21.02.2020 16:36 Uhr

Ogris teilt gegen Austria-Führung aus

Andreas Ogris sieht aktuell schwarz für seine Austria
Andreas Ogris sieht aktuell schwarz für seine Austria

Drei Runden vor Schluss fehlen der Wiener Austria sechs Punkte auf die Meistergruppe, am Sonntag wartet mit Meister Red Bull Salzburg zudem kein leichtes Los auf den Tabellensiebten der Bundesliga. Die Chancen auf das obere Play-off sinken und Austria-Legende Andreas Ogris weiß auch warum.

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Bei der Austria läuft es weiterhin nicht rund. Trotz einer perfekten Vorbereitung mit sieben Siegen in sieben Spielen, mühte man sich in Altach nach einem 0-2-Rückstand noch zu einem 2:2 und verpasste es so die erste Chance auf die Meistergruppe zu nutzen. Drei Spieltage vor Ende des Grunddurchgangs fehlen den "Veilchen" sechs Punkte auf Hartberg und Sturm, zudem wartet am Sonntag mit Red Bull Salzburg ein wahrlich schwerer Brocken in der Generali-Arena auf.

Für Austria-Legende Andreas Ogris kommt dieses Leistungstief nicht überraschend, wie er im Interview mit "Heute.at" klarmacht: "Vom Budget her müssen sie unter den Top 3 sein. Da sind wir aber weit entfernt. Die Tabelle lügt nicht. In den letzten zwei Jahren sind viele Dinge falsch gemacht worden. Darum sitzen wir jetzt so hier."

"Entscheidungsträger haben falsch eingekauft"

Konkret moniert der Ex-Trainer der Young Violets die Einkaufspolitik der Führungsetage: "Die Entscheidungsträger haben ganz einfach falsch eingekauft. Ich möchte niemandem vorwerfen, dass er kein guter Kicker ist. Aber wir haben in den letzten drei Transferperioden nie Spieler geholt, die uns weiterhelfen. Im Gegenteil: Wir holen Spieler, die wir entwickeln sollen. Nur die Zeit haben wir nicht. Im Gegenteil: Wir müssen Spieler holen, die uns in der Sekunde weiterhelfen."

Als Hauptschuldiger wurde von den Fans Vorstand Markus Kraetschmer ausgemacht, dem die verfehlte Transferpolitik jetzt auf die Füße fällt, wie Ogris sagt: "Wenn der Herr Kraetschmer sich anmaßt bei Spielertransfers mitzureden, wird es nicht gut ausschauen. Es ist so. Der Markus Kraetschmer ist, was die Finanzen betrifft, wahrscheinlich einer der Fähigsten. Aber er darf sich nicht anmaßen, weil er 30 Jahre Fan ist, dass er sich im Fußball auskennt. Das tut er nicht."

Ogris findet seine Beurlaubung damals im März 2019 "okay" und freut sich als ehemaliger Coach der Amateure, dass nun vermehrt auf die Jugend gesetzt wird: "Das Gute ist, wenn ein Verein mit dem Rücken zur Wand steht – sowohl sportlich als auch finanziell – dann wird vermehrt auf den eigenen Nachwuchs geschaut. Das sind gute, junge Burschen. Du musst die Jungen nehmen und reinstoßen ins Wasser. Die schwimmen."

Peter Stöger als wichtiger Faktor

Seinen Freund und ehemaligen Zimmerkollegen Peter Stöger sieht Andreas Ogris auf jeden Fall als einen ganz zentralen Faktor für die zukünftige Ausrichtung seines "Herzensvereins": "Peter ist die einzige Chance, die die Austria hat, um neue Sponsoren zu lukrieren. Nur auf diesem Weg wird es gehen, sich zu erfangen. Sonst hat man in den nächsten zwei, drei Transferperioden kein Geld in der Hand, um etwas zu verändern. Das ist die Wahrheit."

Auch die Fans wird man so nicht ewig bei Laune halten können, sinniert der 55-Jährige: "Ich weiß, dass die Fan-Meinung langsam umschlägt. Für was haben wir den teuren Sportdirektor? Es verändert sich nichts. Nur die Fans wissen halt nicht, dass ihm die Hände gebunden sind und kein Geld da ist. Wegen der frischen Luft kommt keiner zur Austria."

red

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