29.02.2020 20:45 Uhr

Bayern-Fans rechtfertigen Schmäh-Plakate gegen Hopp

Die Fans des FC Bayern sorgten am Samstag in Hoffenheim für einen Eklat
Die Fans des FC Bayern sorgten am Samstag in Hoffenheim für einen Eklat

Im Bundesligaspiel bei der TSG 1899 Hoffenheim sorgten einige Fans des FC Bayern am Samstagnachmittag für einen Eklat. Nun hat sich eine Gruppierung der Anhänger zu Wort gemeldet und die Schmäh-Banner gegen Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp verteidigt.

"Man muss den Wortlaut nicht gutheißen, aber es gab für uns hierzu keine Alternative, da nur so das Thema die nötige Aufmerksamkeit erhält. Will man zukünftig immer wenn solche Beleidigungen auf der Zuschauertribüne geäußert werden, Fußballspiele ab- oder unterbrechen, wird man keine Partie mehr über 90 Minuten spielen können. Die Unterbrechung heute war einfach nur überzogen und absurd", argumentierte ein Zusammenschluss mehrerer Fan-Klubs auf der Plattform "suedkurve-muenchen.org".

Vielmehr gaben die Anhänger Hopp sogar eine Mitschuld für die überzogene Aktion: "Herr Hopp hat unter anderem durch das Verwenden von Störgeräuschen, die bei einigen BVB-Anhängern Schmerzen hervorrufen, die Spirale selbst erheblich weitergedreht und einen Privatkrieg mit verschiedenen Fanszenen angezettelt."

Der jüngste Protest richte sich allerdings nicht nur gegen den Milliardär, erklärten die Urheber der beleidigenden Plakate: "Dies führte über mehrere Eskalationsstufen dazu, dass das DFB-Sportgericht den Fans des BVB für zwei Spiele den Besuch der Auswärtsbegegnung bei Hoffenheim verbat. Damit hat der DFB sein Wort, zukünftig von Kollektivstrafen abzusehen, gebrochen."

Bayern-Fans sorgen für Spielunterbrechung

Der FC Bayern hatte das Auswärtsspiel in Hoffenheim am Samstag deutlich mit 6:0 gewonnen. Überschattet wurde der Sieg durch eine Unterbrechung in der 67. Minute. Ähnlich wie in der vergangenen Woche in Mönchengladbach wurde TSG-Mehrheitseigner Dietmar Hopp von Teilen der Bayern-Fans mit einem Banner beleidigt.

Erst als das Plakat entfernt wurde, ließ Schiedsrichter Christian Dingert das Spiel fortsetzen. Der Münchner Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge entschuldigte sich umgehend auf der Tribüne bei Hopp. Die Hoffenheimer Fans forderten mit Sprechchören einen Spielabbruch. 

 

In der 77. Minute wurde erneut das Transparent gezeigt, der Unparteiische unterbrach die Partie und schickte beide Teams in die Kabine. Die Bayern-Spielern und Manager Hasan Salihamidzic diskutierten wiederum mit den Anhängern. Rummenigge und das neue Vorstandsmitglied Oliver Kahn gingen ebenfalls Richtung Kabine. 

Nach zehn Minuten wurde wieder angepfiffen, allerdings  spielten sich die Akteure aus Hoffenheim und München den Ball gegenseitig zu - ihre Art des Protestes gegen die Unbelehrbaren im Fanblock.

So vergingen die letzten 13 Minuten, am Spielfeldrand standen Rummenigge und Hopp nebeneinander. In der 84. Minute gab es Applaus der Zuschauer von den Rängen,  von den Spielern auf dem Platz und den Offiziellen als Zeichen der Solidarität gegen Hass und Hetze.

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