LASK gibt sich trotz bitterem 2:2 kämpferisch

Der LASK hat seine Aussichten im Kampf um einen Top-Sechs-Platz in der Bundesliga zum Start der Frühjahrssaison nicht wirklich verbessern können. Die Oberösterreicher trennten sich von Austria Klagenfurt und damit einem direkten Konkurrenten nur mit 2:2 und liegen drei Runden vor Ende des Grunddurchganges weiter nur auf Rang neun. "Der Glaube an die Top sechs ist noch da", betonte LASK-Trainer Andreas Wieland aber nach dem leichtfertig verpassten Heimerfolg.
>> Spielbericht: LASK gegen Austria Klagenfurt
Am Papier konnten die Linzer durch das Unentschieden einen Zähler auf Platz sechs aufholen, drei Punkte beträgt der Abstand auf Austria Wien wie auch auf den Fünften Rapid und den Siebenten Ried. Einen Zähler vor dem LASK ist auch noch der Achte Hartberg, Klagenfurt ist als weiter Vierter nach wie vor fünf Zähler entfernt. Die aufzuholen, wird schwierig. Am Samstag wartet zwar auswärts der Vorletzte Admira, danach stehen aber die Duelle mit den Liga-Topteams Salzburg (heim) und WAC (auswärts) an. "Klar ist, dass die Gegner bei dem Restprogramm nicht leichter werden, wir werden aber alles raushauen", versprach Wieland.
Raguz nicht vollauf zufrieden
Gegen die Admira fehlt Kapitän Peter Michorl nach seiner Gelb-Roten Karte (64.). "Durch eine Dummheit ist dieses Spiel gekippt, so bringen wir uns um die Arbeit. Das werden wir intern knallhart ansprechen", kündigte der LASK-Coach an. Sein Team hatte die Partie bis zum Ausschluss ganz klar kontrolliert und hätte auch schon höher als mit 1:0 durch den frühen Treffer von Marko Raguz (14.) führen müssen. Noch mehr als die mangelnde Chancenverwertung fuchste Wieland das Zustandekommen der Gegentore. "Zwei Tore zu Hause müssen auch einmal reichen. Was mich ärgert, sind die zwei Gegentore und deren Entstehung."
Beim ersten passte das Abwehrverhalten nach einem Greil-Corner nicht, weshalb am Ende Thorsten Mahrer (73.) einschießen konnte. Im Finish verursachte Felix Luckeneder mit einem unnötigen Foul noch einen Elfmeter, den Turgay Gemicibasi (91.) sicher verwandelte. Dazwischen hatte Branko Jovicic (76.) für die neuerliche Führung der Gastgeber gesorgt. Den Treffer hatte Raguz mustergültig vorbereitet, bei seinem Startelf-Comeback auf Meisterschaftsebene glänzte er also gleich mit einem Tor - dem ersten der Linzer per Kopf in dieser Saison - und einem Assist.
"Ich habe ganz gut ins Spiel reingefunden, aber ein Stürmer kann sich dann schon auch vorwerfen lassen, dass er trotzdem hundertprozentige Chancen liegen lässt", war Raguz nicht vollauf zufrieden. Zwei an der Zahl waren das auf jeden Fall, hinzu kam noch ein Lattenkopfball. Auch deshalb sah auch Wieland trotz eines "sehr guten" Spiels seines Stürmers Luft nach oben. "Ich glaube, dass es noch besser geht, wenn ich an die Chancenverwertung denke. Wir werden ihn da wieder hinbringen, wo er hingehört", sagte der 38-Jährige.
Hartberg stolpert im Kampf um die Meistergruppe
Sein Team solle in Zukunft an der Leistung in der ersten Hälfte anknüpfen. "Da habe ich einen sehr spielfreudigen, giftigen, offensiven LASK gesehen." Bei den Klagenfurtern war die zweite Hälfte klar die bessere, der Punktgewinn muss in die Rubrik glücklich eingeordnet werden. "Wir haben erst in der zweiten Halbzeit den Faden gefunden, um die Linzer ein bisschen ärgern zu können. Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass wir bissiger und aggressiver gegen den Ball und in den Zweikämpfen sein müssen. Bis zum Schluss war es eine offene Partie", analysierte ein glücklicher Klagenfurt-Trainer Peter Pacult nach seiner 200. Partie als Bundesliga-Trainer. Gemicibasi machte er für sein torraubartiges Foul samt Roter Karte in der 96. Minute "keinen Vorwurf".
Ebenfalls nur einen Punkt machte Hartberg beim 1:1 gegen die Admira. TSV-Coach Kurt Russ sah gegen zum Frühjahresstart verbesserte Südstädter einen gewissen Verschleiß bei seinem Team, das im Cup-Viertelfinale noch Rapid bezwungen hatte. Die Corona-Welle im Kader der Steirer in der Vorwoche sei nicht spurlos vorüber gegangen. Russ kündigte jedoch umgehend an, die kommende Woche intensiv nutzen zu wollen. Die Partie bei der Wiener Austria am Samstag könnte Hartberg den Weg weisen. Auf die Violetten fehlen nur zwei Zähler.
Danach wartet noch der schwere Gang nach Graz zu Sturm sowie ein Heimspiel gegen die WSG Tirol. Russ sah einen Dreier bei der Austria als "notwendig", wolle man die Ziele noch erreichen. "Wer Rapid auswärts schlägt, braucht auch bei der Austria keine Angst haben", sagte er mit Blick auf den Cup-Auftritt in Hütteldorf. Er sei "überzeugt, dass wir etwas mitnehmen". Torhüter Rene Swete steht Hartberg dann wieder zur Verfügung, auch wenn Ersatzmann Florian Faist bei seinen beiden Auftritten keine schlechte Figur machte.
apa