08.03.2021 13:15 Uhr

Ex-Coach über S04-Zeit: "Ich konnte es nicht glauben"

André Breitenreiter hat über seine Zeit beim FC Schalke 04 gesprochen
André Breitenreiter hat über seine Zeit beim FC Schalke 04 gesprochen

Im Sommer 2015 bot sich André Breitenreiter die erste richtig große Chance seiner Trainerlaufbahn. Nach einem überschaubar erfolgreichen Jahr unter Roberto Di Matteo suchte der FC Schalke 04 einen neuen Coach. Die Wahl der Königsblauen fiel auf Breitenreiter, der zuvor lediglich Erfahrungen beim TSV Havelse und dem SC Paderborn gesammelt hatte.

Am Ende der Spielzeit landeten die Knappen auf Platz fünf. Zu wenig für Breitenreiter, der den Platz auf der Trainerbank wieder räumen musste. Nun hat der 47-Jährige über seinen größten Fehler auf Schalke gesprochen.

Das erste Gespräch in Gelsenkirchen habe er mit dem damaligen S04-Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies geführt, eröffnet Breitenreiter im Podcast "Im Kopf des Trainers" seine Ausführungen. Tönnies habe sich zuvor beim Präsidenten des SC Paderborn über ihn informiert und den Hinweis bekommen, Breitenreiter sei ein Coach, "der Dinge verändert", der "den 360-Grad-Blick" hat, dem man vertrauen sollte und den man machen lassen sollte.

Mit dieser Information habe Tönnies dann gefordert: "Herr Breitenreiter, verändern Sie Dinge, hier funktioniert es seit Jahren nicht so wie wir wollen - machen sie es", führt Breitenreiter weiter aus. "Dann habe ich meinen allergrößten Fehler gemacht, den ich letztendlich auch zu spüren bekommen habe. Ich habe schon etwas zu schnell zu viel gewollt - definitiv", so der gebürtige Niedersachse.

Breitenreiter war über den Ist-Zustand beim FC Schalke 04 verwundert

Allerdings hätte Breitenreiter nach eigener Aussage auch nicht für möglich gehalten, dass auf Schalke so viel im Argen liegt: "Ich konnte nicht glauben, was ich hier nach einigen Wochen beobachtet habe. Dass Schalke 04 als einer der größten Vereine der Welt doch einige Punkte aufzeigt, die man deutlich verbessern kann", so Breitenreiter.

Erschwert habe die Situation zudem, dass im Herbst bekannt wurde, dass Horst Heldt als Sportchef zur neuen Saison von Christian Heidel abgelöst werden sollte. "Das hat extrem für Unruhe gesorgt und war eine Ausnahmesituation in der täglichen Zusammenarbeit", stellt Breitenreiter klar. Hätte über die gesamte Saison hinweg Ruhe geherrscht, "hätten wir noch erfolgreicher sein können", lautet das Urteil des Trainers.

Auf Schalke würden jedoch immer wieder "Dinge um den Fußball herum" eine viel größere Rolle spielen "als der tatsächliche Fußball". Daher habe man den Erfolg seiner Arbeit auch nicht richtig erkannt. Breitenreiter stellt heraus, dass er mit der jüngsten Mannschaft der Liga Platz fünf erreichte und sechs neue A-Nationalspieler entwickelt habe. "Ich glaube, da wären heute andere ziemlich froh drüber."

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