Ein äußerst abwechslungsreiches und spannendes Rhein-Duell zwischen dem 1. FC Köln und Bayer Leverkusen endete am Sonntag mit 2:2. Ein Punkt, mit dem vor allem die Gäste aus der Domstadt gut leben können, lagen sie doch knapp 70 Minuten in Rückstand. Während auf dem Rasen für weitestgehend positive Schlagzeilen gesorgt wurde, sorgten die Anhänger beider Seiten für hässliche Szenen.

Sowohl auf Kölner als auch auf Leverkusener Seite kam es am Sonntag rund um das Duell der beiden Nachbar-Klubs zu wüsten Beschimpfungen. Beide Fan-Lager hatten sich dabei jeweils einen Sündenbock bei den Kontrahenten ausgesucht.

Von den Bayer-Anhängern wurde Kölns Trainer Steffen Baumgart immer wieder wüst und weit unter der Gürtellinie als "Hurensohn" verunglimpft.

Rund 3000 Leverkusener waren mit in die Domstadt gefahren, um die Werkself vor Ort im RheinEnergieStadion zu unterstützen. Ein Teil des Gästeblocks gab dann in beiden Halbzeiten mit diesen derben Beleidigungen ein denkbar schlechtes Bild ab.

Florian Wirtz von den Fans des 1. FC Köln bepöbelt

Auf der anderen Seite machten es die Kölner Fans nicht viel besser. Sie hatten Leverkusens erst 18 Jahre alten Youngster Florian Wirtz als Feindbild Nummer eins ausgemacht. Der deutsche Jung-Nationalspieler wurde von den Anhängern des Heimteams immer wieder bepöbelt und beschimpft, dazu bei vielen Ballaktionen ausgepfiffen.

Wirtz war im Januar 2020 aus der Nachwuchsabteilung des 1. FC Köln nach Leverkusen gewechselt, für die vergleichsweise läppische Ausbildungsentschädigung in Höhe von 200.000 Euro. Zehn Jahre lang war er zuvor in den Jugendmannschaften der Domstädter aktiv gewesen.

Knapp zwei Jahre später ist der Marktwert von Wirtz explodiert und beträgt aktuell rund 80 Millionen Euro. In Leverkusen besitzt er noch einen langfristigen Vertrag bis 2026.

Sowohl Baumgart als auch Wirtz, der in der 77. Minute ausgewechselt wurde, nahmen die Beschimpfungen übrigens ohne äußere Reaktionen zur Kenntnis.