Wie der FC Bayern Frankfurts Stürmersuche erschwert

Nach dem Abgang von Bas Dost zum FC Brügge benötigt Eintracht Frankfurt dringend einen neuen Stürmer. Doch die Suche gestaltet sich schwierig - auch weil sich der FC Bayern bei einer Personalie bedeckt hält. An Alternativen mangelt es der SGE hingegen nicht.
Mit elf Treffern ist SGE-Stürmer André Silva hinter Robert Lewandowski vom FC Bayern (20) und Erling Haaland von Borussia Dortmund (12) der drittgefährlichste Torjäger der Bundesliga. Doch einen Backup für den Portugiesen haben die Frankfurter nach dem Dost-Wechsel und der langwierigen Verletzung von Youngster Ragnar Ache nicht.
Daher läuft die Suche nach einem weiteren Stürmer auf Hochtouren. "Wir haben mehrere Kandidaten im Blick. Und wir sind natürlich alle hinterher, dass wir einen Stürmer finden vor dem 31. Januar", stellte Trainer Adi Hütter klar und beschrieb gleich das Anforderungsprofil an den neuen Mann: "Wir wollen einen Stürmer finden, der Tempo und eine körperliche Präsenz hat."
"Wir wollen im Januar noch einen Stürmer dazu holen", bestätigte auch Sportvorstand Fredi Bobic bei "Sky", schob zugleich ein: "Aber es muss sportlich und wirtschaftlich sinnvoll sein." Um finanziell nicht zu sehr ins Risiko zu gehen, bietet sich etwa ein Leihgeschäft an. "Es macht Sinn", so Bobic, "weil wir nicht wissen, was im Sommer sein wird."
Eintracht Frankfurts Stürmersuche: FC Bayern zögert bei Zirkzee
Heißester Kandidat ist Joshua Zirkzee vom FC Bayern. Hütter bestätigte unlängst das Interesse der SGE an dem 19-jährigen Niederländer. Große Hoffnungen auf einen Transfer macht sich der Österreicher aktuell allerdings nicht.
"Auf der einen Seite gibt es Eintracht Frankfurt, auf der anderen Seite gibt es den Spieler und den Berater, auf der anderen Seite gibt es Bayern München, und bevor sich nicht alle Parteien einig sind und dies auch miteinander so kommunizieren", seien keine Ergebnisse zu erwarten, so der Coach.
Laut "Sky" zögert der FC Bayern nämlich noch in der Personalie Zirkzee. Dem TV-Sender zufolge hat sich der deutsche Rekordmeister gegenüber der Eintracht und dem Spieler noch nicht eindeutig positioniert. Aus München heiße es, dass "es momentan schwierig" sei.
Somit könnte der FC Bayern das Zünglein an der Waage sein und Frankfurts Startschuss für konkrete Verhandlungen mit anderen Spielern hinauszögern.
Denn Bobic ließ zuletzt durchblicken, dass Zirkzee sehr weit oben auf der Wunschliste der Frankfurter steht. "Ein sehr talentierter Spieler, den wir interessant finden", bekräftigte der Sportvorstand. Sollte es mit einem Engagement nicht klappen, werde man sich um einen "Spieler, wie er einer ist" bemühen.
Diese Alternativen hat Eintracht Frankfurt
An Alternativen mangelt es der Eintracht wohl nicht. Zumindest wurden in den letzten Wochen zahlreiche mehr oder weniger bekannte Namen mit den Hessen in Verbindung gebracht.
Zu den prominentesten gehören Luka Jovic von Real Madrid und Cenk Tosun vom FC Everton. Jovic war erst im Sommer 2019 für die Rekordsumme von 63 Millionen Euro von Frankfurt zu den Königlichen gewechselt. Das Abenteuer in Madrid entpuppte sich für den Serben allerdings bislang als großes Missverständnis.
Auch Tosun hat eine SGE-Vergangenheit, stammt aus dem Nachwuchs der Eintracht, und sitzt bei seinem aktuellen Klub fast nur auf der Bank.
Die Liste der in den Medien gehandelte Kandidaten ist aber weit länger: Da wären Divock Origi vom FC Liverpool, Myziane Maolida von OGC Nizza, Inters Andrea Pinamonti, Ali Akman vom türkischen Zweitligisten Bursaspor oder Randal Kolo Muani vom FC Nantes. Doch auch Atalanta Bergamos Sam Lammers und Christian Kouamé von der AC Florenz sollen sich auf dem SGE-Radar befinden.
Wie lange wartet Eintracht Frankfurt auf den FC Bayern?
Trotz der zahlreichen Gerüchte appelliert Trainer Hütter an die Geduld. "Unsere sportliche Führung arbeitet intensiv daran, eine frühzeitige Lösung zu finden, aber manchmal braucht man Geduld. Ich bin mir sicher, dass wir jemanden finden werden, der gut zu uns passt", so der 50-Jährige.
Womöglich wartet Eintracht Frankfurt noch auf eine Zirkzee-Entscheidung beim FC Bayern. Doch allzu lange sollten sich die Münchner nicht mehr Zeit lassen, wenn es nach den Frankfurtern geht.
"Wir wollen so schnell wie möglich Vollzug vermelden", hob Bobic deutlich hervor.
Lissy Beckonert