Bayern feiert "Big Point" gegen Leipzig

Zehn Siege in den vergangenen elf Pflichtspielen - der FC Bayern München ist eineinhalb Wochen vor dem Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Red Bull Salzburg voll auf Kurs Richtung seines zehnten deutschen Meistertitels in Folge. Rund um den 3:2-Heimsieg am Samstag im Topspiel gegen RB Leipzig mischte sich aber auch Missstimmung rund um den beschlossenen Abgang von Niklas Süle. Einigen Bayern-Stars gefällt das Wie im Umgang mit dem Nationalspieler nicht.
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Dabei durften die Münchner endlich wieder einmal mit Fans im eigenen Stadion über einen Sieg jubeln. 10.000 waren durch die neuen Corona-Regeln in Deutschland möglich. "Jedes Spiel, das man gewinnt, ist ein Big Point", betonte Mittelfeldmann Joshua Kimmich. Die Bayern festigten schon vor dem Sonntag-Spiel von Verfolger Borussia Dortmund gegen Bayer Leverkusen (15.30 Uhr) die Tabellenführung. "Das ist immer wieder ein Zeichen an andere Mannschaften", betonte Torhüter und Kapitän Manuel Neuer. Die Generalprobe für das Salzburg-Hinspiel erfolgt nächsten Samstag in Bochum.
Weniger erfreut war Neuer über das Bayern-Aus seines Langzeit-Kollegen Süle (seit 2017 im Team). Der Club konnte sich mit dem Verteidiger nicht über eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrages einigen. "Uns alle nervt, dass Niklas geht. Er wird uns fehlen", sagte der Keeper und widersprach damit unter anderem einer Aussage von Ex-Vereinschef Karl-Heinz Rummenigge, der gesagt hatte, dass sich Süle in München nie wirklich durchgesetzt habe. Neuer: "Wenn man so lange miteinander spielt, ist es natürlich schade, wenn so ein Eckpfeiler wegfällt."
Rummenigge hatte zuletzt auch ÖFB-Teamspieler Marcel Sabitzer, der im Sommer aus Leipzig an die Isar gewechselt war, als nicht unbedingt notwendigen "Luxustransfer" kritisiert. Trainer Julian Nagelsmann galt lange als wichtiger Fürsprecher des Steirers. Gegen seinen Ex-Club kam der Mittelfeldmann ab der 84. Minute zu einem weiteren Kurzeinsatz. Auf die Süle-Causa reagierte Nagelsmann betont gelassen. "Es gibt Vereine in Europa, die ein paar mehr Euros aufbringen können, und dann ist das leider manchmal so", meinte der Coach.
Ähnliche Entwicklungen wie bei Süle schließen die Münchner bei Thomas Müller (32 Jahre), Robert Lewandowski (33) und Neuer (35) aus. Bei allen drei Vereinsikonen sind die Verträge bis 30. Juni 2023 datiert. "Ich würde mich freuen, wenn alle drei ihre Karriere beim FC Bayern beenden würden. Und ich gehe auch fest davon aus, dass es so kommen wird", sagte Club-Präsident Herbert Hainer am Sonntag dem TV-Sender "Bild". Nagelsmann: "Wenn ich richtig im Kalender schaue, ist ja bis 2023 noch ein bisschen hin. Da findet sich noch ein Tag, an dem ausreichend Gespräche geführt werden können."
apa