01.03.2021 13:47 Uhr

Effenberg warnt BVB vor Rose-Euphorie

Analysiert den Rose-Wechsel von Gladbach zum BVB: Stefan Effenberg
Analysiert den Rose-Wechsel von Gladbach zum BVB: Stefan Effenberg

Stefan Effenberg will Trainer Marco Rose vor seinem Wechsel von Borussia Mönchengladbach zum BVB nicht zu viele Vorschusslorbeeren mit auf den Weg geben.

"Er hat anscheinend eine klare Karriereplanung. Ob das gut geht, wird die Zeit zeigen", sagte der frühere Nationalspieler vor dem direkten Duell beider Klubs im DFB-Pokal den "Ruhr Nachrichten". "Es waren ja auch schon hervorragende Trainer bei Borussia Dortmund oder auch bei Bayern München und es hat nicht funktioniert. Ich denke da etwa an den ehemaligen Bayern-Coach Carlo Ancelotti, einen der erfolgreichsten Trainer der Welt. Die Gewissheit hat man nicht."

Rose, lobte Effenberg indes, sei "mit Sicherheit ein hochinteressanter Trainer. Es gibt nicht viele in Deutschland, die so interessant sind."

"Einen gewissen Frust" der Gladbach-Anhänger über den Wechsel könne er zwar nachvollziehen, sagte Effenberg. Rose habe aber "nichts Unrechtes getan. Er hatte diese Klausel im Vertrag. Die hat Borussia Mönchengladbach akzeptiert. Dass er diese Option zieht, muss man ihm zugestehen. Ich hätte ihn in seiner Entwicklung natürlich gerne weiter bei den Fohlen gesehen, aber da sieht man mal wieder, wie das Geschäft ist. Träumen sollte man im Fußball nicht."

Effenberg ergänzte: "Das ist das Geschäft und das gehört dazu, egal ob es Spieler sind oder auch mal Trainer. Die Finanzstarken werden sich über kurz oder lang einfach durchsetzen. Wenn sich Spieler gut entwickeln und ihre Leistung bringen, ist es nun mal eine Frage der Zeit, bis die Großen kommen."

Roses BVB-Wechsel für Gladbach-Profis "gar nicht so wichtig"

Rekordmeister FC Bayern sei "der einzige Verein, der in solchen Situationen die Tür zumachen kann", sagte Effenberg. "Die anderen Klubs haben hintenraus nicht die finanziellen Mittel. Wenn ein Vertrag ausläuft, muss sich ein Verein schließlich überlegen, ob er einen Spieler ein Jahr früher abgibt, um noch eine Ablöse zu bekommen. Jetzt kommt noch die Pandemie hinzu, die die Vereine weiter schwächt."

Für die Gladbach-Profis sei Roses Entscheidung für den BVB "gar nicht so wichtig", stellte Effenberg klar. "Natürlich möchten sie wissen, wer in der nächsten Saison der Trainer ist. Aber in erster Linie müssen sie ihren Job machen und der ist, gut und hart zu trainieren und bei den Spielen ihre Leistung abzurufen. Das darf und wird sie nicht beeinflussen und belasten."

Beim Borussen-Duell im Pokal-Viertelfinale erwartet Effenberg ein Spiel auf Augenhöhe. "Ich glaube, dass es ganz, ganz eng wird. Das ist ein Spiel, das so oder so enden kann. Beide haben in den vergangenen Wochen nicht abgerufen, was sie können, und stehen unter Druck." Aufgrund der Causa Rose sei das Spiel "besonders brisant und interessant", so Effenberg. "Der Druck in der Öffentlichkeit war ja wirklich extrem."

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