01.09.2020 16:07 Uhr

Zustimmung von der DFL! RB startet mit Fans in die Saison

RB Leipzig kann mit Zuschauern in die neue Saison gehen
RB Leipzig kann mit Zuschauern in die neue Saison gehen

RB Leipzig sorgt mit einem überraschenden Vorstoß für Aufsehen und erwartet zum Bundesliga-Start gegen den FSV Mainz 8500 Zuschauer.

194 Tage nach dem letzten Spiel vor vollem Haus plant RB Leipzig die lang ersehnte Rückkehr der Fans. Zum ersten Heimspiel der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga am 20. September gegen den FSV Mainz 05 wurden von der örtlichen Gesundheitsbehörde 8500 Besucher zugelassen. Das macht rund 20 Prozent des gesamten Fassungsvermögens aus.

"Wir sind sehr glücklich, dass wir mit dieser Entscheidung einen Schritt hin zu mehr Normalität gehen können. Unser Dank gilt der DFL, der sächsischen Landesregierung, den Gesundheitsbehörden und der Stadt Leipzig für die gemeinsame Abstimmung des Hygienekonzeptes", sagte RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff.

Das Konzept sei von RB Leipzig mit der Deutschen Fußball Liga (DFL) "fortlaufend beraten und nach intensiven Gesprächen nun beschlossen" worden, hieß es. Ausschlaggebend für die Umsetzung bleibt jederzeit das regionale Infektionsgeschehen, das permanent in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt der Stadt Leipzig neu bewertet werden müsse.

Der Klub betonte, dass zum 1. September für Sachsen eine neue Corona-Schutzverordnung in Kraft getreten sei, auf dessen Grundlage die Fan-Rückkehr beschlossen wordens ei. "Mit einem klugen Hygienekonzept zeigt RB Leipzig, was alles möglich ist", sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer: "Die sächsische Staatsregierung unterstützt dieses Vorhaben. Wirtschaftliches und gesellschaftliches Leben in Zeiten von Corona verlangt nach kreativen Lösungen."

Das Konzept umfasst zwei zentrale Maßnahmen. Es besteht zum einen eine Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes beim Betreten des Stadions. Zudem anderen soll das Anreiseaufkommen so minimal wie möglich gehalten werden. Deshalb werden die Eintrittskarten auch nur an Inhaber einer Dauerkarte sowie an Bewohner mit einem Wohnort in Sachsen verlost.

Kritik von SPD-Politiker Lauterbach

"Grundvoraussetzung ist die geringe Infektionsrate, die wir in Sachsen glücklicherweise haben", sagte Mintzlaff und nahm auch Stellung zu einer möglichen Wettbewerbsverzerrung, die eventuell entsteht, wenn einige Spiele mit und andere ohne Zuschauer stattfinden. "Natürlich wünschen wir uns, dass es so schnell wie möglich eine gesamtheitliche und bundesweite Regelung geben wird - selbstverständlich auch hier abhängig vom jeweiligen Infektionsaufkommen."

Die Genehmigung ist abhängig vom aktuellen Infektionsgeschehen. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Fälle pro 100.000 Einwohner in einer Woche) liegt in Leipzig derzeit bei 3,2. Wenn der Wert im Wohnort des Besuchers am Montag vor dem Spiel unter 20 bleibt, wird er zur Verlosung der Tickets zugelassen.

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach sieht den Vorstoß allerdings kritisch. "Wenn Leipzig vor 8400 Zuschauern spielt, ist das unsportlich und epidemiologisch falsch", twitterte Lauterbach: "Unsportlich, weil andere Vereine ohne Genehmigung im Nachteil sind. Und am Beginn der zweiten Welle sendet es das völlig falsche Signal, die Gefahr der Pandemie sei gebannt."

RB war im März diesen Jahres beim Champions-League-Spiel gegen Tottenham Hotspur (3:0) auch Gastgeber des letzten Spiels im deutschen Profi-Fußball vor Zuschauern. Damals strömten am 10. März 42.146 Zuschauer zum Viertelfinal-Rückspiel gegen Tottenham Hotspur in die Red Bull Arena und trugen dazu bei, dass RB nach dem 1:0 im Hinspiel zum ersten Mal in der Geschichte des Klubs ins Viertelfinale der Königsklasse eingezogen war.

Der anschließende Bundesliga-Spieltag war bereits der Corona-Pandemie zum Opfer gefallen. RB Leipzigs Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hatte sich dafür stark gemacht, dass die Fans gegen Tottenham ins Stadion dürfen. "Leipzig hat aktuell vier Coronavirus-Fälle", hatte der RB-Sportchef damals argumentiert.

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