Schicker zieht positive Sturm-Zwischenbilanz

Mit 39 Punkten nach 22 Spielen qualifizierte sich Sturm Graz souverän für die Meistergruppe und dass obwohl es im Sommer wieder einen sportlichen Umbruch gegeben hat. Sportchef Andreas Schicker zieht nach dem Grunddurchgang ein sehr positives Fazit.
>> Der Tabellenstand der Bundesliga-Saison 2020/21 nach dem Grunddurchgang
Unter dem neuen sportlichen Duo Christian Ilzer und Andreas Schicker hat Sturm Graz wieder zurück in die Erfolgsspur gefunden und sicherte sich nach 22 Spieltagen mit 39 Punkten souverän einen Platz für die Meistergruppe. Im vergangenen Sommer wurde beim Klub aus der steirischen Hauptstadt offensichtlich an den richtigen Schrauben gedreht, im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung" äußert sich Sportchef Andreas Schicker positiv zum aktuellen Saisonverlauf.
Gutes Händchen bei Transfers
"Meine Bilanz fällt sehr zufriedenstellend aus. Seit es den Modus gibt, haben wir punktemäßig einen Riesenschritt gemacht. Der Herbst war ergebnistechnisch gut, wir konnten es aber richtig einordnen. Im Frühjahr war es schwieriger. Man darf nicht vergessen, wie viele Veränderungen wir im Sommer hatten. Am schnellsten hat sich die Erwartungshaltung in Graz verändert", gibt sich Andreas Schicker zufrieden mit der aktuellen Lage.
Gerade bei den Transfers bewies der ehemalige Bundesliga-Profi im vergangenen Sommer ein sehr gutes Gespür, Neuzugänge wie David Nemeth, Gregory Wüthrich, Jon Stanković oder auch der nun langzeitverletzte Sandro Ingolitsch brachten viel neuen Schwung und vor allem Sicherheit in die früher wackelige Defensive der Grazer. "Das Trainerteam hat es geschafft, einzelne Spieler weiterzubringen – egal ob arrivierte Spieler oder junge Spieler. Die Kluft von den Jungen zu den Routiniers ist definitiv kleiner geworden", so Schicker.
Ein großes Kompliment spricht er dabei auch Trainer Christian Ilzer aus, der sich nach der vergangenen Saison von einem Abschied aus Wien überzeugen ließ und nun bei Sturm eine schlagkräftige Truppe zusammengestellt hat: "Christian Ilzer hat es sehr schnell geschafft, dem Team eine Identität einzuimpfen. Wir befinden uns jetzt in der schwierigsten Phase unserer Entwicklung. Die Gegner stellen sich gut auf uns ein. Wir haben jetzt mehr Ballbesitz, das spiegelt sich aber nicht im Chancenplus wider. Aber genau dort müssen wir jetzt hin. Aber auch in diesem Fall sehe ich eine positive Entwicklung."
Schicker nennt Gründe für wackeliges Frühjahr
Dass die Entwicklung positiv ist, beweisen die Zahlen: Acht Siege aus elf Heimspielen, das einzige Team, was Tabellenführer Red Bull Salzburg gleich zweimal innerhalb einer Saison schlagen konnte und mit 20 Gegentoren weiterhin die wenigsten in der gesamten Bundesliga. Zuletzt lief es aber mit nur vier Siegen aus den letzten zehn Spielen wieder etwas wackeliger bei den Grazern: "Im Frühjahr mussten wir aufgrund von Sperren und Verletzungen öfters umstellen. Das ist sicher ein Mitgrund, aber das ist für das Frühjahr auch normal."
Generell sieht der Sportdirektor von Sturm Graz die Mannschaft auf einem guten Weg, wittert aber noch Verbesserungspotential: "Wir haben uns vielleicht zu viel auf das Positionsspiel verlassen. Wir wollen keinen Ballbesitz in der eigenen Hälfte haben, wir müssen geradliniger spielen und schneller ins letzte Drittel kommen. Und dort mutigen Fußball spielen." Eine Zielsetzung für die weitere Saison will er noch nicht abgeben, dafür will man sich zuvor erst in der zweiten Hälfte der Länderspielpause zusammensetzen.
red