28.05.2020 18:59 Uhr

LASK bekommt sechs Punkte abgezogen

Valerien Ismaël und Co. sind nun Zweiter
Valerien Ismaël und Co. sind nun Zweiter

Die Bundesliga zieht dem LASK wegen der verbotenen Mannschaftstrainings an vier Tagen sechs Punkte (nach der Halbierung) ab. Klammert man die Teilung nach dem Grunddurchgang aus, sind es sogar 12 Punkte! Bei Punktegleichheit am Saisonende werden die Oberösterreicher nicht auch noch zurück gereiht.

Außerdem wurde dem LASK eine Geldstrafe von 75.000 Euro aufgebrummt. Das Urteil wurde wegen "Verstößen gegen den Grundgedanken des Fairplay" ausgesprochen.

Der LASK hat 14 Tage Zeit Einspruch beim Protestkomitee zu erheben und hat bereits angekündigt, das auch zu tun. Danach käme das "Ständig Neutrale Schiedsgericht" zum Zug.

"Massives Foul innerhalb der Fußball-Familie"

Senat-1-Mitglied Johannes Wutzlhofer bezeichnete das Urteil als angemessen angesichts der Tatsache, dass der LASK entgegen der Vereinbarung der Bundesligisten zumindest vier Mannschaftstrainings abgehalten habe - zu einem Zeitpunkt, als nur Kleingruppentrainings ohne Körperkontakt erlaubt waren.

Diese Aktion sei als "massives Foul innerhalb der Fußball-Familie" empfunden worden. "Man muss schon sehen, dass es eine bestimmte Vorbildwirkung gibt, die die Fußballer in der Bevölkerung haben", meinte Wutzlhofer.

Gruber wusste von nichts

LASK-Präsident und Bundesliga-Aufsichtsratsmitglied Siegmund Gruber wusste nach eigenen Angaben nichts von den verbotenen Mannschaftstrainings, die durch ein heimlich angefertigtes Video aufgedeckt wurden. Ob dem Oberösterreicher dennoch so wie dem eingeweihten Vize-Präsident Jürgen Werner sowie Trainer Valerien Ismael eine Sanktion droht, ist noch offen. Falls es eine Anzeige gebe, werde diesbezüglich ermittelt, sagte der Senat-1-Vorsitzende Manfred Luczensky. Laut Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer warte man in dieser Angelegenheit vorerst zu.

Über das genau Strafmaß hatte zunächst Verwirrung geherrscht. Noch bevor es Informationen seitens der Liga gab, berichtete der LASK von einem Abzug von zwölf Punkten vor der Punkteteilung und einer Geldstrafe von 75.000 Euro. Wenig später präzisierte die Liga: Das Sechs-Punkte-Minus würde auch für die Abschlusstabelle des Grunddurchgangs gelten, sollte die Meisterschaft nicht fertiggespielt werden. In diesem Fall wäre RB Salzburg aufgrund der besseren Tordifferenz auf Platz eins.

Außerdem gab Luczensky bekannt, dass die 75.000-Euro-Pönale entfällt, wenn der LASK 50.000 Euro an einen ÖFB-Hilfsfonds für heimische Vereine überweist.

Damit ist RB Salzburg neuer Bundesliga-Tabellenführer.

red/apa

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