02.12.2020 09:39 Uhr

Internes Schreiben von Ex-Kaderplaner Reschke enthüllt

Michael Reschke arbeitet nicht mehr länger für den FC Schalke 04
Michael Reschke arbeitet nicht mehr länger für den FC Schalke 04

Seit nun mehr 25 Bundesliga-Spielen wartet der FC Schalke 04 auf einen Sieg. Doch die Probleme der Knappen beschränken sich nicht nur aufs Sportliche. Auch hinter den Kulissen herrscht Chaos, wie ein neuer Bericht über die Zusammenarbeit zwischen S04-Führungsebende und Ex-Kaderplaner Michael Reschke zeigt.

Die "Sport Bild" berichtet von einem internen Schreiben Reschkes, das er gegen Ende der letzten Transferperiode an den Vorstand und Teile des Aufsichtsrat gerichtet habe. Darin forderte der Funktionär wohl nicht nur die sofortige Entlassung des damaligen Trainers David Wagner, sondern auch "den Abgang bzw. Verkauf von Problem-Profis wie Bentaleb, Harit und Rudy".

Laut Bericht war das Schreiben zugleich "der nächste Vertrauensverlust in der Chefetage". Dennoch wurde Wagner schließlich nach dem zweiten Spieltag entlassen und Rudy zum zweiten Mal an die TSG Hoffenheim ausgeliehen. Erst einige Wochen später wurde Reschke von seinen Aufgaben entbunden. Fast zeitgleich wurden die Spieler Bentaleb und Harit suspendiert.

Reschke war letztlich nur anderthalb Jahre als Technischer Direktor beim FC Schalke 04 aktiv. Seine Entlassung wurde vom Klub durch die "unterschiedliche Auffassung über die sportliche Zukunft des Vereins" begründet.

Neben dem sportlichen Misserfolg sollen laut Medienberichten auch interne Meinungsverschiedenheiten das Vertrauensverhältnis zum 63-Jährigen erschüttert haben. Vor allem die Zusammenarbeit mit Sportvorstand Jochen Schneider soll sich bereits seit längerem als schwierig gestaltet haben.

So hieß es zunächst, der Kaderplaner habe auf eigene Faust versucht, S04-Kapitän Omar Mascarell zu Hertha BSC zu verkaufen. Ob dieser Vorgang tatsächlich so passierte, lässt sich nach Recherchen des "kicker" allerdings bezweifeln, schließlich sei die erste Kontaktaufnahme von Hertha-Manager Michael Preetz ausgegangen und die eigentlichen Verhandlungen mit allen Verantwortlichen geführt worden.

Spieler unzufrieden mit Baums Kommunikation

Unruhe herrscht auf Schalke aber auch mit Blick auf die Trainer-Situation. Wagners Nachfolger Manuel Baum wurde vor allem geholt, um der Mannschaft einen klaren Plan und mehr Sicherheit zu verleihen. Das sei zwar innerhalb des Teams gut angekommen, der Fußballlehrer sei aus taktischer Sicht "ein sehr guter Trainer".

Der ehemalige U20-Nationalcoach gilt allerdings nicht als großer Menschenfänger, was laut "Sport Bild" wiederum kritisch gesehen wird. Demnach werde ihm vorgeworfen, "dass er vielen Spielern zu selten erklärt, warum genau sie nicht zum Einsatz kamen".

Kritisch gesehen wurde ebenso, dass er sich so lange nicht auf Frederik Rönnow als Nummer 1 habe festlegen wollen. Rönnow, der von Eintracht Frankfurt ausgeliehen wurde, erwies sich sofort als echter Rückhalt, weshalb man in der Kabine gerne früher Gewissheit haben wollte.

Am Sonntag (18:00 Uhr) empfängt Baums Mannschaft Bayer Leverkusen, ehe danach mit dem FC Augsburg, dem SC Freiburg und Arminia Bielefeld gleich drei Duelle von enormer Wichtigkeit auf die Knappen warten.

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