09.09.2020 08:52 Uhr

Kovac kassierte nach Bayerns CL-Titel ab

Beim FC Bayern gescheitert, nun in Monaco: Niko Kovac
Beim FC Bayern gescheitert, nun in Monaco: Niko Kovac

Nach seinem Aus beim FC Bayern legte Niko Kovac zunächst eine mehrmonatige Pause ein, ehe er im Juli schließlich einem Engagement als Trainer der AS Monaco zustimmte. In einem Interview blickte der Kroate nun auf seine Zeit in München zurück.

Anfang November 2019 hatte der 48-Jährige seine Zelte beim Rekordmeister nach einer 1:5-Demütigung gegen seinen Ex-Klub Eintracht Frankfurt abbrechen müssen. Sein damaliger Assistent Hansi Flick stieg in der Folge zum Cheftrainer auf und führte die Mannschaft sensationell zum Triple aus Meisterschaft, DFB-Pokalsieg und Champions-League-Titel.

Groll hegt Kovac deshalb nicht. "Hansi hat es klasse gemacht, Punkt, aus. Die Mannschaft hat die komplette Rückrunde nicht verloren, 100 Tore geschossen. Die Art und Weise, wie die Mannschaft Fußball gespielt hat, trägt seine Handschrift. Das Triple werden nicht mehr viele Menschen schaffen, außer vielleicht auf der Playstation", witzelte der ehemalige Profi.

Er sei "nicht neidisch" auf Flicks Erfolg: "Im Gegenteil: Ich habe ihn mit ins Boot geholt, also konnte ich am Ende doch meinen Teil beitragen. [...] Hansi Flick war mein Gedanke. Damit bin ich zu meinem Bruder Robert und zu Uli Hoeneß gegangen. Uli hatte denselben Gedanken, da waren wir uns dann schnell einig. Wir dachten bei Hansi deckungsgleich."

Kovac profitiert vom Triple-Sieg des FC Bayern

Die Frage, warum es unter seinem Nachfolger beim FC Bayern so viel besser lief, bereitet Kovac derweil keine schlaflosen Nächte.

"Vielleicht hat die Mannschaft einen neuen Impuls, eine andere Ansprache gebraucht", analysierte der gebürtige Berliner nüchtern. Kovac weiter: "Der Hansi hat sehr viele Qualitäten. Eine große ist die gemeinsame, erfolgreiche Vergangenheit mit vielen deutschen Nationalspielern."

Mit Hilfe dieser sozialen Kompetenzen formte Flick ein Team, das letztlich in allen Wettbewerben zur Höchstform auflief und drei Titel holte. Kurios: Auch Kovac profitierte im Nachhinein davon.

"Ich habe tatsächlich eine Champions-League-Prämie erhalten", bestätigte der 48-Jährige entsprechende Gerüchte. Dass er seinem Ex-Verein im Finale gegen PSG die Daumen drückte, hatte jedoch nichts mit einem möglichen Geldsegen zu tun.

"Wer mich kennt, der weiß, dass ich nicht von Geld geleitet werde. Ich hatte zu keinem Zeitpunkt des Endspiels das Gefühl, dass der FC Bayern verlieren kann. Ich habe nicht wegen der Prämie die Daumen für Bayern gedrückt, sondern weil ich es den Menschen im Verein gegönnt habe", stellte Kovac klar.

Darum landete Kovac nicht beim BVB

Der frühere kroatische Nationaltrainer, der aufgrund einer Corona-Infektion derzeit pausieren muss, wurde vor seiner Unterschrift in Monaco auch bei Borussia Dortmund gehandelt. Konkret wurde es zwischen den Westfalen und dem Coach allerdings nie.

"Ich habe immer gesagt, dass der BVB mit Lucien einen sehr guten Trainer hat", unterstrich Kovac, der weiter ins Detail ging: "Es ist nicht einfach, in Dortmund zu arbeiten: Die Erwartungshaltung ist sehr groß, aber das Maß aller Dinge ist und bleibt Bayern München. Ich wünsche Lucien in Dortmund alles erdenklich Gute. Aber ich weiß, dass es gegen Bayern sehr schwierig sein wird."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten