Eberl-Plan: Erst Auszeit, dann "mit den Großen mitpinkeln"

Max Eberl bleibt langfristig das Gesicht von Borussia Mönchengladbach. Für die großen Ziele auf seiner Mission muss er nun erstmal Kraft sammeln.
Vor den nächsten sechs Jahren muss Max Eberl erstmal Anlauf nehmen. Während die Winterpause für Spieler und Trainer von Borussia Mönchengladbach praktisch ausfällt, gönnt sich der Sportdirektor eine kleine Auszeit. Er wolle nach 16 Jahren intensiver Arbeit im Verein "ein bisschen Ruhe bekommen, etwas für mich tun", sagte Eberl - denn schließlich hat er bei der Borussia noch viel vor.
Erst am Sonntag verlängerte er seinen Vertrag vorzeitig bis 2026. Und da er den Gladbachern auch wirklich langfristig helfen will, nimmt er sich kurzfristig erstmal etwas raus. In einer Saison voller riesiger Herausforderungen nur zu verständlich, dass auch der so akribische Arbeiter Eberl sich eine kleine Verschnaufpause gönnt.
Eberl: Abschalten und Kraft sammeln
Im Zuge seiner Vertragsverlängerung einigte er sich mit den Vereinsverantwortlichen auf eine vierwöchige Auszeit im Januar. "Es muss sich niemand Gedanken um mich machen. Es ist einfach so, dass ich diesen Wunsch hatte, nachdem ich 16 Jahre lang am Stück diesen Job mache und kaum mal richtig runterfahren konnte" sagte Eberl: "Ich brauche einfach mal eine Auszeit." Ein bisschen Abschalten und Kraft sammeln für die Herausforderungen der nächsten sechs Jahre.
Aber, betonte Eberl, der Austausch mit Trainer Marco Rose bleibe auch in dieser Zeit eng. "Das Handy ist mein treuester Begleiter." Trainer und Sportdirektor schätzen sich ohnehin über die Maßen. "Es ist wichtig für den Verein", sagte Rose über Eberls Vertragsverlängerung: "Er hat über viele Jahre sehr viel aufgebaut, hat den Verein in ruhige Fahrwasser geführt."
Eberl stehe für den "erfolgreichen und nachhaltigen Weg, den unsere Borussia in den letzten Jahren gegangen ist", sagte Klub-Präsident Rolf Königs. Die "Kontinuität" auf dieser Position sei enorm wichtig. Eberl kam Anfang 1999 als Profi zu den Fohlen. Ab 2004 arbeitete er als Nachwuchskoordinator, 2008 stieg er zum Sportdirektor auf. Seitdem leitet der mittlerweile 47-Jährige die Geschicke mit großem Erfolg.
"Haben die nächsten Jahre viel vor"
Mit unzähligen klugen Transfers formte Eberl die Fohlen vom Abstiegsaspiranten zum Champions-League-Achtelfinalist. Deshalb musste er auch schon ein ums andere Mal den Lockrufen anderer Klubs widerstehen, selbst Rekordmeister Bayern München soll schonmal angeklopft haben. Doch der gebürtige Niederbayer blieb am Niederrhein. Denn dort treibt ihn ein Traum an. "Irgendwann", so Eberl schon oft, "möchte ich mit Borussia Mönchengladbach einen Titel gewinnen".
Und genau dafür schaltet er nun erstmal einen Gang zurück. "Mir geht es nur darum, einmal komplett vom Fußball abzuschalten und dann mit voller Energie die nächsten Jahre anzugreifen. Da haben wir viel vor und wollen mit den Großen der Liga mitpinkeln", sagte Eberl. Und vielleicht ist die aktuelle Vollbremsung für seinen großen Traum von einer Trophäe ja genau das Richtige.