19.12.2020 19:23 Uhr

Hamann und Höwedes legen Schalke-Fehler offen

Dietmar Hamann geht mit dem FC Schalke 04 hart ins Gericht
Dietmar Hamann geht mit dem FC Schalke 04 hart ins Gericht

Der FC Schalke 04 hat auch im 29. Bundesliga-Spiel in Folge keinen Sieg eingefahren, im Heimspiel gegen Arminia Bielefeld setzte es eine 0:1-Niederlage. TV-Experte Dietmar Hamann und Ex-Kapitän Benedikt Höwedes fanden schon im Vorfeld deutliche Worte.

"Natürlich ist Schalke momentan nicht bundesligatauglich", sagte Hamann in aller Deutlichkeit kurz vor dem Spiel am 13. Spieltag bei "Sky". 90 Minuten später bestätigte sich der Eindruck des 47-Jährigen. Mit nur vier Punkten aus 13 Spielen rangieren die Knappen weiterhin am Tabellenende, auf den 16. aus Bielefeld sind es nun sechs Zähler Rückstand.

Nach Abpfiff lautete Hamanns Fazit ebenso deutlich: "Heute sage ich: Mich würde es wundern, wenn sie nicht absteigen."

Auch Benedikt Höwedes hatte im Vorfeld nur wenig Positives für seinen einstigen Arbeitgeber übrig. Vor allem die Zusammenstellung der Mannschaft passe nicht: "Ich glaube nicht, dass Schalke mit dem Kader etwas in den oberen Tabellenregionen zu suchen hat. Da sind einige Fehler gemacht worden sind."

Schalke habe es nicht geschafft, Spieler loszuwerden, "die sie vielleicht hätten abgeben sollen. Es wurde keine Truppe zusammengestellt, die für einander durchs Feuer geht". Daher stünden aktuell Profis auf dem Platz, die wie "viele einzelne Parteien" wirken. 

Hamann: FC Schalke 04 braucht "richtigen Impuls"

Laut Dietmar Hamann hat der Revierklub allerdings eine Reihe an Spieler im Kader, "die schon in anderen Vereinen gezeigt haben, dass sie sehr gut mitspielen und auch Führungsrollen übernehmen können". Die Schalker Mannschaft sei "auf dem Papier sehr viel besser als das, wo sie im Moment tatsächlich stehen".

Mit einem "richtigen Impuls" von der Seitenlinie sei gar der Sprung aus dem Tabellenkeller möglich, so der ehemalige Nationalspieler.

Der nach nur zehn Spielen entlassene Manuel Baum sei "ein hervorragender Coach", der "Mannschaften taktisch unheimlich gut ausbilden kann. Aber ich glaube nicht, dass das war, was Schalke zu dieser Zeit gebraucht hat".

Sportvorstand Jochen Schneider, der die Einstellung und Entlassung von Manuel Baum zu verantworten habe, könne sich einen weiteren Fehlgriff nicht noch einmal erlauben. "Sollte nach der kurzen Winterpause ein anderer Trainer kommen, dann muss der sitzen. Sonst wird natürlich auch für Schneider die Luft immer dünner oder sogar zu dünn."

Für Benedikt Höwedes passt der kurzfristige Trainerwechsel beim FC Schalke 04 derweil nur allzu gut ins Bild: "Ich bin fast geneigt zu sagen 'täglich grüßt das Murmeltier'. Es fehlt momentan das Konzept des Vereins. Jeder Trainer hatte eine Idee, Fußball zu spielen, und jeder wollte sein Personal mit reinbringen."

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