Corona-Fälle unterstreichen Impf-Relevanz

Der Corona-Ausbruch bei Mainz 05 zeigt: Die Gefahr durch die Pandemie ist noch lange nicht gebannt. Auch für den Spielbetrieb in der Bundesliga sind Impfungen von großer Bedeutung.
Christian Seifert hatte schon eine Vorahnung, welch riesige Rolle diese kleinen Pikse für die neue Bundesliga-Saison spielen würden. Deshalb redete der Chef der Deutschen Fußball Liga den Klubs und Spielern eindringlich ins Gewissen, appellierte an deren Eigenverantwortung und hob die Bedeutung von Impfungen für den Spielbetrieb hervor - und nur wenige Tage später sieht sich Mahner Seifert durch den Corona-Ausbruch beim FSV Mainz 05 bestätigt.
Nach den vier positiven Fällen bei den Rheinhessen, darunter drei Spieler, ist der Auftakt am Sonntag (15:30 Uhr) gegen RB Leipzig erheblich beeinträchtigt. Denn auch acht weitere Profis wurden von den Gesundheitsbehörden in Quarantäne geschickt. Wie der FSV und das Gesundheitsamt Mainz-Bingen am Donnerstag auf "SID"-Anfrage bestätigten, handelt es sich dabei ausschließlich um nicht-geimpfte Kontaktpersonen.
Der Vorfall führt allen Beteiligten überdeutlich vor Augen, dass die Gefahr durch die Pandemie noch lange nicht gebannt ist - und wie wichtig Impfungen für einen reibungslosen Saisonverlauf sind. Bei ihren genauen Impfquoten halten sich die meisten Klubs bedeckt, doch klar ist: Jede Impfung verspricht mehr Sicherheit, für die Gesundheit und den Spielbetrieb.
Nagelsmann: FC Bayern hat gute Impfquote
"Impfen ist der beste Weg zurück zur Normalität", sagte Bayern Münchens Trainer Julian Nagelsmann. Innerhalb seiner Mannschaft und auch des Trainerteams gebe es eine "sehr gute Impfquote", diese sei "besser als die aktuelle in unserer Gesellschaft", wie der 34-Jährige sagte: "Das bietet natürlich einen gewissen Schutz. Aber die Spieler wissen, dass das ein heikles Thema ist. Das sieht man jetzt in Mainz."
Denn zwei der vier positiv getesteten Mainzer sind vollständig geimpft. Noch würde - oder aus Mainzer Sicht müsste - die Partie gegen Leipzig wie geplant stattfinden.
Laut Spielordnung der DFL kann ein Verein eine Spielabsetzung erst beantragen, wenn weniger als 16 Spieler (inklusive spielberechtigter Amateure) zur Verfügung stehen. Eine höhere Impfquote würde die Zahl der Quarantäne-Fälle und damit die Gefahr von Spielabsagen deutlich verringern.
Doch mehr als Appellieren können die Klubs eben nicht, es gibt keine Impfpflicht.,
Mehrere Klubs von Ausbrüchen betroffen
"Es steht jedem frei, sich nicht impfen zu lassen - dann muss damit aber auch die Verpflichtung einhergehen, dafür Sorge zu tragen, dass man sich möglichst nicht mit dem Coronavirus infiziert", betonte Seifert in seinem Rundschreiben an die Klubs, das der "kicker" am Montag veröffentlichte.
Es gehe darum, "negativem Einfluss auf den sportlichen Wettbewerb im Sinne der Solidargemeinschaft vorzubeugen". Schon Drittligist MSV Duisburg musste sich mit Ausnahme der vollständig Geimpften und Genesenen nach einem Coronafall in Quarantäne begeben. Zweitligist Darmstadt 98 verpatzte den Saisonstart, weil zahlreiche isolierte Spieler fehlten.
"Man macht sich Gedanken, natürlich bekommt man das mit", sagte Hoffenheim-Trainer Sebastian Hoeneß, und Freiburgs Coach Christian Streich nutzte die Gelegenheit zu einem allgemeinen Impf-Appell.
"Leider ist es bei vielen noch nicht durchgedrungen, was für eine Errungenschaft das ist", sagte der 56-Jährige: "Mit klarem Menschenverstand und der Verantwortung, die man hat, kann es nur eine Entscheidung geben."