21.06.2020 08:15 Uhr

Liverpool biegt endlich auf die Zielgerade ein

Jürgen Klopp will am Sonntag über den Meistertitel jubeln
Jürgen Klopp will am Sonntag über den Meistertitel jubeln

Mit einem Derby gegen Everton kehrt Tabellenführer FC Liverpool nach der Corona-Zwangspause in die Premier League zurück. Sechs Punkte fehlen den "Reds" noch zur Fixierung des ersten Meistertitels seit 30 Jahren.

Liverpool braucht nur noch sechs Punkte, um erstmals seit 30 Jahren englischer Meister zu werden - und damit zum ersten Mal überhaupt die Premier League zu gewinnen. Im ersten Spiel nach der Corona-Pause, dem Lokalderby bei Everton, wollen die "Reds" am Sonntagabend den nächsten Schritt gehen, um dann am Mittwoch im Heimspiel gegen Crystal Palace das Meisterstück perfekt zu machen.

Sollte Titelverteidiger Manchester City, der 22 Punkte Rückstand auf den Spitzenreiter hat, am Montagabend wider Erwarten gegen Burnley verlieren, würde Trainer Jürgen Klopp mit seinem Team schon beim Zuschauen Meister. Das aber wünschen sich die Liverpool-Fans wohl kaum. Es ist schon bitter genug, dass sie nicht im oder beim Stadion feiern dürfen, wenn drei Jahrzehnte Titelsehnsucht endlich ein Ende haben.

>> Liveticker: Everton FC gegen Liverpool FC

Vor dem Wiederanpfiff in der Premier League sprach Klopp von besonderen Vorzeichen: "Mit einem Derby in eine normale Saison zu starten, wäre wirklich interessant. Aber nun ist es ein spezielles Spiel aus anderen Gründen", sagte der Deutsche am Freitag. Vor leeren Rängen zu spielen sei "völlig anders. Aber wir müssen uns daran gewöhnen und dürfen nicht darunter leiden". Man habe versucht, sich im Training darauf vorzubereiten. "Wir haben ein ordentliches Testspiel gegen Blackburn bestritten. Sah immer noch nach Fußball aus", meinte Klopp.

Liverpool-Legende Gerrard fordert Denkmal für Klopp

Der Meistertitel ist für Liverpools Anhänger nach der langen Wartezeit noch mehr wert als der Champions-League-Triumph im Vorjahr. Auch wenn Klopp und seine Spieler mehrfach betonten, wie wichtig jeder Wettbewerb sei, ist klar: Die Premier League stand in dieser Saison über allem. Andere Bewerbe erhielten Nachrang. Die Chance auf den Ligacup wurde wegen zeitlicher Überschneidung zugunsten der Klub-WM mehr oder weniger hergeschenkt. Im FA-Cup schied Liverpool im Achtelfinale gegen Chelsea aus. Einzig das Aus im Achtelfinale der Champions League unmittelbar vor der Corona-Pause gegen Atlético Madrid tat dem Titelverteidiger richtig weh.

Klar scheint: Wenn Liverpool und ManCity am 2. Juli in Manchester erneut aufeinandertreffen, wird es nur noch ums Prestige gehen. Die Meisterfeier soll laut Klopp in großem Stil nachgeholt werden, sobald das wieder möglich ist. Auch eine Parade durch die Stadt soll es dann geben. Der frühere Liverpool-Profi Steven Gerrard forderte im Online-Magazin "The Athletic" indes bereits ein Denkmal für Klopp.

Erfolgstrainer Bob Paisley wurde erst im Jänner, rund 24 Jahre nach seinem Tod, mit einer Bronzestatue am Stadion gewürdigt. Eine Statue von Trainerlegende Bill Shankly wurde 1997 rund 16 Jahre nach dessen Tod errichtet. Liverpools bisher letzter Meistertrainer Kenny Dalglish hat kein Denkmal in Anfield. Gerrard sagte dazu: "Im Fußball warten wir oft, bis die Leute älter werden, bevor ihre Verdienste richtig anerkannt werden, aber ich weiß, dass den Liverpool-Besitzern das nicht passieren wird." Sollte Klopp die Meisterschaft holen, "dann sollten sie schon mit der Arbeit an einer Statue von ihm anfangen."

apa

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