frikandeln? Ohne zu zögern entschied er sich für das deutsche Nationalgericht. Ins Grübeln kam der junge Stürmer dagegen bei der Frage: Frankfurt oder Rotterdam? "Da ich mehr mit Rotterdam zu tun habe, sage ich Rotterdam", erklärte der 21-Jährige.

Dass sich das schon bald ändern und sein Lebensmittelpunkt künftig in Hessen liegen könnte, deutete sich in den letzten Tagen immer mehr an. Das Magazin "Voetbal International" berichtete, die Eintracht werde womöglich schon im Winter zuschlagen und Ache verpflichten. Auch der Stürmer bestätigte: "Ich habe gehört, dass es Interesse gibt."

Die Bundesliga sei "ein klares Ziel", erklärte Ache, der am liebsten das Trikot von Eintracht Frankfurt überstreifen würde. "Über einen Anruf von Herrn Bobic würde ich mich freuen", machte der Nachwuchsstürmer keinen Hehl aus seiner Leidenschaft für die Adler. Das Interesse beruht ganz offensichtlich auf Gegenseitigkeit.

Beste Voraussetzungen für den Bundesliga-Durchbruch

Warum sich die Hessen um den 21-Jährigen bemühen, liegt auf der Hand. Aches Potenzial ist enorm. Mit seinen 1,87 m ist er nicht nur kopfballstark, sondern auch körperlich robust. Er kann Zuspiele verwerten, Bälle sichern, Bälle weiterleiten und auch mal einen Gegenspieler ausspielen. Qualitäten, die in Frankfurt gefragt sind. Und beste Voraussetzungen, um auch in der Bundesliga den Durchbruch zu schaffen.

In den Niederlanden ist Ache spätestens seit dieser Saison in aller Munde. Der Stürmer ist nicht selten der beste Spieler seiner Mannschaft.

Mit fünf Toren und drei Vorlagen ist er an einem Drittel aller Sparta-Treffer direkt beteiligt. Seine Leistungen wurden Anfang November mit der erstmaligen Nominierung in die deutsche U21-Nationalmannschaft belohnt. 120 Sekunden brauchte er für seinen ersten Treffer im DFB-Dress.

Rasanter Aufstieg bei Sparta Rotterdam

Sein famoser Start in der deutschen Auswahl weckte Erinnerungen an seinen rasanten Aufstieg bei Sparta Rotterdam. Nachdem Ache im Alter von 12 Jahren beim niederländischen Klub begann und sämtliche Jugendmannschaften durchlief, debütierte er 2017 bei den Profis.

Dort fasste er überraschend schnell Fuß. Selbst größere Rückschläge wie die Verletzung, die ihn 2018/19 die gesamte Hinrunde kostete, warfen ihn nicht aus der Bahn. 

In der laufenden Spielzeit ist Ache aus dem Team von Sparta kaum noch wegzudenken. Der Mittelstürmer, der sich auch auf der linken Außenbahn behaupten kann, ist einer der Dreh- und Angelpunkte der Rotterdamer Offensive. Eine Rolle, die sich womöglich auch die Verantwortlichen von Eintracht Frankfurt für den Stürmer erhoffen. 

Lässt sich die Eintracht auf ein Leihgeschäft ein?

Obwohl sich der Transfer Aches zur Eintracht bereits andeutet, könnte es noch einige Monate dauern, bevor der Stürmer erstmals das Trikot der Adler überstreift. In Rotterdam sind sie auf seine Tore und Vorlagen angewiesen, um die Klasse zu halten.

Denkbar ist daher, dass Frankfurt den Stürmer zwar schon im Winter verpflichtet, ihn anschließend aber direkt für ein halbes Jahr wieder an Sparta verleiht.

Die Ablösesumme für den 21-Jährigen soll zwischen einer und zwei Millionen Euro liegen. Damit könnte Ache für die Eintracht zu einem echten Schnäppchen werden. Eine Garantie dafür, dass der Stürmer seine Entwicklung am Main weiter so rasant fortsetzt, gibt es zwar nicht.

Schließlich warten auf ihn in der Bundesliga deutlich größere Herausforderungen als in der Eredivisie. Aber allein die Perspektive, einen echten "Frankfurter Bub" im Team zu haben, der vielleicht sogar auf Jahre hinaus zu einem Gesicht des Klubs werden könnte, ist das überschaubare Risiko mehr als wert.

Christian Schenzel

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