Nach BVB-Konter: Bayern-Bosse verpassen sich Maulkorb

Nach der Attacke aus München folgte der Konter aus Dortmund. Einen weiteren Gegenangriff gibt es aber (vorerst) nicht. Die Bosse des FC Bayern haben sich dazu entschlossen, nach der Ansage von BVB-Sportchef Michael Zorc in Richtung Hasan Salihamidzic zu schweigen.
Der verbale Schlagabtausch zwischen Michael Zorc und Hasan Salihamidzic war abseits des Platzes das große Thema in den vergangenen 48 Stunden. Viele warten noch immer gespannt auf die Antwort aus München, nachdem der BVB-Sportchef sein bayrisches Pendant mit deutlichen Worten abkanzelte. Doch eine Reaktion bleibt zunächst aus.
Auf "Bild"-Nachfrage wollten sich weder Hasan Salihamidzic noch Bayern-Vorstand Oliver Kahn vor dem Abflug nach Barcelona zur deutlichen Ansage aus Dortmund äußern. Ob es dabei bleibt, ist nicht klar.
Zorc hatte zuvor erklärte, der Münchner Sportchef solle "die Klappe halten" und sich nur zu Themen des FC Bayern äußern, nachdem "Brazzo" BVB-Kapitän Marco Reus scharf angegangen war.
Mehr dazu: Zorc kontert Salihamidzic-Attacke: "Klappe halten"
Dass in der Angelegenheit das letzte Wort gesprochen ist, scheint ausgeschlossen.
Viele Experten und Insider vermuten in dem verbalen Seitenhieb von Salihamidzic Richtung Marco Reus Kalkül. So unter anderem Reporter-Legende Marcel Reif, der einen typischen "Bayern-Impuls" erkannt haben möchte, der immer dann ausgelöst wird, wenn ein Konkurrent dem Rekordmeister gefährlich werden könnte. Genau das scheint in diesem Jahr der Fall zu sein.
Die Standpunkte der beiden Parteien werden derweil weiter kontrovers diskutiert. Nicht wenige stimmen Salihamidzic in seiner Kritik der vorzeitigen Länderspiel-Abreise von Reus zu. Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann etwa kann "Brazzos" Meinung "natürlich nachvollziehen".
Andere wiederum sehen die Dortmunder im Recht und verweisen auf die Verletzung des Dortmunder Kapitäns, der in den letzten Jahren immer wieder von Blessuren zurückgeworfen wurde.