03.07.2020 18:49 Uhr

Goldene Zukunft? Das sind die größten Bayern-Talente

Jugend forscht beim FC Bayern: Wer kommt groß raus?
Jugend forscht beim FC Bayern: Wer kommt groß raus?

Mit Alphonso Davies hat der FC Bayern bereits ein echtes Supertalent in den eigenen Reihen, am Mittwoch unterschrieb mit Tanguy Kouassi ein weiterer hochveranlagter Youngster in München. Es sind längst nicht die einzigen beiden Stars von morgen, die beim deutschen Rekordmeister unter Vertrag stehen. sport.de nimmt die Situation der jungen Bayern-Generation unter die Lupe.

Joshua Zirkzee | 19 Jahre | Mittelstürmer | 9 Bundesliga-Einsätze

Vier Tore in neun Bundesliga-Spielen, so lautet die beachtliche Quote des Angreifers. Besonders in Erinnerung bleiben Zirkzees Last-Minute-Rettungen vor der Winterpause, als er innerhalb von vier Tagen gegen Freiburg und Wolfsburg zwei Mal das entscheidende Führungstor erzielte.

Während der Niederländer über weite Strecken der Hinrunde noch für die A-Jugend und die zweite Mannschaft auf dem Platz stand, war er in der Rückrunde fester Bestandteil des Profikaders. Dabei erwies er sich als zuverlässige und interne Backup-Lösung für Robert Lewandowski.

Trainer Hansi Flick lobte den Mittelstürmer für seinen "guten Abschluss" und die "Unbekümmertheit vor dem Tor". Zirkzees wohl größter Kritikpunkt ist die Arbeit gegen den Ball, hier lässt der Youngster noch den nötigen Willen vermissen.

Sarpreet Singh | 21 Jahre | offensives Mittelfeld | 2 Bundesliga-Einsätze

Nach einem Kurzeinsatz in der Hinrunde stand der Neuseeländer am 33. Spieltag der abgelaufenen Spielzeit das erste Mal in der Bundesliga von Beginn an auf dem Rasen. Gegen den SC Freiburg wirkte Singh etwas nervös und hatte wenig von der Partie.

Anders in der 3. Liga, wo der Flügelspieler vorrangig aufläuft - und das mitunter sogar im zentralen Mittelfeld. Nach 22 Partien stehen sieben Tore und sechs Vorlagen zu Buche.

Für regelmäßige Einsatzzeiten in der Beletage muss Singh noch an seiner Physis arbeiten. Zusätzlich bekommt er mit Leroy Sané extrem namhafte Konkurrenz auf dem linken Flügel.

Tanguy Nianzou Kouassi | 18 Jahre | Innenverteidiger | 0 Bundesliga-Einsätze

Der junge Franzose ist der erste Sommer-Neuzugang der Bayern und laut Sportvorstand Hasan Salihamidzic "eines der größten Talente in Europa". Nianzou Kouassi wechselt ablösefrei von Paris Saint-Germain an die Säbener Straße und erhält dort einen Kontrakt bis 2024.

Nianzou Kouassi trägt seinen ersten Familiennamen auf dem Trikot
Nianzou Kouassi trägt seinen ersten Familiennamen auf dem Trikot

Bei PSG ging der französische U18-Nationalspieler in dieser Saison seine ersten Schritte im Profi-Bereich. Unter Thomas Tuchel debütierte Nianzou Kouassi im Dezember in der Liga, seitdem kamen zwölf weitere Profi-Einsätze (unter anderem beim 2:0-Champions-League-Sieg gegen den BVB) hinzu.

Der 1,87 Meter große Defensivspieler fühlt sich in der Innenverteidigung am wohlsten, kann aber ebenso gut im defensiven Mittelfeld auflaufen - zwei Positionen, auf denen die Münchner in der abgelaufenen Spielzeit (verletzungsbedingt) immer wieder Engpässe hatten.

Die Tatsache, dass der Youngster sich bereits mehrfach für die PSG-Startformation empfahl, lässt darauf schließen, dass sich der Youngster im Konkurrenzkampf nicht ganz hinten anstellen wird. Spätestens perspektivisch erobert er einen Platz in der Münchner Innenverteidigung.

Adrian Fein | 21 Jahre | defensives Mittelfeld | 0 Bundesliga-Einsätze

Nach einem Jahr mit Höhen und Tiefen beim HSV kehrt der geborene Münchner nun in seine Heimatstadt zurück. In der Zweitliga-Hinrunde war der Stratege noch Dreh- und Angelpunkt und lieferte regelmäßig bundesligareife Leistungen ab.

Nach verpasstem HSV-Aufstieg zurück in München: Adrian Fein
Nach verpasstem HSV-Aufstieg zurück in München: Adrian Fein

Die verkorkste Hamburger Rückrunde, in der auch Fein nach seiner Bestform suchte, überstrahlt die positive Entwicklung des 21-Jährigen ein wenig. Dass der passsichere Mittelfeldspieler direkt um die Plätze in der Startelf kämpft, darf nicht zuletzt deswegen (noch) angezweifelt werden.

Denkbar ist vielmehr eine erneute Leihe - nach Spielerinteressen am besten innerhalb der Bundesliga. Denn nach zwei Jahren in der zweiten Liga dürfte es nun Feins Anspruch sein, auch im deutschen Oberhaus Fuß zu fassen.

Mickael Cuisance | 20 Jahre | zentrales Mittelfeld | 44 Bundesliga-Einsätze

Dass der FC Bayern den launenhaften Teenager im vergangenen Sommer für zwölf Millionen Euro aus Gladbach verpflichtete, sorgte vielerorts für Verwunderung. Sportlich spielte Cuisance kaum eine Rolle und erhielt erst am Saisonende seine Bewährungschance.

Bei seinen drei Startelfeinsätzen wusste der Mittelfeldspieler dann zu überzeugen, glänzte am letzen Spieltag gegen Wolfsburg mit einem herrlichen Fernschusstor und einem zusätzlichen Assist.

Trainer Hansi Flick bescheinigte seinem Schützling nun die "notwendige Mentalität" und ergänzte: "Im Moment sind wir sehr zufrieden mit ihm." Für einen dauerhaften Platz im Münchner Starensemble reicht das allerdings noch nicht.

Im Moment kann sich der FC Bayern grundsätzlich eine Leihe vorstellen, wie "Sky" berichtete. Interessenten gebe es vor allem aus der Ligue 1. Gesetzt dem Fall, dass Thiago den Rekordmeister verlässt, könnte Cuisance sogar bleiben und in der kommenden Spielzeit neu angreifen.

Jamal Musiala | 17 Jahre | offensives Mittelfeld | 1 Bundesliga-Einsatz

Der in Stuttgart geborene Engländer sorgte in den letzten Wochen für reichlich Aufsehen. Nicht nur, dass der noch für die U17 spielberechtigte Youngster nur sechs Tage nach seinem Drittligadebüt für Bayern II mit einem Doppelpack zum Matchwinner avancierte; Ende Juni feierte er mit 17 Jahren und 115 Tagen sein Bundesliga-Debüt als jüngster Bayern-Spieler aller Zeiten.

Kein Wunder, dass ihm Experten eine große Karriere prophezeien. Auch Sebastian Hoeneß, Trainer der zweiten Mannschaft, ist voll des Lobes für seinen Schützling. Vor dem Spiel sei Musiala immer zurückhaltend, "aber wenn er auf den Platz kommt, explodiert er förmlich. Nicht nur mit, sondern auch gegen den Ball ist er direkt griffig und aggressiv."

Der Nachwuchskicker ist sogar noch zwei ganze Jahre in der A-Jugend spielberechtigt. Parallel wird Musiala ganz sicher sukzessive an die erste Mannschaft herangeführt.

Tom Kühner

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