Mit Trainer Julian Nagelsmann, Innenverteidiger Dayot Upamecano und Spielmacher Marcel Sabitzer hat sich der FC Bayern im Sommer gleich mehrfach bei RB Leipzig bedient. Dennoch möchte Münchens Sportvorstand Hasan Salihamidzic nichts von einer gezielten Schwächung des Vize-Meisters wissen.

"Man muss sich die Abfolge noch einmal vor Augen führen: Als David (Alaba) nicht verlängert hat und wir entschieden, dass Jérôme (Boateng) und Javi (Martínez, Anm.d.Red.) keine neuen Verträge bekommen, haben wir uns umgeschaut", erklärte Salihamidzic bei "Ran": "Kaderplanung ist ja in die Zukunft gerichtet, und gesucht wurde ein Innenverteidiger, der sich zum Führungsspieler beim FC Bayern entwickeln kann."

Nach Ansicht des 44-Jährigen passt Upamecano in dieses Anforderungsprofil. "Weil halb Europa hinter ihm her war, ist das keine einfache Verpflichtung gewesen", erklärte Salihamidzic.

Bei Marcel Sabitzer habe sich die Situation anders dargestellt. Demnach konnten sich der zentrale Mittelfeldspieler und RB Leipzig nicht auf eine Vertragsverlängerung einigen. "RB wolle lieber jetzt eine Ablösesumme einstreichen als ihn in einem Jahr ablösefrei ziehen lassen. Die Situation in Leipzig kam uns wirtschaftlich entgegen", sagte Salihamidzic.

Mit Joshua Kimmich, Leon Goretzka sowie Corentin Tolisso hat Sabitzer beim FC Bayern namhafte Konkurrenten. Dennoch sei der 27-Jährige kein Ergänzungsspieler, beteuerte Salihamidzic.

"Marcel ist ein Spieler, der in Leipzig Kapitän war und die Mannschaft geführt hat. Er wird sich auch beim FC Bayern nicht verstecken, er will sich in die Mannschaft spielen. Aber wie in jedem anderen Klub auch müssen die Neuen erst einmal an den etablierten Spielern vorbeikommen", erklärte der Bayern-Funktionär.

FC Bayern: Nagelsmann "passte wie die Faust aufs Auge"

Neben den beiden Spielern lockte der FC Bayern auch Julian Nagelsmann samt Trainerteam aus Leipzig an die Isar. Laut Salihamidzic war die Verpflichtung nicht geplant, sondern vielmehr der Tatsache geschuldet, dass Hansi Flick den Verein am Ende der vergangenen Saison verlassen wollte.

"Man hat gemerkt, dass Julian nicht gezögert hat: Er kommt aus Bayern, er kennt München, er hat die richtige Einstellung und Mentalität, unsere Mannschaft zu führen. Das passte wie die Faust aufs Auge", bewertete Salihamidzic den Deal.

Während der FC Bayern solide in die neue Saison gestartet ist, kämpft RB Leipzig gegen die Verluste an. Nach vier Spieltagen rangieren die Sachsen in der Bundesliga mit drei Punkten auf dem zwölften Platz.