27.01.2022 12:33 Uhr

Max Eberls gefährliches Abtauchen in der Gladbach-Krise

Max Eberl ist seit 23 Jahren in Gladbach angestellt
Max Eberl ist seit 23 Jahren in Gladbach angestellt

Spieler, Trainer, Sportdirektor: Bei Borussia Mönchengladbach rumort es an allen Ecken und Enden.

Max Eberl ist abgetaucht. Am Sonntag zeigte sich der mächtige Mann von Borussia Mönchengladbach noch kurz an der Geschäftsstelle - mutmaßlich, um Adi Hütter zu stützen. Ansonsten ward die mediale One-Man-Show inmitten des heftigen Rumorens um Spieler, Trainer und sich selbst nicht mehr gesehen. Dabei ist die Lage ernst wie selten zuvor.

Der fünfmalige deutsche Meister hat sechs der letzten acht Ligaspiele verloren. Die Spielergewerkschaft VdV beklagt den Umgang mit dem wechselwilligen Nationalspieler Matthias Ginter, der wie Denis Zakaria nur im Falle eines Abschieds bis zum 31. Januar noch Geld bringen würde.

Zuletzt hat sich die Borussia die Ablöse für Marvin Friedrich "wirklich aus den Rippen geschnitten", wie der Sportdirektor Eberl gequält berichtete.

Eberl längst Thema innerhalb der Mannschaft?

In der Tabelle ist der 15. Platz nur einen Punkt entfernt. Hinzu kommt das peinliche (und kostspielige) DFB-Pokal-Aus beim Zweitligisten Hannover 96. Vor eben diesem hatte Eberl mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet: Er war während der Pressekonferenz fahrig, sehr einsilbig und nannte Adi Hütter gar zweimal "Dieter". Zuletzt fehlte er laut Borussia "erkrankt".

Einem Bericht der "Sport Bild" zufolge ist der 48-Jährige, seit 23 Jahren im Verein und seit 13 Jahren in oberster Verantwortung, auch in der Mannschaft ein stetes Thema gewesen. Seine Beziehung zur Teammanagerin Sedrina Schaller, die den Klub inzwischen verlassen hat, bot sich als Tuschelthema an. Die Lage ist damit geklärt, der Hergang wohl noch nicht.

Am Donnerstag kamen auch sportlich neue Gerüchte auf. Laut "Bild"-Zeitung erwägt die Borussia, im Falle des Scheiterns von Hütter an den früheren Bayern-Trainer Niko Kovac (zuletzt AS Monaco) heranzutreten. Das Problem: Für Hütter haben sich Mönchengladbach und Eberl weit aus dem Fenster gelehnt, die 7,5 Millionen Euro Ablöse für Eintracht Frankfurt wären versenkt.

Eberl wird wieder auftauchen müssen

Das wird wohl zur Regel werden, ist aber für Coaches noch neu. Einen Kovac, für den es auch Interessenten aus England geben soll, gibt es auch nicht umsonst: Angesichts fehlender Einnahmen für Spielerverkäufe sieht die "Rheinische Post" sogar "Gladbachs Geschäftsmodell gefährdet".

Hütter will ruhig bleiben. "Es ist normal, dass es viel Kritik gibt und über meinen Job diskutiert wird", sagte er. "Jetzt bereiten wir uns auf die beiden wichtigen Begegnungen gegen die direkten Konkurrenten vor. Das sind Spiele, in denen wir unbedingt punkten müssen."

Im Falle von Pleiten bei Arminia Bielefeld (5. Februar) und gegen den FC Augsburg (12. Februar) wird Eberl wohl auftauchen müssen. Denn dann wird es Zeit zu handeln. Seinen Vertrag hatte er im Dezember 2020 vorzeitig bis 2026 verlängert - und anschließend eine viel beachtete Auszeit in der Schweiz genommen.

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