12.04.2021 12:43 Uhr

Havertz überzeugt nach Tuchel-Ansage als "falscher" Werner

Kai Havertz (l.) erzielte sein erstes Tor unter Thomas Tuchel
Kai Havertz (l.) erzielte sein erstes Tor unter Thomas Tuchel

Kai Havertz scheint nach schweren Monaten beim FC Chelsea langsam anzukommen. Der Rekordtransfer überzeugt ausgerechnet in der Rolle, die Timo Werner zugedacht war.

Mit seiner knallharten Ansage an Sorgenkind Kai Havertz klang Thomas Tuchel ein bisschen wie einst Joachim Löw. "Zeig der Welt, dass du besser bist als Messi!", hatte der Bundestrainer Mario Götze im WM-Finale 2014 zugeraunt, ehe dieser den vierten Stern vom Himmel schoss. "Geh raus und beweise, dass du es besser kannst", sagte Tuchel jetzt zu Chelseas Rekordeinkauf, "kämpfe um deinen Platz, du bekommst eine zweite Chance".

Und Havertz nutzte sie. Beim 4:1 in der Premier League im Londoner Derby bei Crystal Palace zeigte der Nationalspieler sein bislang bestes Spiel im Blues-Trikot. Zweites Ligator, das erste unter Tuchel, dazu die fünfte Vorlage und jede Menge Spielwitz: "Ich bin glücklich", sagte Havertz erleichtert nach "schwierigen Monaten" mit Corona- und Verletzungspause.

Tuchel mit klarer Forderung an seine Stars

Sein ganz persönlicher Befreiungsschlag kommt genau zum richtigen Zeitpunkt: Mit dem Viertelfinal-Rückspiel in der Champions League in Sevilla gegen den FC Porto am Dienstag (21:00 Uhr) und dem FA-Cup-Halbfinale gegen Manchester City am Samstag (18:30 Uhr) steht Chelsea vor entscheidenden Begegnungen. "Die Jungs müssen liefern, ganz einfach. Wenn sie liefern, spielen sie für Chelsea", sagte Tuchel unmissverständlich.

Havertz tut es - und das ausgerechnet in der Rolle der "falschen Neun", die seinem schwächelnden DFB-Kollegen Timo Werner zugedacht war. "Ich mag es, ich denke, das ist eine gute Position für mich", sagte er, "ich habe die Freiheit, überall da hin zu gehen, wo ich hingehen möchte".

Tuchel über Havertz: Er hat "das gewisse Etwas"

Im Hinspiel gegen Porto (2:0) hatte das noch nicht wie erhofft geklappt, und so sah sich Tuchel gezwungen, den 21-Jährigen ein bisschen zu kitzeln. "Ehrlich gesagt musste er jetzt mal zeigen, dass er es besser kann", meinte der Coach streng: "Er hat herausragende Qualitäten, aber es ist immer noch Raum für Verbesserungen." Havertz müsse vor dem Tor "skrupelloser" werden.

Die ewige Kritik an der Körpersprache des Hochtalentierten kann Tuchel nicht nachvollziehen. "Er ist nicht der emotionale Typ, der die ganze Zeit mit seinem Gegenspieler kämpfen muss, um sein Bestes zeigen zu können. Er ist nicht Diego Costa, und das soll er auch nicht sein", betonte er. Havertz habe "das gewisse Etwas - und ich will, dass er das zeigt".

Tue er das regelmäßig, könne der ehemalige Leverkusener "ein wichtiger Spieler werden" für Chelsea. Havertz ist durchaus bewusst, dass seine Leistungen konstanter werden müssen. Nach dem Palace-Spiel "wäre es einfach zu behaupten, dass ich auf meinem Top-Niveau bin", sagte er, "aber ich muss es in mehr Spielen beweisen".

Gerne schon am Dienstag gegen Porto.

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