12.01.2020 11:12 Uhr

Flick fordert Soforthilfe - Kimmich schlägt Alarm

Joshua Kimmich glaubt, der FC Bayern ist zu dünn besetzt
Joshua Kimmich glaubt, der FC Bayern ist zu dünn besetzt

Akute Personalprobleme, Fehler im System und eine deftige Blamage bei der Generalprobe: Die Lage beim FC Bayern München ist kurz vor dem Rückrundenstart besorgniserregend.

Hansi Flick atmete trotz der deftigen Blamage erst einmal auf. "Wichtig war, dass es uns gelungen ist, die Spieler verletzungsfrei über die Runden zu bekommen", sagte der Trainer von Bayern München nach dem peinlichen 2:5 (1:1) bei der Rückrunden-Generalprobe beim Zweitliga-16. 1. FC Nürnberg erleichtert.

Boss Karl-Heinz Rummenigge und Vorstand Oliver Kahn hatten das Max-Morlock-Stadion zu diesem Zeitpunkt längst konsterniert verlassen. Das Führungsduo hatte genug gesehen - und das war eine Woche vor der Ligapartie bei Hertha BSC (19.1.) alarmierend. Fehler im System und vor allem die akuten Personalsorgen setzen dem Rekordmeister zum Start ins neue Jahr massiv zu.

Flick, der schon im Trainingslager in Katar zwei neue Spieler gefordert hatte, kündigte nach dem Desaster von Nürnberg weitere Gespräche mit Sportdirektor Hasan Salihamidzic an. Auch aus der Mannschaft kamen erneut kritische Stimmen. "Wenn wir bis zum Ende auf drei Hochzeiten tanzen wollen, sind wir darauf angewiesen, mehr fitte Spieler als nur 13 oder 14 zu haben. Fakt ist, dass wir momentan dünn besetzt sind", monierte Joshua Kimmich.

FC Bayern sucht Neuzugang, der "gleich weiterhilft"

Die verletzten Lucas Hernández, Kingsley Coman, Javi Martínez und Niklas Süle sowie der gelbgesperrte Kimmich fallen in Berlin sicher aus. Zählt man die angeschlagenen Serge Gnabry (Achillessehnenprobleme) und Robert Lewandowski, der nach einer Leisten-OP am Mittwoch wieder einsteigen soll, dazu, bleiben Flick gerade einmal zwölf (!) gestandene Feldspieler.

Der 54-Jährige wollte dennoch nicht noch mehr Druck auf Salihamidzic aufbauen. "Man muss jetzt sehen, was machbar ist. Es muss ein Spieler sein, der uns gleich weiterhilft", sagte er. Vielleicht müsse der FC Bayern aber auch, fügte Flick trotzig an, "zwei bis drei Wochen überbrücken. Auch wenn wir im Moment weniger sind, haben wir noch genügend Qualität, um in Berlin zu gewinnen."

Von dieser Qualität war im Derby beim Club allerdings wenig zu sehen. Die Bayern, denen das strapaziöse Trainingslager in den Knochen steckte, offenbarten vor allem defensiv abermals erhebliche Abstimmungsprobleme. "Wir müssen bei Ballverlust mehr Ordnung haben. Die Abläufe müssen besser werden. Das war nicht gut genug", räumte Flick ein. Kimmich kritisierte "viele einfache Fehler im Aufbau. Wir haben noch viel Arbeit."

C-Elf des FC Bayern wird von Nürnberg vorgeführt

Als Maßstab diente in Nürnberg allerdings nur die erste Hälfte, in der Flick sein aktuelles A-Team aufbot. Zur Pause wechselte er beim Spielstand von 1:1 - Alphonso Davies hatte die Club-Führung ausgeglichen - komplett durch. Flick wollte angesichts der prekären Personallage kein Risiko eingehen. Da nahm er auch in Kauf, dass die C-Elf aus Nachwuchsspielern in der zweiten Hälfte unterging.

Zwei Tage gab Flick seinen Stars nach der verpatzten Generalprobe frei. Am Dienstag steht ein Leistungstest auf dem Programm, am Mittwoch startet die finale Vorbereitung auf Berlin. Die Vorgabe bis Sonntag ist klar: nur keine weiteren Verletzten!

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