Hopp-Debatte: "Rote Linie überschritten"

DFB-Vizepräsident Rainer Koch hat in der Debatte um die Beleidigungen von Hoffenheim-Mäzen Dietmar Hopp die Fanproteste scharf kritisiert und sogenannte Kollektivstrafen verteidigt. "Da ist eine rote Linie überschritten", sagte Koch kurz nach seiner Wahl ins UEFA-Exekutivkomitee am Dienstag in Amsterdam.
"Wenn alle anderen Mittel nicht ausreichen, wir nicht zu anderen Lösungen kommen, dann muss man in letzter Konsequenz auch einmal bereit sein, deutlich zu machen, unter solchen Rahmenbedingungen können wir nicht Fußball spielen, und dann muss solch ein Block auch einmal gänzlich geräumt werden", ergänzte Koch. Damit rechtfertigte er das Schließen bestimmter Zuschauerbereiche wie den Ausschluss von Dortmunder Fans für zwei Jahre bei Auswärtsspielen bei 1899 Hoffenheim.
Muss mit Fans im Dialog bleiben
Er sehe die Anliegen der Fans, betonte Koch, aber die jüngsten Aktionen in diversen Stadien mit Hopps oder zuletzt am Montag auch Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz' Konterfei im Fadenkreuz seien nicht zu tolerieren. "Die Täter, die ganz wenigen, die verstecken sich in den Blöcken, sie vermummen sich. Sie sind dadurch nicht identifizierbar. Sie verstecken sich in der Masse vieler unschuldiger, nicht beteiligter Zuschauer drumherum", sagte Koch. Man müsse mit den Fans im Dialog bleiben, aber die "menschenverachtenden Banner" müssten verschwinden.
Den Vorwurf, rassistische Beleidigungen nicht mit der gleichen Konsequenz zu verfolgen, wies Koch zurück.
apa