30.08.2021 08:04 Uhr

LASK verzweifelt am Rieder Abwehrbollwerk

Partystimmung in Ried nach dem Derbysieg gegen den LASK
Partystimmung in Ried nach dem Derbysieg gegen den LASK

73 Prozent Ballbesitz, 22 Schüsse Richtung Tor, aber null Punkte - der LASK dominierte das Spielgeschehen im Oberösterreich-Derby klar, scheiterte aber wieder einmal im Abschluss. Die SV Ried feierte dank starker Defensivarbeit und eines ausgezeichneten Torhüters Samuel Sahin-Radlinger einen 1:0-Heimsieg und geht auf Rang drei der Bundesliga in die Länderspielpause.

"Das ist bis jetzt der geilste Sieg, den ich in Ried miterleben durfte", war Sahin-Radlinger im "Sky"-Interview euphorisch. Seine Vorderleute räumten lange Zeit konsequent ab, im Finish aber war der gebürtige Rieder beim Linzer Sturmlauf voll gefordert. Die Rieder Fans im mit 7.300 Zuschauern ausverkauften Stadion bejubelten seine Paraden frenetisch. "Ich bin Rieder, stand schon mit fünf Jahren im Stadion. Ich hatte heute eine Gänsehaut und bin übertriebendst glücklich. Wir sind gerannt, bis die Krämpfe gekommen sind", beschrieb Sahin-Radlinger das Glücksgefühl.

Auch Andreas Heraf genoss den Abend. "Siegen ist immer schön, besonders vor eigenem Publikum und ganz besonders gegen den LASK. Wenn wir den LASK schlagen können, den Krösus, mit viel, viel mehr Geld als wir hier im Innviertel haben, dann ist das etwas ganz, ganz Besonderes für uns", meinte der Ried-Trainer.

Heraf hob die Zweikampfquote seiner Mannschaft (64 Prozent gewonnen) hervor. Dass sein Team in der zweiten Hälfte offensiv fast überhaupt nicht mehr auftrat, zählte für ihn nicht. "Es ist egal, wie es zustande kommt, für die Optik kann ich nichts. Wir müssen uns nach der Decke strecken und uns auf das konzentrieren, was wir können. Wir verteidigen gut und sind bei Standards stark", erklärte er.

Der Lohn ist der überraschende dritte Platz. "Wir machen aus unseren Möglichkeiten das Optimum", so Heraf, der aber auf dem Boden bleibt. Potenzial für die Meistergruppe hat Ried "für mich nicht", sagte er gegenüber Sky. "Im Fußball ist vieles möglich, aber es gibt mit Sicherheit sechs Mannschaften, die über uns zu stellen sind. Sollte dieses Wunder wirklich geschehen, dann nehme ich es gerne mit, aber ich stelle mich auf beinharten Abstiegskampf ein."

LASK-Coach Thalhammer: "Wie kann man ein Spiel so verlieren?"

Sein Gegenüber war beinahe fassungslos. "Wie kann man ein Spiel so verlieren?", fragte Dominik Thalhammer. "Man kann nicht dominanter spielen, man kann nicht mehr Chancen herausspielen. Wir müssen es uns selbst zuschreiben, es ist absolut unglaublich, dass wir nicht gewonnen haben. Wir waren so klar überlegen, dass es ein Wahnsinn ist, dieses Spiel nicht zu gewinnen", ärgerte sich der LASK-Coach.

Aber auch in Ried zeigte sich wieder der Hauptgrund, warum die Linzer aktuell nur auf Rang acht liegen. Die Schwarz-Weißen haben in dieser Saison in der Bundesliga noch nie mehr als ein Tor geschossen, mit fünf Treffern in sechs Runden ist der LASK die torärmste Mannschaft. "Von den letzten zehn, elf Spielen hätten wir alle gewinnen können, aber das ist Konjunktiv, davon haben wir nichts. Wir erarbeiten uns mehr Chancen als im Vorjahr, verwerten sie aber nicht. Der Knoten muss einmal platzen", weiß Thalhammer um das Problem.

apa

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