RB Leipzig vor Zerfall? Das sagt Klubboss Mintzlaff

Innerhalb kürzester Zeit sieht sich der designierte Bundesliga-Vizemeister RB Leipzig mit schwerwiegenden Abgängen konfrontiert. Cheftrainer Julian Nagelsmann steht vor einem Wechsel zum FC Bayern München, bereits fix ist das Ausscheiden von Sportdirektor Markus Krösche. Wichtige Personalien, die RB-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff in höchste Alarmbereitschaft versetzen.
Auf Nachfrage der "Bild", ob RB Leipzig trotz einer sportlich erneut hervorragenden Spielzeit vor dem Auseinanderbrechen stehe, meinte Mintzlaff am Montagabend zwar noch kämpferisch: "Nein, überhaupt nicht. Wir hatten in der Vergangenheit immer wieder Veränderungen auf der Trainer, Direktoren- und Spielerseite. Und wir sind jedes Jahr stärker zurückgekommen und konnten uns weiterentwickeln. Und ich bin mir auch sicher, dass wir wieder den nächsten Schritt machen."
Trotzdem ist klar, dass vor allem der Abgang des charismatischen Cheftrainers Nagelsmann ausgerechnet zum größten Konkurrenten nach München einen derben Schlag ins Leipziger Kontor bedeuten würde.
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Nach Aussage Mintzlaffs habe RB "einen klaren Plan" parat, um auf die neue Faktenlage reagieren zu können. Ob die Lösung auf dem Cheftrainer-Posten Jesse Marsch oder erneut Ralf Rangnick heißen könnte, wollte der Leipziger Klubboss nicht explizit kommentieren.
"Ralf hat Großartiges für RB Leipzig geleistet und maßgeblichen Anteil an der sportlichen Entwicklung. Julian hat nun seit zwei Jahren daran nahtlos angeschlossen und den Verein weiterentwickelt und auf die nächste Stufe gebracht. Jetzt schauen wir nach vorn und beschäftigen uns mit neuen Lösungen", so der 45-Jährige, der auch auf der Spielerseite empfindliche Abgänge zu verzeichnen hat.
Hauen auch Sabitzer, Forsberg und Gulácsi bald ab?
Der Wechsel von Dayot Upamecano in Richtung FC Bayern steht bereits seit Monaten fest, wichtige RB-Akteure Abwehrmann Ibrahima Konaté (zum FC Liverpool) oder sogar die langjährigen RB-Größen Marcel Sabitzer, Forsberg und Peter Gulácsi könnten noch folgen.
Dennoch ist Mintzlaff um Zuversicht bemüht: "Wir haben mit Gvardiol, Simakan und Brobbey ja schon drei fixe Neuzugänge. Wenn wir dann Szoboszlai und Laimer, die diese Saison noch keine Minute gespielt haben, dazu nehmen – dann sprechen wir über fünf starke Neuzugänge für die neue Saison. Jetzt schon. Von daher sind wir in einer komfortablen Situation, weil wir glauben, dass wir den Kader noch mal besser gemacht haben."
Wie auch immer es in personeller Hinsicht in den nächsten Tagen und Wochen bei den Roten Bullen auch weitergehen wird, Mintzlaff will die weitere Entwicklung des Klubs vorantreiben und betonte: "Unabhängig von unseren möglichen Personalentscheidungen: Wir haben weiterhin einen klaren Plan und werden definitiv angriffslustig bleiben.“