Weiteres Millionen-Loch auf Schalke

Einen Schuldenberg in Höhe von 197 Millionen Euro schiebt der FC Schalke 04 bereits vor sich her. Zeitnah kommt ein weiteres Finanz-Loch dazu. Es geht um die TV-Gelder.
16 Bundesligapartien ohne Sieg stehen auf Schalke am Ende einer desaströsen Saison zu Buche - ein neuer Negativrekord in der langen Historie der Königsblauen.
Auch die beiden letzten Partien am 33. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg (1:4) und am 34. Spieltag beim SC Freiburg (0:4) gingen deutlich verloren - aus Schalker Sicht nur nur sportlich ein Fiasko.
Nach Recherchen der "WAZ" muss Schalke nämlich durch das Eintreten eines gewissen Szenarios ein finanzielles Minus in Höhe von 5,8 Millionen Euro einkalkulieren, bezogen auf die TV-Gelder für die kommende Saison 2020/2021.
Hintergrund: Die Zuwendungen für die Vereine aus dem TV-Topf der DFL wird größtenteils über eine Fünf-Jahres-Tabelle verteilt.
In dieser war Schalke vor allem aufgrund der schlechten Platzierungen 2016/17 (10.) und 2018/2019 (14.) schon vor der abgelaufenen Spielzeit ohnehin nur noch auf Rang sieben notiert. Jetzt folgte wegen des enttäuschenden zwölften Tabellenplatzes 19/20 der Absturz auf den neunten Platz. Eintracht Frankfurt und auch Hertha BSC zogen zum Saisonende im TV-Ranking noch an den Knappen vorbei.
Schalkes Marketingvorstand Alexander Jobst hatte vor wenigen Wochen auf "WAZ"-Anfrage keine Zahlen kommentieren wollen, aber erklärt: "Die Platzierung in der Abschlusstabelle ist für Schalke 04 in jeder Hinsicht wichtig – auch mit Blick auf die Medienerlöse. Auch darum liegt unser voller Fokus in den beiden letzten Saisonspielen darauf, die bestmögliche Punktzahl zu erzielen."
Klar ist: Schalke ist auch durch die Auswirkungen der Corona-Krise mit weggebrochenen Zuschauereinnahmen wegen der Geisterspiele wirtschaftlich massiv beeinträchtigt. Die finanzielle Situation sei "höchst anspruchsvoll", allerdings zumindest "nicht mehr existenzbedrohend", gab Sportvorstand Jochen Schneider zuletzt gegenüber "Sport Bild" zu.