10.05.2021 19:33 Uhr

Warum Grammozis auf Schalke das Aus droht

Dimitrios Grammozis droht beim FC Schalke 04 womöglich das Aus
Dimitrios Grammozis droht beim FC Schalke 04 womöglich das Aus

Zu Beginn der Abschiedstour aus der Fußball-Bundesliga setzte es eine weitere Pleite für den FC Schalke 04. Trainer Dimitrios Grammozis droht das Aus. Ein Nachfolger steht womöglich schon in den Startlöchern.

Das Transparent hätte von Dimitrios Grammozis stammen können. Der Schriftzug "Charakter zeigen - zusammen aufsteigen", wurde dem Trainer des FC Schalke 04 und seinen Schützlingen von drei unentwegten Fans entgegengehalten, als der Mannschaftsbus in Sinsheim vom Stadiongelände rollte.

Nach der nächsten Pleite zu Beginn der Abschiedstour der Königsblauen aus der Bundesliga wachsen aber die Zweifel, ob Grammozis der Richtige für die Aufstiegsmission ist.

"Die Fragen müssen sie eher den Verantwortlichen stellen", antwortete der 42-Jährige im Anschluss an das 2:4 (2:0) bei der TSG Hoffenheim auf die entsprechende Nachfrage: "Ich gebe jeden Tag mein Bestes. Ich habe schon bei meinem Amtsantritt gesagt, dass wir mit Blick auf die nächste Saison zweigleisig planen. Unser Hauptaugenmerk war auf die nächste Saison gerichtet - und jetzt noch mehr."

Auf der Pressekonferenz am Montag vor dem Nachholspiel gegen Hertha BSC verwies Grammozis dann auf die "super Kommunikation" mit Sportvorstand Peter Knäbel und dem neuen Sportdirektor Rouven Schröder, "jeder weiß, woran er ist". Er sei "sehr zuversichtlich" bezüglich seiner Zukunft auf Schalke.

Dimitrios Grammozis beim FC Schalke 04 schon "verbrannt"?

Doch nicht erst die Niederlage in der ersten Partie seit dem feststehenden Abstieg gegen Hoffenheim, die Schalke trotz einer Zwei-Tore-Führung zur Pause kassierte, setzt ein großes Fragezeichen hinter die Personalie Grammozis.

Einige Beobachter sind der Ansicht, dass der Coach bereits "verbrannt" ist und deshalb wie zahlreiche Profis den Verein verlassen sollte, um einem kompletten Neuanfang nicht im Wege zu stehen.

Auch Knäbel hielt sich eine Hintertür für einen möglichen Grammozis-Abgang im Sommer offen. Man habe "definitiv die feste Absicht", mit dem aktuellen Übungsleiter in die kommende Saison zu gehen, sagte er am Sonntag bei "Sky" - bedingungslose Rückendeckung klingt anders.

Kein Wunder, ist Grammozis' Bilanz auf Schalke doch unterirdisch - wie die seiner vier Vorgänger. Vier Punkte aus neun Spielen und 4:19 Tore stehen für den früheren Profi zu Buche. Bei der TSG kassierten die Königsblauen bereits die 22. Saison-Niederlage. Seit 27 Auswärtsspielen wartet S04 auf einen Dreier in der Fremde.

All das sind gute Argumente gegen den Trainer, auch wenn er auf Schalke eine tote Mannschaft übernahm, die zur kommenden Spielzeit ein vollkommen anderes Gesicht bekommen wird.

FC Schalke 04: Zweite Hälfte gegen Hoffenheim "desaströs"

Dabei sah es in Sinsheim zunächst gut aus für die Knappen, die durch den Sieg im Hinspiel (4:0) die Einstellung des Negativrekords von Tasmania Berlin (31 Spiele ohne Sieg) im letzten Moment verhindert hatten.

Der Ex-Hoffenheimer Mark Uth (12.) und Weltmeister Shkodran Mustafi (42.) brachten die Gäste, bei denen alle Profis trotz der Fan-Angriffe nach dem besiegelten Gang in die 2. Liga an Bord waren, in Führung.

Nach der Pause drehten die Kraichgauer auf. Der überragende kroatische Vize-Weltmeister Andrej Kramaric (47.), Kevin Akpoguma (52.), Christoph Baumgartner (60.) und Ihlas Bebou (64.) trafen innerhalb von 17 Minuten für die Gastgeber, die fünf Spiele in Folge nicht verloren haben. Die Schalker fügten sich widerstandslos in die Niederlage.

"Diese zweite Halbzeit ist mir unerklärlich", sagte der frustrierte Lizenzspieler-Koordinator Gerald Asamoah. "Das war desaströs", polterte Knäbel. Und auch Grammozis gestand ein, dass die zweite Hälfte "sehr enttäuschend" verlief.

Übernimmt Steffen Baumgart den FC Schalke 04?

Geht es in den letzten drei Saisonspielen so weiter, neben Hertha trifft Schalke noch auf Eintracht Frankfurt und den 1. FC Köln, dürfte die Luft für den Coach noch dünner werden.

Mit Steffen Baumgart, der den SC Paderborn am Saisonende verlässt und noch keinen neuen Klub hat, stände ein möglicher Nachfolger schon bereit.

Der 49-Jährige wurde auf Schalke bereits rund um die Trennung von Christian Gross im Februar gehandelt. Damals holten die Verantwortlichen jedoch Grammozis - eine Fehlentscheidung, so scheint es aus heutiger Perspektive.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten