01.03.2021 15:39 Uhr

Rose zum BVB-Wechsel: Wollte nicht "für Unruhe sorgen"

Marco Rose muss mit Gladbach im DFB-Pokal gegen den BVB ran
Marco Rose muss mit Gladbach im DFB-Pokal gegen den BVB ran

Am Dienstagabend (20:45 Uhr) kämpft Borussia Mönchengladbach gegen Borussia Dortmund im DFB-Pokal um den Einzug ins Halbfinale. Besondere Brisanz erhält die Partie dadurch, dass Noch-Gladbach-Coach Marco Rose ausgerechnet auf seinen Bald-Arbeitgeber BVB trifft. Doch der 44-Jährige blockte die Thematik konsequent ab.

"Die Aufgabe heißt: DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund", so Marco Rose auf der Presserunde der Gladbacher, auf der er diesmal ohne Manager Max Eberl an seiner Seite die Fragen zum Viertelfinale gegen den künftigen Klub beantwortete. "Es gibt da nichts zu sagen, weil ich hier gefordert bin. Es geht darum, die Situation hier zu meistern."

Allerdings gab Rose zu verstehen, dass er sich selbst einen anderen Zeitpunkt für das Bekanntwerden seines Wechsels zur anderen Borussia gewünscht hatte. Der "mediale Druck" habe letztlich dazu geführt, die Entscheidung schon vor der Partie gegen den BVB bekanntzugeben. "Es war nicht mein Ansinnen, für Unruhe zu sorgen", so der Cheftrainer. 

Personell kann Marco Rose gegen Dortmund beinahe aus dem Vollen schöpfen. Stefan Lainer kehrt nach Oberschenkelproblemen zurück, die zuletzt angeschlagenen Oscar Wendt und Jordan Beyer ebenso.


Die wichtigsten Aussagen von der Pressekonferenz mit Marco Rose zum Nachlesen:

+++ Das war's aus Gladbach +++

Damit endet die Presserunde mit Gladbach-Coach Marco Rose.

+++ Geben Sie Ihre Titel-Erfahrung weiter? +++

Es wäre schön, wenn die Jungs das selbst angehen. Wenn sie in der Kabine über solche Ereignisse sprechen, von innen heraus. Es ist wichtig, wenn die erfahrenen Spieler vorangehen.

+++ Wie schön wäre ein Abschied mit Titeln? Hätten Sie sich gewünscht, dass der Wechsel erst nach dem BVB-Spiel bekannt wird? +++

Zur zweiten Frage: Es war nicht mein Ansinnen, für Unruhe zu sorgen. Der mediale Druck hat dazu geführt, dass wir damit an die Öffentlichkeit gegangen sind. Zur ersten Frage: Es geht nicht um den Abschied. Sondern um einen Titel. Wir sind noch nicht im Finale. Morgen haben wir die Chance, uns für ein Halbfinale zu qualifizieren. 

+++ Erinnern Sie sich an den Gladbacher Pokalsieg von 1995? +++

An den Pokalsieg von 95 habe ich keine größeren Erinnerungen. Uwe (Kamps) war sicherlich dabei, Stefan Effenberg auch. War mit Sicherheit eine große Feier hinterher. Es ist einfach besonders, Titel zu holen. Wenn man hier rein kommt, sieht man die Pokal, die der Verein geholt hat. 

Natürlich nimmt man wahr, dass Bayern München nicht mehr dabei ist. Sie werden nicht mehr Pokalsieger. Leverkusen, auch hoch gerankt, ebenfalls nicht. Aber darum geht es nicht. Wir spielen morgen gegen den BVB.

+++ Müsste der Kader größer sein? +++

Der Ausweg wäre, dass man sich anpasst und jedes Jahr Champions League spielt. Es ist halt auch neu für uns, in so einer Phase diese Spiele zu spielen. Jetzt haben wir diesen Block. Ich finde, die Jungs machen das super. Bin mit der Qualität der Spieler sehr einverstanden, wir haben auch nicht zu wenig Spieler. Wir müssen uns an dieses Pensum und diese Gegner gewöhnen. Dafür hätten uns, so ehrlich müssen wir sein, gute Ergebnisse gegen Köln vor diesem Block sehr gut getan. Die haben wir nicht bekommen, jetzt müssen wir nachlegen.

+++ Wie trägt Sommer die Torwart-Entscheidung mit? +++

Ich habe vorhin mit Yann gesprochen und ihm ein Feedback der letzten Wochen gegeben. Dass er den Freistoß gegen Forsberg überragend herausgeholt hat. Wie wichtig das Torhüter-Team an sich ist, dass alle die Entscheidungen zusammen tragen. Natürlich würde er gerne spielen, deshalb ist er Profi und seit sieben Jahren in Gladbach. Aber er weiß, wie wichtig seine Kollegen wie Tobias Sippel sind, die ihm immer den Rücken freihalten. Dazu kommt, dass wir uns nun bei ihm auch um seine Fitness kümmern können, das tut ihm sicherlich jetzt gut.

+++ Welchen Stellenwert haben Ihre bisherigen Titel und der DFB-Pokal? +++

Der Cup in Österreich ist der DFB-Pokal in Deutschland. Es ist unglaublich schön, Titel zu gewinnen. Auch die Meisterschaft, in Österreich sind es 36 Spiele. Der Pokal ist besonders, weil man immer ausscheiden kann aber immer die Möglichkeit auf Titel besteht.

+++ Was ist mit Lainer? +++

Lainer hatte ich vorhin vergessen. Er ist wieder fit und kehrt zurück. Wir werden morgen eine Top-Mannschaft aufs Feld bringen, die viel und intensiv läuft. Wenn wir das Gefühl haben, dass der Tank alle ist, werden wir gute Jungs bringen.

+++ Hat Gladbach ein Problem mit Stürmer-Kanten wie Haaland und Sörtloth? +++

Das waren alles gute Stürmer. Wir haben auch schon Tore bekommen, die kleine Stürmer geschossen haben. Ich sehe da keine Verbindung.

+++ Wie hoch ist der Druck für Sie vor dem besonderen Spiel? +++

Zum Saisonstart wurde ich schon gefragt, ob ich Druck empfinde. Nach einem Unentschieden gegen Union Berlin. Es wird immer von außen viel dazu geredet. Ich versuche, nur mit den Jungs zu sprechen. Mein Druck ist immer gleich, ich verspüre auch Vorfreude, nicht nur Druck. Es geht in keinster Weise um Marco Rose, sondern um Borussia Mönchengladbach und unsere Ziele.

+++ Blick zurück zum BVB-Spiel: Klappt das alte Muster? +++

Wir machen es genauso wieder, das ist der Plan. Wir fangen mit drei Verteidigern an und stellen dann auf fünf um. Nein, im ernst: Es hat gut funktioniert. Wir waren damals im Flow, hatten im Januar richtig gute Ergebnisse, nun müssen wir den Spagat finden. Dortmund ist jetzt gut drauf, mit drei Siegen in Folge. Morgen müssen wir weg kommen von der Grundformation. Es ist ein anderer Wettbewerb, eine neue Chance. Wir wollen mit gutem Fußball das Spiel gewinnen.

+++ Wie wurde im Training angesetzt? +++

Wir sind am Tag danach gut regeneriert nach Hause gekommen, das ist das Wichtigste. Dortmund musste zum Beispiel nicht unter der Woche ran, dafür waren sie in der Woche davor unterwegs. Wir haben dann inhaltlich gearbeitet und uns Videos angeschaut. 

+++ Wie sieht das Personal gegen den BVB aus? +++

An unseren personellen Situation hat sich nicht allzu viel verändert. Bei Oscar (Wendt) war es nur ein Krampf, bei Jorden Bayer auch. Toni Jantschke wird auch morgen ausfallen. Zu Tobias Sippel: Er wird morgen im Tor stehen, weil er über Jahre einen herausragenden Job macht und bis hierhin im Pokal sehr gute Arbeit geleistet hat. Wir vertrauen grundsätzlich unseren Torhütern, und ändern die Entscheidung nicht, weil es ein Viertelfinale ist.

+++ Ist Pokal-Coach Kovac ein Vorbild für Sie? +++

Bei allem Respekt: Ich habe alles gesagt, was es dazu gibt. Dann gibt es auch irgendwann keine Antworten mehr zu solchen Fragen.

+++ Arbeiten Sie schon beim BVB mit? +++

Es gibt da nichts zu sagen, weil ich hier gefordert bin. Es geht darum, die Situation hier zu meistern. Die Aufgabe heißt: DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund.

+++ Wie wollen Sie Haaland stoppen? +++

Natürlich gibt es Mittel. Ich glaube nicht, dass du Erling komplett aus dem Spiel nehmen kannst. Er ist sehr gut im Umschalten, hat ein großes Gespür und hat in der Box einen guten Riecher. Es geht darum, ihn dort gut zu verteidigen. Wir müssen aber auch schon in Dortmunds Spielentwicklung Bälle gewinnen.

+++ Wie groß ist der Wunsch, sich mit einem Pokal zu verabschieden? +++

Wenn ich bei "Wünsch dir was" wäre, wäre das ein Wunsch, ja. Aber morgen steht ein Gegner namens Borussia Dortmund. Und dann wären da noch zwei Spiele.

+++ Wie können Sie gut auf Ihre Arbeit in Gladbach zurückblicken? +++

Ich denke, wir haben hier in den anderthalb Jahren einiges auf die Beine gestellt, mit der Qualifikation fürs Achtelfinale der Champions League. Wir können morgen das Halbfinale im Pokal perfekt machen. In der Bundesliga sind wir aktuell nicht in der Phase, in der wir unser Ziel aus den Augen verlieren. 

Für mich geht es darum, dass wir wieder in die Spur kommen. Dann können wir abrechnen.

+++ Was nimmt die Mannschaft aus dem letzten Sieg gegen Dortmund mit? +++

Wir nehmen mit, dass wir Dortmund schlagen können, an einem guten Tag, an dem viel zusammen passt. An dem wir fleißig gegen den Ball arbeiten. Als das Los Borussia Dortmund habe ich natürlich ein paar andere Gegner gesehen, die wir hätten bekommen könnten. Trotzdem haben wir einen der schwierigsten Gegner bekommen.

+++ Wie kann Gladbach gegen den BVB bestehen? +++

Das eine ist die Qualität der Gegner, die wir im Moment haben. Weil wir es geschafft haben, uns für das Champions-League-Achtelfinale gegen Manchester City zu qualifizieren. Dazu kommt, dass wir eine Menge Spiele haben. Bei der Spielweise, die wir präferieren, muss man hier und da Abstriche machen. Gegen Leipzig sind wir 120 Kilometer gelaufen, haben vor der Pause die Intensität gegen diesen Gegner halten können. In der zweiten Halbzeit konnten wir das nicht.

Deswegen werden wir morgen frisches Personal bringen. Schon gegen Leipzig hatten wir einige Wechsel im Vergleich zum Spiel gegen Manchester. Wir wollen ins Halbfinale und um den Titel mitspielen. Wir müssen aber auch draufpacken, müssen zielstrebiger agieren und unser Vertikal-Spiel zu forcieren. Aber wir wissen, dass Borussia Dortmund eine spielstarke Mannschaft ist. Das ist das, was uns alle drei Tage erwartet. Aber dem stellen wir uns.

+++ Die PK geht los +++

Die Borussia begrüßt die Presse-Vertreter. Max Eberl fehlt heute, sodass lediglich Marco Rose Fragen beantworten wird.

+++ Welches Personal steht zur Verfügung? +++

Wie sieht das Personal aus, das Marco Rose gegen den BVB zur Verfügung hat? Laboriert Abwehrspieler Stefan Lainer weiterhin an seiner Oberschenkelverletzung?

+++ Gereizter Rose vor BVB-Spiel unter Druck +++

Der nächste Tiefschlag am Wochenende war für Marco Rose schwer zu verdauen. Nach dem frustrierenden 2:3 (2:0) bei RB Leipzig und mit der Aussicht auf das hochbrisante DFB-Pokalviertelfinale gegen seinen künftigen Arbeitgeber parierte der Trainer ziemlich gereizt alle Fragen zu seinem Job.

"Das ist gar keine schwierige Konstellation für mich. Es ist null schwierig", behauptete Rose trotz der fünf sieglosen Spiele in der Fußball-Bundesliga und der schwindenden Chance auf die erneute Champions-League-Qualifikation. Rose aber sagte: "Wir kommunizieren seit Wochen, dass alles in Ordnung ist, wir gut zusammenarbeiten." 

Ein Pokal-Aus ausgerechnet gegen Dortmund am Dienstag würde den Druck auf Rose und Manager Max Eberl vor dem Topspiel um die internationalen Startplätze gegen Bayer Leverkusen am Samstag jedenfalls gewaltig werden lassen. Mehr dazu hier!

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