13.02.2022 05:00 Uhr

Kampf um Top 6 spitzt sich zu - WAC überholt Sturm

WAC entschied enge Partie gegen Ried mit Glück für sich
WAC entschied enge Partie gegen Ried mit Glück für sich

Wieder wurde es für Sturm Graz nichts mit einem Sieg zum Frühjahrsstart der Bundesliga. Durch das 2:2 bei der WSG Tirol am Samstag mussten die Steirer auch noch Platz zwei an Wolfsberg abtreten. Der WAC ist nach einem 2:1-Sieg gegen Ried neuer erster Salzburg-Verfolger und hat zudem fix seinen Platz in der Meistergruppe. Die Niederlage der Innviertler wiederum war für alle Teams mit Ambitionen auf das Meister-Play-off eine gute Nachricht. Dazu gehört auch die WSG.

In den vergangenen Jahren war die WSG eigentlich immer der erklärte Lieblingsgegner von Sturm, was sechs Siege und ein Remis in den jüngsten sieben Duellen dokumentieren. Die offenbare Frühjahrsmüdigkeit der Steirer führte zum erst zweiten Punkteverlust seit 2019 gegen die Wattener. "Wir haben die erste Viertelstunde verschlafen, da waren wir nicht im Spiel, vor allem bei den Standard-Situationen. Da haben wir Probleme gehabt, sind in Rückstand gegangen", erklärte Sturm-Trainer Christian Ilzer gegenüber "Sky".

Hellwach präsentierte sich hingegen der neue Grazer Goalgetter Rasmus Höjlund, der für Sturm in seinem ersten Bundesliga-Einsatz einen Doppelpack erzielte. "Er hat ein richtig starkes Debüt gemacht. Man darf nicht vergessen, er ist 19 Jahre", meinte Ilzer über den jungen Dänen. Höjlund war ob des verpassten Sieges nicht ganz zufrieden: "Es ist schön, gleich beim Debüt zwei Tore zu machen. Fürs Toreschießen bin ich hier, aber jetzt bin ich enttäuscht."

Ob Höjlund nahtlos in die Fußstapfen des nach Italien zu Genoa abgewanderten Kelvin Yeboah treten kann, wird sich erst weisen. Der Auftakt war jedenfalls einer nach Maß. "Ich habe vertraut, dass der Andi Schicker (Sturm-Sportdirektor, Anm.) einen Topersatz holt, über irgendwelche Summen habe ich nie Bescheid gewusst. Mich interessiert viel mehr, was er am Platz kann", sagte Ilzer.

Der Sturm-Coach haderte nach der Partie vielmehr mit Pech bei Abseitssituationen ("Das glücklichere Team waren wir hier heute auf keinen Fall.") und mit dem Schiedsrichter, der seine Spieler nicht geschützt habe. So erlitt Jon Gorenc-Stankovic ein Cut über dem Knie sowie eine Knöchelverletzung. Ob der Slowene nächste Runde gegen Rapid ausfällt, ist noch unklar. WSG-Trainer Thomas Silberberger sah keine übertriebene Härte bei seinem Team. "Es war unglücklich, aber nicht unfair. Wenn jemand meiner Mannschaft Absicht unterstellt, dann wird er mit mir ein Problem kriegen."

Probleme soll kommende Woche auch die SV Ried bekommen, wenn die Wattener zum Gastspiel anreisen, schließlich brauchen die Tiroler drei Punkte beim direkten Konkurrenten um Platz sechs. "Dass wir in Ried auf Sieg spielen müssen, wissen wir. Das liegt an meiner Mannschaft, ob wir noch einmal andocken oder nicht", so Silberberger.

Ibertsberger enttäuscht

Im Innviertel trifft die WSG auf einen angeschlagenen Gegner. Der neue Ried-Trainer Robert Ibertsberger zeigte sich enttäuscht über die knappe Niederlage in Wolfsberg, zumal die Leistung in der zweiten Hälfte stimmte. "Wir haben den WAC in die eigene Hälfte gedrängt und gute Momente kreiert. Das war sehr positiv und wir nehmen mit, dass wir den WAC zuhause bestimmen können mit unserem Spiel", so Ibertsberger.

Verärgert zeigte sich der 45-Jährige nicht nur wegen der beiden Gegentore, sondern auch über den Unparteiischen. In der Schlussphase der Partie gab es nach einem Handspiel von WAC-Verteidiger Michael Novak Elfmeteralarm. Schiedsrichter Gerhard Grobelnik sah sich die Situation auf Video nochmals an, entschied aber nicht auf Elfmeter. "Uns ist ein ganz klarer Elfmeter vorenthalten worden, für mich unverständlich, wie man den nicht geben kann", ärgerte sich Ibertsberger.

WAC-Trainerkollege Robin Dutt gab zu: "Ich kann nachvollziehen, dass Ried hier auf Elfmeter plädiert. Es ist glaube ich eine 50:50-Entscheidung, wir haben Glück gehabt." Trotz der Niederlage ist Ried weiterhin voll dabei im Kampf um die Meistergruppe. Als Tabellensiebenter ist man derzeit punktegleich mit Rapid und Austria und nur einen Punkt hinter dem Vierten Austria Klagenfurt platziert.

Die Wolfsberger zeigten gegen Ried nicht ihre beste Leistung, konnten aber von zwei Geschenken der Innviertler profitieren. Sowohl beim Eigentor von Matthias Gragger als auch beim Siegtreffer von Tai Baribo war das Glück auf der Seite der Mannschaft von Dutt. Der Deutsche war mit der Leistung seiner Elf nur teilweise zufrieden: "Wir haben in der ersten Halbzeit lange sehr gut gespielt, Druck aufgebaut und den Gegner in Schwierigkeiten gebracht." Nach der Pause sei aber der Rhythmus nicht mehr da gewesen, zudem hatte man "viel mehr Ballverluste als gewohnt."

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten