05.08.2021 10:52 Uhr

Bringt "Insider" Neururer den VfL Bochum zu Fall?

Peter Neururer trifft auf
Peter Neururer trifft auf "seinen" VfL Bochum

Der Wuppertaler SV setzt gegen den Bundesligisten VfL Bochum auf die Insiderkenntnisse und Erfahrung von Peter Neururer.

Peter Neururer tippt auf seinem Handy herum und lässt danach seinen Blick durch das noch leere Stadion am Zoo schweifen. Als Vorstandsmitglied des Wuppertaler SV ist der 66-Jährige vor der ersten Runde des DFB-Pokals ein gefragter Mann.

Der Fußball-Regionalligist trifft am Samstag (15:30 Uhr) schließlich auf Bundesligaaufsteiger VfL Bochum. Und dem Spiel gegen seinen Ex-Klub fiebert nicht nur Neururer entgegen.

"Das ist ein Westschlager alter Prägung. Es knistert an allen Ecken", sagte Neururer dem "SID" am Rande eines Termins mit dem Pokal-Partner "Ergo": "Das ist ein Highlight für mich."

Die Kräfteverhältnisse sind klar verteilt. "Normalerweise sage ich, pro Spielklasse müssten dabei zwei Tore Unterschied herauskommen. Nach der Rechnung müsste es eine deutliche Niederlage für uns geben, aber im Pokal hat es schon so viele Überraschungen gegeben, von daher sind solche mathematischen Spielchen Makulatur", sagte Neururer fussball.de. Und: "Wir werden alles in die Waagschale werfen, um uns am Samstag gut zu verkaufen."

Wuppertaler SV will in den Leistungsfußball

Für den WSV soll es der Startschuss in eine bessere Zukunft sein. Der ehemalige Bundesligist und Europacup-Teilnehmer ist tief gefallen. "Der Verein", da ist sich Neururer aber sicher, "hat die Möglichkeit, sich wieder langsam nach vorne zu entwickeln".

Dazu will er selbst einen Beitrag leisten. Er wolle seine große Erfahrung aus über 30 Jahren Bundesliga einfließen lassen. Neururer räumt aber auch ein, dass "die Aufgabe Neuland" für ihn sei.

Seit Mai ist er im Vorstand des WSV. Das Ziel ist klar. Man wolle "den Traditionsverein in Gefilde führen, wo man von Leistungsfußball reden kann". Die erstmalige Teilnahme am DFB-Pokal seit der Saison 2007/08 ist ein Anfang.

Auf dem Weg dorthin wurde Drittligist MSV Duisburg (6:2) eindrucksvoll geschlagen. Der Verein, die Stadt und die gesamte Umgebung habe "das Potenzial, um bald wieder bezahlten Fußball sehen zu können".

Neururer traut dem VfL Bochum den Klassenerhalt zu

Aufgrund der Corona-Pandemie werden am Samstag nur rund 5000 Zuschauer erwartet. Die Wahrscheinlichkeit auf die "Super-Super-Super-Sensation" bezeichnete Neururer "als gering". Bochum sei "ganz klarer Favorit", die Chance auf ein Weiterkommen liege bei "1:99".

Den Weg des VfL verfolgt Neururer immer noch genau. Mit den Bochumern spielte er 2004/05 im UEFA-Cup. "Bochum ist nach dem Aufstieg euphorisiert. Sie werden uns nicht unterschätzen", ist sich Neururer sicher. Dem VfL traut er "den Klassenerhalt zu".

Dennoch hofft man in Wuppertal, dem Favoriten ein Bein zu stellen. "Wir werden alles raushauen", sagte Neururer. Er selbst hatte im DFB-Pokal "großartige Erlebnisse", auch wenn die von ihm betreuten Mannschaften nie über das Viertelfinale hinausgekommen sind. "Die Vereine, die mich verpflichtet haben, haben es nie wegen des Pokals gemacht", sagte Neururer lachend und blickte wieder auf sein Handy.

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