21.10.2020 08:27 Uhr

"Söldner"-Kritik: Costa will Gespräch mit Hoeneß

Douglas Costa ist zurück beim FC Bayern München
Douglas Costa ist zurück beim FC Bayern München

Der Leih-Wechsel von Douglas Costa von Juventus zum FC Bayern München ging nicht ohne Nebengeräusche über die Bühne. Die "Söldner"-Aussage von Uli Hoeneß steht weiterhin im Raum. Der Brasilianer hat damit aber keine Probleme und zeigt sogar Verständnis.

"Ich habe vor Uli Hoeneß tiefsten Respekt, er hatte einen großen Anteil an meinem ersten Wechsel nach München", hob Costa im Interview mit "Sport Bild" hervor.

Der 30-Jährige kam 2015 für 30 Millionen Euro von Schachtar Donetsk nach München und gewann mit dem FC Bayern zwei Meisterschaften und einen Pokalsieg. "Er hat mich aus der Ukraine zu einem Top-Verein geholt, dafür gesorgt, dass ich auf diese Bühne kam. Das werde ich ihm nie vergessen", sagte Costa.

Als der Flügelstürmer zwei Jahre später den Klub in Richtung Juventus verließ, trat Hoeneß jedoch verbal nach. Costa habe beim FC Bayern "nicht funktioniert, weil er ein ziemlicher Söldner war, der uns charakterlich nicht gefallen hat", so Hoeneß damals. Costa bleibt angesichts dieser Breitseite cool. "Es ist logisch, dass er damals als Präsident die Interessen des Vereins vertreten hat", sagte er.

Douglas Costa: Es ging nicht nur ums Geld

Er habe damit "kein Problem", schließlich wisse er, "dass Hoeneß wie ein Löwe für seinen FC Bayern kämpft". Er halte Hoeneß' Reaktion "nach meinem Weggang für nachvollziehbar", so Costa. "Der Verein hat einen Spieler verloren, der wichtig war. In Hoeneß' Augen ging es mir beim Wechsel damals nur um Geld. Ich hätte an Hoeneß' Stelle dasselbe über mich gesagt."

Dass es beim Wechsel nach Italien ausschließlich finanzielle Hintergründe gab, verneinte Costa jedoch. "Ich hatte eben auch andere Angebote, aber Juventus ist ein absoluter Top-Verein, der zur Spitze Europas gehört. Ich wollte dort die Champions League gewinnen."

Mit Hoeneß will sich Costa nun gerne einmal wieder treffen, um das Kapitel endgültig abzuschließen, "vielleicht klappt es ja, dass wir uns an der Säbener Straße oder bei ihm zu Hause zusammensetzen".

FC Bayern: Stars sprachen sich für Douglas Costa aus

Zu Mitspielern wie Manuel Neuer, Jérôme Boateng, Thomas Müller, Joshua Kimmich sei der Kontakt während seiner Zeit in Turin "nie abgebrochen", erzählte Costa. Es habe stets "einen regen Austausch" gegeben.

"Die Spieler waren die Jahre über trotz der Entfernung meine Freunde und Kontaktleute in München", so Costa, der sich "glücklich" zeigte, dass sich einige Bayern-Stars gerüchteweise für seine erneute Verpflichtung ausgesprochen hatten.

Treibende Kraft hinter dem Leihgeschäft war Sportvorstand Hasan Salihamidzic, der mit Costa in den Verhandlungen fließend italienisch sprechen konnte. Kurz vor Ende der Transfer-Deadline seien die Gespräche dann konkreter geworden. "Es gab viele intensive Telefonate. Ich wollte schon länger nach München zurück: Dort habe ich mich total wohlgefühlt", schilderte Costa.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten