17.01.2020 12:28 Uhr

Zoff um Nübel: Berater spricht über Bestechungsversuche

Michael Schulz geht im Streit um den Wechsel von Alexander Nübel zum FC Bayern München in die Offensive
Michael Schulz geht im Streit um den Wechsel von Alexander Nübel zum FC Bayern München in die Offensive

Michael Schulz, Mitarbeiter der Berateragentur, die Schalkes Alexander Nübel vertritt, hat sich vehement gegen Vorwürfe gewehrt, der Transfer zum FC Bayern habe überwiegend finanzielle Gründe.

Der 58-Jährige, der zwar nicht der direkte Berater des Bald-Münchners ist, aber "in den Überlegungen" rund um Nübels Zukunft mitgewirkt hatte, stellte gegenüber "sportschau" klar: "In den letzten Tagen wurden wir massiv bedroht durch diese Fachkommentare der Experten, dass er ja offensichtlich dumm sei und von geldgeilen Berater in die Irre geführt wurde. Das ist definitiv nicht der Fall."

Dass Nübels ablösefreier Wechsel zum FC Bayern nur deshalb zustande kam, weil er "falsch beraten" wurde, wolle Schulz "schärfstens von uns weisen. Ich schwöre, dass es nicht der Fall ist. Im Gegenteil: Wir sind tatsächlich mit siebenstelligen Beträgen praktisch hofiert worden, um ihn zu anderen Vereinen zu bringen".

Alexander Nübel wurde von der Agentur über die versuchte Bestechung in Kenntnis gesetzt, so Schulz weiter. "Das haben wir ganz offen gemacht." So hob er abermals hervor: "Wenn eins keine Rolle gespielt hat, dann war es das Geld. Weder für Alex, noch für uns."

Vielmehr ging es zu jeder Zeit um eine "ganz sportliche Entscheidung, die man sicherlich diskutieren kann", führte der frühere Abwehrspieler aus. Die Entscheidung sei "gut überlegt".

Schulz kritisiert FC Schalke 04

Zur geplatzten Vertragsverlängerung beim FC Schalke 04 kritisierte Michael Schulz derweil die Verantwortlichen des Revierklubs. "Dir Urgeschichte ist ja eigentlich, dass wir - und auch Alex - vor zwei Jahren, als er noch gar nicht gespielt hat und sein Stern so langsam aufging, sofort unterschrieben hätten."

Man habe gar "darauf gewartet, dass Schalke eine Vertragsverlängerung vorlegt". Die Berateragentur sei zudem selbst auf den Klub zugetreten, "obwohl das eigentlich falsch war" und man sich dadurch in eine "schlechte Verhandlungsposition" begeben hat. "Wir wurden aber nicht zurückgerufen."

Der kuriose Grund: Schalke war der Meinung, "er hätte noch einen Vertrag bis 2021". De facto läuft Alexander Nübels Arbeitspapier im kommenden Sommer aus. "Christian Heidel war zu dieser Zeit Manager. Ich weiß nicht, wer dafür verantwortlich ist. In jedem Fall sind sie dem Irrtum aufgesessen, dass er einen längerfristigen Vertrag hat." 

Den richtigen Zeitpunkt für eine Verlängerung habe S04 letztlich "mehrere Monate verpasst". Dass andere Vereine an Nübel, nachdem er "konsequent gespielt hat", Interesse gezeigt haben, sei nur "logisch" gewesen. 

gkl

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