16.01.2020 17:29 Uhr

Meinung: "Haaland zeigt der Liga, wo der Hammer hängt"

Schlägt Erling Haaland beim BVB ein?
Schlägt Erling Haaland beim BVB ein?

Die Rückrunde der Bundesliga-Saison 2019/20 steht vor der Tür. Bevor der Ball im Oberhaus wieder rollt, kommentieren die sport.de-Redakteure eine Reihe steiler Thesen.

In Teil II des Meinungspanels geht es um die Frage, ob Neuzugang Erling Haaland beim BVB einschlägt, und die Chancen von RB Leipzig in der Champions League.

  • Erling Haaland schießt auch die deutsche Bundesliga auseinander

Tobias Knoop: Das wird nicht passieren. Warum? Weil Haalands Trainer beim BVB Lucien Favre heißt. Der Schweizer kann traditionell nichts mit großen, physisch starken Mittelstürmern anfangen. Um Haaland als klassischen Zielspieler richtig zu integrieren, müsste Favre sein System auch ein Stück weit auf den 19-Jährigen zuschneiden. Dass er das tut, kann ich mir nicht vorstellen.

Tom Kühner: Auf jeden Fall! Der junge Norweger spürt vom ersten Moment an das Vertrauen des Vereins, hat einen Stammplatz nahezu sicher. Bereits im ersten Rückrundenspiel gegen den FC Augsburg dürfte er sein Tor-Debüt feiern. Meine Prognose: Am Ende der Rückrunde steht der 19-Jährige bei insgesamt 14 Treffern. Haaland entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Spieler, der nicht nur den BVB, sondern die ganze Bundesliga bereichert.

Christian Schenzel: Das wird er nicht und das muss er auch nicht. Haaland wird sicher das ein oder andere Tor für den BVB erzielen. Seine Trefferquote aus Österreich wird er in der Bundesliga aber nicht aufrechterhalten. Die Frage ist, ob die Fans und Verantwortlichen der Dortmunder damit leben könnten, wenn Haaland "nur" 15 Tore pro Saison erzielt. Die großen Erwartungen könnten hier durchaus zum Problem werden.

Chris Rohdenburg: Haaland zeigt der Liga, wo der Hammer hängt. Von den 22 Scorerpunkten in Österreichs Bundesliga mal ganz abgesehen: Der junge Norweger hat sagenhafte acht Tore in sechs Champions-League-Einsätzen erzielt, gegen Klubs wie SSC Neapel oder FC Liverpool. Wer den Hünen hat spielen sehen, der weiß: Der kann richtig was - warum also nicht in Deutschland?

Mats-Yannick Roth: Immer langsam! Der 19-Jährige muss erst einmal beweisen, dass er der Qualität der Bundesliga, dem Erfolgsdruck beim BVB und der öffentlichen Aufmerksamkeit überhaupt gerecht wird. Bleibt Haaland fit, wird er sicherlich ein paar Akzente setzen. An die Werte eines Robert Lewandowski oder Timo Werner wird er aber längst noch nicht heran reichen.

  • RB Leipzig kommt in der Champions League weiter als der FC Bayern und der BVB

Christian Schenzel: Nein! Aus einem ganz einfachen Grund: Alle drei Bundesligisten scheiden im Achtelfinale aus. PSG zeigt dem BVB die Grenzen auf, RB zahlt gegen Tottenham Lehrgeld und Bayerns zusammengeschusterte Abwehr lässt sich von den Chelsea-Teenies überrumpeln.

Tom Kühner: Nein! RB-Trainer Julian Nageslmann nutzt den internationalen Wettbewerb gerne für Personalrotation. Schongang für die Bestbesetzung ist auch angesagt, wenn es für Leipzig um die deutsche Meisterschaft geht. In der Champions League fliegt die Leipziger B-Elf im Viertelfinale raus. Noch schwächer schneidet der BVB ab, für den gegen Paris Saint-Germain schon eine Runde früher Schluss ist. Der FC Bayern duselt sich hingegen irgendwie ins Halbfinale.

Tobias Knoop: Nein, der Fokus auf den Titelkampf wird die Leipziger in der Königsklasse einige Körner kosten - und international ist alles unter 100 Prozent einfach nicht gut genug. Tottenham Hotspur mit José Mourinho im Achtelfinale könnte schon eine Nummer zu groß sein für das Team von Julian Nagelsmann - und zumindest der FC Bayern wird den Viertelfinaleinzug schaffen.

Mats-Yannick Roth: Weiter als die Bayern wird Leipzig trotz einer starken Saison in der Königsklasse nicht kommen. Für Tottenham wird es noch reichen, doch im Viertelfinale ist dieses Jahr Feierabend. Der FC Bayern hingegen kann es mit der vorhandenen Erfahrung und dem nötigen Losglück ganz weit bringen. 

Chris Rohdenburg: RB Leipzig mischt die Königsklasse auf, ganz sicher. Gegen die Spurs hat die Nagelsmann-Truppe beste Chancen aufs Viertelfinale, aber auch der FC Bayern sollte Chelsea schlagen können. Am Ende wird sich vermutlich nur der BVB gegen Tuchels PSG frühzeitig verabschieden. Danach ist ohnehin alles offen. Vielleicht ja sogar ein Viertelfinal-Sieger, der RB Leipzig heißt - im Duell gegen den FC Bayern.

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