11.07.2020 15:36 Uhr

Trainerwechsel beim LASK: Thalhammer statt Ismaël

LASK trennt sich von Trainer Ismael
LASK trennt sich von Trainer Ismael

Der LASK trennt sich von Trainer Valérien Ismaël und präsentiert mit Dominik Thalhammer auch gleich dessen Nachfolger. Der Noch-Teamchef der ÖFB-Frauen übernimmt auch das Amt des Sportdirektors.

Die erfolgreich begonnene Ära von Valérien Ismaël als Trainer des LASK ist nach einer Saison zu Ende. Der Linzer Bundesligist gab am Samstag die Trennung von Ismaël bekannt, der einen Vertrag bis 2022 besitzt. Nachfolger ist Dominik Thalhammer, der aktuelle Coach des Frauen-Nationalteams und Leiter der ÖFB-Trainerausbildung. Der 49-Jährige wird beim LASK auch als Sportdirektor fungieren.

Der LASK hätte die Meisterrunde mit drei Punkten Vorsprung auf Red Bull Salzburg als Spitzenreiter aufgenommen, beim effektiven Start nach der Coronavirus-Zwangspause waren die Athletiker mit drei Zählern Rückstand aber nur Zweite. Der Bundesliga-Senat hatte wegen verbotenen Mannschaftstrainings ohne Einhaltung der Abstandsregeln sechs Punkte abgezogen, später wurde die Strafe auf vier Zähler reduziert. Am Saisonende war der LASK nach mäßigen Leistungen nur Vierter.

LASK-Präsident Gruber: "Entscheidung ist uns sehr schwergefallen"

Unstimmigkeiten innerhalb der Mannschaft sollen laut Medien ausschlaggebend für den Trainerwechsel gewesen sein. Der Klub lieferte am Samstag die Bestätigung der am Freitag aufgetauchten Gerüchte über den Trainerwechsel. Vizepräsident Jürgen Werner, der den gebürtigen Franzosen mit deutschem Pass am 27. Mai 2019 als Nachfolger von Oliver Glasner präsentiert hatte, dankte Ismaël "sehr herzlich für die gute und engagierte Arbeit". Es sei keine Entscheidung gegen Ismaël, sondern für Thalhammer gewesen.

LASK-Präsident Siegmund Gruber erklärte, er verstehe den Frust und Ärger von Ismaël, nach dieser "großartigen Saison" gehen zu müssen. "Die Entscheidung ist uns wirklich sehr schwergefallen", wurde Gruber zitiert.

Thalhammer sei schon im vergangenen Jahr der Wunschkandidat gewesen, sagte Werner. Der Oberösterreicher habe sich aber dem Frauen-Nationalteam und dem ÖFB verpflichtet gefühlt. Als heuer bei einer nochmaligen Anfrage die Chance da war, habe man gewusst, dass man rasch Nägel mit Köpfen machen müsse.

Gruber betonte, man sei mit Thalhammer stets auf einer Wellenlänge gewesen. "Das Präsidium war sich immer bewusst, dass er wohl wie kein Zweiter zum LASK, unserer Philosophie und unseren Zielen passt", betonte der Klubchef. "Er wird uns nochmal besser machen", erklärte Werner. Thalhammer besitze einen ganz speziellen, ganzheitlichen Blick auf den Fußball.

Thalhammer kehrt in die Bundesliga zurück

Thalhammer war bereits 2007/08 als Assistent von Cheftrainer Karl Daxbacher beim LASK tätig. Für den 49-Jährigen ist es die zweite Station als Cheftrainer im heimischen Fußball-Oberhaus. Im September 2004 hatte er als 33-Jähriger bei Admira Wacker Bernd Krauss abgelöst, musste aber im August 2005 nach Niederlagen in den ersten sechs Spielen wieder gehen.

Nach schönen Erfolgen mit dem Frauen-Nationalteam, das er seit 2011 betreut, entschied sich Thalhammer nun für einen Wechsel. "Durch die internationalen Erfolge, die großartigen Leistungen, vor allem im Grunddurchgang, und den anstehenden Stadionbau ist der LASK für mich als Linzer eine Riesenchance, die ich nicht noch einmal ablehnen konnte", erklärte der UEFA-Pro-Lizenz-Trainer. "Ich bin von diesem Projekt absolut überzeugt und bedanke mich beim Präsidium, dass sie mir hier die volle sportliche Verantwortung übertragen."

Am Samstagnachmittag bestätigte der ÖFB die einvernehmliche Vertragsauflösung mit Thalhammer. "Dominik Thalhammer hat in den vergangenen Jahren Großartiges für den ÖFB und das Frauen-Nationalteam geleistet und hinterlässt dementsprechend eine große Lücke. Ich kann verstehen, dass Dominik diese riesige Chance nutzen möchte. Ich danke ihm für seinen großen Einsatz, der ihn in allen seinen Tätigkeitsbereichen ausgezeichnet hat, und wünsche ihm für diese große Herausforderung viel Erfolg", so ÖFB-Präsident Leo Windtner in einer Aussendung.

Damit kann Thalhammer bereits am 5. August, beim Europa-League-Rückspiel gegen Manchester United, auf der LASK-Bank sitzen. Das Hinspiel hatten die Oberösterreicher daheim mit 0:5 verloren.

apa, red

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