29.10.2020 12:44 Uhr

Schalke wartet auf die Wende - Experten zweifeln

Wann beenden Manuel Baum und der FC Schalke die königsblaue Krise?
Wann beenden Manuel Baum und der FC Schalke die königsblaue Krise?

Schalke 04 kann momentan auch abseits des Platzes kaum etwas richtig machen. Als wäre die Not in Gelsenkirchen nach längst quälend langen neun Monaten und sage und schreibe 21 Bundesliga-Spielen ohne Sieg nicht schon groß genug, machte sich der trudelnde Klub vor dem wegweisenden Match am Freitag gegen Aufsteiger VfB Stuttgart auch noch im Netz durch ein völlig missglücktes Video auf der Teenager-Plattform TikTok zum Gespött seiner eigenen Fans.

Die überflüssige Unruhe passt so gar nicht zur Schalker Hoffnung auf das VfB-Gastspiel als Saison-Restart der königsblauen Art. Denn nach Klatschen in Duellen mit gleich drei Champions-League-Teilnehmern (Bayern München, RB Leipzig, Borussia Dortmund) in den ersten fünf Runden beginnen aus Sicht der Knappen erst ab sofort die Begegnungen mit Gegnern auf Augenhöhe - in der kommenden Woche reist Schalke nach dem Pokal-Nachholspiel gegen Regionalligist 1. FC Schweinfurt zum punktlosen Schlusslicht FSV Mainz 05. Außerdem soll Mittelfeldspieler Mark Uth nach längerer Verletzungspause wieder einsatzbereit sein.

Nicht zuletzt wegen dieser Strohhalme ist das Thema Abstiegskampf für den neuen, aber nach drei Spielen auch noch sieglosen Coach Manuel Baum schon vor der jüngsten Derby-Pleite beim BVB (0:3) "noch weit weg" gewesen.

Experten zweifeln an Schalker Wende

Zur ersehnten Beendigung ihrer Seuchenserie - der letzte Sieg datiert vom 17. Januar 2020 - kommt Stuttgart den Schalkern auch gerade recht. Nach sieben Erfolgen in den vergangenen acht Duellen mit den Schwaben sehen die Fans am Schalker Markt den VfB nur allzu gerne als Lieblingsgegner. Allerdings sind die Gäste mit schon acht Punkten überraschend stark in die Saison gestartet und feierten dabei ihre bisherigen zwei Siege auf fremden Plätzen.

Doch weniger Stuttgarts Auswärtsstärke als vielmehr mangelnde Qualität lässt außenstehende Experten nach Schalke erneut enttäuschendem Auftritt in Dortmund an eine Wende glauben. "Mit solchen Leistungen wirst du auch gegen Stuttgart oder Mainz nicht hoch gewinnen, da musst du froh sein, wenn du nicht verlierst. Der Kader ist schlecht zusammengestellt. Sie haben auch keinen echten Führungsspieler", meinte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus unlängst.

Kuranyi klagt Schneider an

Auch Kevin Kuranyi, einst zuerst im VfB-Trikot und danach in Schalker Diensten, sieht vor dem Aufeinandertreffen seiner Ex-Klubs strukturelle Probleme der Gastgeber als Ursache für die Misere. "Es fehlt an allem", fällte der Ex-Nationalspieler in einem "t-online.de"-Interview ein vernichtendes Urteil. Der frühere Torjäger vermisst in Schalkes Mannschaft "fast alles, was ein Team ausmacht".

Wie Matthäus hält auch Kuranyi Schalkes Sportdirektor Jochen Schneider trotz der finanziellen Zwänge für die Krise verantwortlich: "Er hatte drei Transferfenster Zeit, um den Kader etwas umzustrukturieren. Das ist ihm nicht besonders gut gelungen."

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