26.05.2021 15:26 Uhr

Freisprüche im Hillsborough-Drama-Prozess

Liverpools Fans gedachten auch heuer der Toten von Hillsborough
Liverpools Fans gedachten auch heuer der Toten von Hillsborough

Im Fall der Tragödie im englischen Hillsborough-Stadion mit insgesamt 96 Toten im Jahr 1989 ist das wohl letzte Strafverfahren gegen drei Angeklagte eingestellt worden. Der Vorsitzende Richter in Salford entschied am Mittwoch, das Verfahren gegen zwei pensionierte Polizisten und einen Anwalt wegen Rechtsbeugung nicht zuzulassen. Die Anklage hatte ihnen vorgeworfen, die Verantwortung der Polizei an dem tödlichen Massengedränge in dem Stadion in Sheffield vertuscht zu haben.

Alle strafrechtlichen Verfahren beendet

Da sich die Vorwürfe jedoch nicht auf strafrechtliche Ermittlungen, sondern nur auf eine offizielle Untersuchung des Falls ohne rechtliche Konsequenzen bezog, befand der Richter die Klage als unbegründet. Damit sind alle strafrechtlichen Verfahren gegen mögliche Verantwortliche in dem Desaster und seiner schleppenden Aufarbeitung beendet. Dabei war in einer Untersuchung vor fünf Jahren festgestellt worden, dass es sich nicht um einen Unfall gehandelt hatte und die Fans nicht, wie anfangs von der Polizei behauptet, selbst verantwortlich gemacht werden konnten.

Nur in einem Fall kam es zu einem Schuldspruch für ein minderschweres Vergehen im Zusammenhang mit den Sicherheitsvorkehrungen am Stadion. Der damalige Einsatzleiter der Polizei, David Duckenfield, war bereits vor zwei Jahren von dem Vorwurf fahrlässiger Tötung freigesprochen worden. Im Hillsborough-Stadion starben 1989 bei einem Massengedränge während des FA-Cup-Spiels zwischen Liverpool und Nottingham Forest fast 100 Menschen.

apa

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