Aufatmen beim FC Bayern: Ein "Bankirrtum" startet durch

Nach langem, erfolglosem Poker hat der FC Bayern München das Angebot für eine Vertragsverlängerung von David Alaba über den Sommer 2021 hinaus zurückgezogen. Diese Bombe ließ Präsident Herber Hainer am Sonntagabend platzen. Ein durchaus überraschender Schachzug, der sicher auch damit zu tun hat, dass Rekordeinkauf Lucas Hernández endlich zeigt, warum man für ihn einst so tief in die Tasche gegriffen hat.
Der Franzose, den der FC Bayern im Sommer 2019 mit einer Ablösezahlung von 80 Millionen Euro kurzerhand zum Rekordeinkauf der deutschen Fußball-Bundesliga machte, bestritt in der laufenden Spielzeit bereits acht Pflichtspiele für die Münchner. Coach Hansi Flick schickte den 24-Jährigen dabei meist auf der linken Defenisvseite ins Rennen, Hernández weiß aber auch in der Abwehrmitte zu gefallen. Flick sieht ihn sogar eher als Mann für die Innenverteidigung.
An der Isar dürfte man allerdings nicht nur ob der weiteren Top-Option, die Hernández im ohnehin prominenten Kader mittlerweile zweifelsohne darstellt, aufatmen. Schwerer wiegt wohl die Erkenntnis, dass man sich mit dem Kauf des Weltmeisters nicht vollkommen verpokert hat.
Zu hoch waren die Erwartungen infolge der Mega-Ablöse, zu wenig trat Hernández 2019/20 in Erscheinung. "kicker" zufolge war der Abwehrspieler "hinter verschlossenen Türen" zeitweise sogar bereits als "arg teures Missverständnis", als "Bankirrtum" abgestempelt.
Salihamidzic: FC Bayern hat nie an Hernández gezweifelt
Hernández selbst bestätigte im Rahmen einer PK zuletzt, dass sein Start in der bayerischen Landeshauptstadt "nicht einfach" gewesen sei. Er habe lange Zeit mit Verletzungen zu kämpfen gehabt und sei alleine in ein neues Abenteuer gestartet, erklärte der Franzose seine Anlaufschwierigkeiten. An einen in den Medien hartnäckig kursierenden Blitzabschied habe er allerdings niemals gedacht.
Sicher auch, da der FC Bayern öffentlich immer betonte, wie wichtig Hernández noch werden würde. Sein Schützling sei der "Wahnsinn mit seiner Einstellung", zitiert der "kicker" Flick. "Die ist sensationell. Er ist ein richtiger Kämpfer." Die Startschwierigkeiten sind 2020/21 endlich Geschichte: "Er zeigt von Anfang an in dieser Saison, wo er seine Stärken hat."
Sportdirektor Hasan Salihamidzic ergänzt: "Wir haben nie an ihm gezweifelt und man sieht ja jetzt, wie wichtig er für unser Team ist." Klar ist aber auch, die Erwartungen an den 80-Millionen-Mann werden hoch bleiben. Nur wenn Hernández' Formkurve weiter nach oben zeigt, dürften die Lobeshymnen nicht abebben.