15.07.2020 16:34 Uhr

Hecking vor Rückkehr - So plant der Club mit dem Routinier

Könnte einem Medienbericht zufolge Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg werden: Dieter Hecking
Könnte einem Medienbericht zufolge Sportvorstand beim 1. FC Nürnberg werden: Dieter Hecking

Beim traditionsreichen 1. FC Nürnberg steht einmal mehr ein Umbruch an. Als Nachfolger des gescheiterten Sportvorstands Robert Palikuca steht Dieter Hecking bereit.

Noch ist Robert Palikuca im Amt, da ist schon sein Nachfolger im Anflug: Rückkehrer Dieter Hecking soll beim krisengeplagten Zweitligisten 1. FC Nürnberg als Sportvorstand der neue starke Mann werden und beim traditionsreichen Club für Aufbruchstimmung sorgen. "Ich kann bestätigen, dass es eine Kontaktaufnahme gab, mehr ist im Moment aber noch nicht zu sagen", sagte Hecking bei nordbayern.de.

Nach SID-Informationen hat er bereits intensive Gespräche über den schwierigen Job bei den finanziell angeschlagenen Franken geführt. Er soll die Idee durchaus reizvoll finden und Lust darauf haben, Verantwortung zu übernehmen sowie strategisch zu denken. Der Ball liegt nun bei den Nürnberger Verantwortlichen um Aufsichtsratschef Thomas Grethlein.

Hecking und der Hamburger SV hatten vor knapp zwei Wochen nach dem verpassten Aufstieg ihre Zusammenarbeit beendet. Beim FCN hatte der 55-Jährige von Dezember 2009 bis Dezember 2012 schon einmal erfolgreich als Trainer gearbeitet. Offiziell könnte Hecking seinen neuen (Schreibtisch-)Job beim neunmaligen deutschen Meister am 1. August antreten. Bis 31. Juli ist der gescheiterte Palikuca noch als Sportvorstand tätig.

Palikuca wurde am Dienstagabend beim Club entlassen - aber eben mit Verzögerung. Grethlein sprach von "gewissen Projekten, die kurz vor dem Abschluss stehen", die Palikuca noch finalisieren soll. Außerdem begründe sich das Datum "in der Wertschätzung und in dem fortgesetzten Vertrauen, das wir gegenüber Herrn Palikuca haben". Aha!?

Dieses Vertrauen reichte aber nicht aus, um die Arbeit mit dem 42-Jährigen fortzusetzen. Palikuca war im vergangenen Sommer aus Düsseldorf gekommen, um den Club wieder nach oben zu führen. Nach nicht einmal einem Jahr liest sich die Bilanz aber verheerend: Der Absturz in die 3. Liga konnte in der Relegation erst in letzter Sekunde vermieden werden, in Damir Canadi und Jens Keller mussten gleich zwei Trainer gehen - und der runderneuerte Kader wurde den hohen Erwartungen nie gerecht.

Deshalb plant der Club zum x-ten Male in seiner glorreichen, aber äußerst wechselhaften Historie einen Neustart - mit Hecking an der Spitze. Doch es wäre nicht der Club, wenn alles normal ablaufen würde. Den neuen Trainer - Interimscoach Michael Wiesinger kehrt wieder als Chef ins Nachwuchsleistungszentrum zurück - kann laut Satzung nur der Sportvorstand bestellen. Doch das ist noch Palikuca.

Dennoch werden schon einige Trainer-Kandidaten gehandelt. Club-Ikone Marek Mintal, zusammen mit Wiesinger als Retter gefeiert, ist einer davon. Zudem gibt es Gerüchte um Markus Weinzierl (bis April 2019 beim VfB Stuttgart) und Dimitrios Grammozis (bis zuletzt bei Darmstadt 98). Es ist Eile geboten: Vom neuen Trainer hängt wiederum die Kaderplanung ab. Auch ein neuer Sportdirektor ist im Gespräch. Den Posten gibt es bislang nicht.

"Wir wissen, dass wir kein allzu großes Zeitfenster haben. Der Plan ist, dass wir bis zum 3. August mit einem neuen Sportvorstand arbeiten werden", sagte Grethlein: "Sollte das nicht der Fall sein, wird Michael Wiesinger ein paar Tage lang diese Aufgabe übernehmen." Doch momentan sieht es dank Dieter Hecking nicht danach aus.

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