06.03.2021 17:11 Uhr

Watzke über "Blödsinn" in der Corona-Krise und BVB-Zukunft

Hans-Joachim Watzke ist Geschäftsführer des BVB
Hans-Joachim Watzke ist Geschäftsführer des BVB

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat die Rolle des Fußballs während der Coronavirus-Pandemie verteidigt. Seine eigene Zukunft sieht der Klub-Boss weiter beim BVB.

"Das Wichtigste ist, dass der Fußball den Leuten momentan ein bisschen Freude und Abwechslung bringt", sagte der 61-Jährige dem TV-Sender "Sky" vor dem Topspiel beim FC Bayern.

Er sei davon überzeugt, dass die aktuellen Spiele auch sehr viel dazu beitragen, betonte Watzke. Selbst Gesundheitsexperte Karl Lauterbach (SPD) habe ihm versichert, dass er die Geisterspiele mittlerweile unkritisch sehe.

Bei der Wiederaufnahme des Spielbetriebs im Mai des Vorjahres hatte es heftige Diskussionen um eine Bevorzugung des Fußballs gegeben.

Auch angesichts der anhaltenden Reise-Tätigkeit von Profifußballern für Europapokal und Länderspiele wurde darüber debattiert, ob der Fußball im Lockdown das falsche Vorbild abgebe. "Ich glaube, dass die aktuellen Spiele auch sehr viel dazu beitragen, dass die Menschen ein bisschen Abwechslung haben", sagte Watzke.

Es sei wichtig, dass die Menschen dank des Fußballs Dinge hätten, "über die sie auch reden, freuen oder auch daneben mal trauern können", fügte der BVB-Chef hinzu.

Andererseits mahnte Watzke auch: "Der Fußball darf sich nicht überhöhen." Er sei nicht besser als die Gesellschaft. "Wir alleine können auch nicht permanent nur die Vorbildfunktion ausüben, weil bei uns auch wieder Blödsinn gemacht wird ab und zu", erklärte Watzke.

BVB: Hans-Joachim Watzke spricht über seine Zukunft

Der Unternehmer denkt an eine Fortsetzung seiner Tätigkeit als Vorsitzender der Geschäftsführung beim BVB. "Meine Zukunft beim BVB ist immer da, sonst hätte man ja eine ganz andere Situation", sagte Watzke. Insofern habe das auch für ihn "nicht so eine Bedeutung gehabt".

Etliche Personen hätten ihn in den letzten Wochen angesprochen und aufgemuntert angesichts der Pandemie, "aber auch dadurch, dass man bei dem ein oder anderen Klub gesehen hat, was passiert, wenn auf einmal so ein Führungsvakuum entsteht", weiterzumachen. Es sei mit ihm geredet und gesagt worden: "Jetzt mach doch da bitte noch drei Jahre weiter, damit wir wieder in sauberes Fahrwasser kommen."

Watzke ist gewillt, seine 15-jährige Geschäftsführer-Tätigkeit beim BVB fortzuführen: "Ich werde mich dem wahrscheinlich auch nicht verschließen, wir werden das aber in aller Ruhe machen. Ich werde irgendwann mal mit Reinhard Rauball (BVB-Präsident, d.Red.) sprechen."

Er habe mit Freude vernommen, "dass er das erstens begrüßt und zweitens aber auch gesagt hat, dass er dann grundsätzlich auch weiter zur Verfügung steht". Das sei für ihn wichtig, "weil er schon mein engster Ansprechpartner ist und wir da einfach mal die nächsten Wochen in Ruhe sprechen werden, wie wir den BVB die nächsten vier, fünf Jahre aufstellen".

Die Borussia sei sein Klub, so Watzke: "Es ist für mich relativ einfach, denn ich stehe nie unter dem Druck, mir über einen Vereinswechsel oder irgendwas Gedanken machen zu müssen. Es gibt für mich nur diesen einen Verein."

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