20.02.2022 08:33 Uhr

Fünfkampf um drei Tickets für Meistergruppe

Austria-Trainer Schmid freut sich über Aufwärtstrend
Austria-Trainer Schmid freut sich über Aufwärtstrend

Im Rennen um die Plätze in der Meistergruppe der Bundesliga lichtet sich das Feld. Während die Austria und Ried einen großen Schritt in die Top sechs machten und der LASK weiter hoffen darf, verabschiedeten sich die WSG Tirol und Hartberg nach Niederlagen gegen direkte Konkurrenten von der Hoffnung auf den Sprung hinauf. Zwei Runden vor Ende des Grunddurchgangs kämpft nun ein Quintett noch um drei Plätze.

Dazu zählen neben den am Sonntag spielenden Austria Klagenfurt und Rapid auch die Austria (2:0 gegen Hartberg/27 Punkte), Ried (3:2 gegen WSG Tirol/27) und der LASK (3:0 bei der Admira/24). Die "Veilchen" durften sich nach dem laut Trainer Manfred Schmid "hochverdienten" 2:0 gegen Hartberg mit Blick auf die Tabelle freuen. Diese wies die Favoritner zumindest bis Sonntag als Vierter aus.

Erstmals in dieser Saison hält die Austria bei zwei Siegen in Folge. Manfred Fischer erinnerte an weniger erfreuliche Tage. "Das ist die Belohnung für das ganze Team, nach dem, was wir im Herbst durchgemacht haben. Da hat uns schon jeder abgeschrieben", blickte der Torschütze auf die ersten Runden zurück. Nach sechs Spielen war die Austria sieglos Letzter. Gepaart mit den finanziellen Problemen ortete so mancher Beobachter die Abstiegsgefahr.

Schmid hat mit seinem Team aber die Trendwende geschafft. Auch Statistiken weisen die Austria als reif für den Platz in der oberen Tabellenhälfte aus. 22 Gegentore haben die Violetten in 20 Runden erst kassiert. Nur Salzburg (13) hat weniger Treffer zugelassen. Vorne ließen die Wiener auch gegen Hartberg die eine oder andere Chance für einen höheren Sieg ungenutzt. Schmid verwies auf die Entwicklungskurve seiner Schützlinge: "Wir sind einfach einen Schritt weiter, körperlich und taktisch."

Austria hat alles in eigener Hand

Der seit Sonntag 51-Jährige sah erfahrenere Spieler wie Lukas Mühl, Marco Djuricin oder Alexander Grünwald als wichtige Säulen für seinen jungen Kader. Stabilität soll auch Lucas Galvao bringen. Durch den Neuzugang in der Abwehr könne man künftig taktisch flexibler, also auch mit einer Dreierkette, agieren. Auffälligster Mann im violetten Trikot gegen Hartberg war Matthias Braunöder. Der 19-Jährige war auf dem Spielfeld überall zu finden. Dass Braunöder in der Vorbereitung aufgrund seines Grundwehrdienstes vier Wochen versäumte, fällt nicht auf. Schmid berichtete von Extraeinheiten, die der Mittelfeldspieler absolvierte. "Er hat angerufen, ob er um 19 Uhr noch kommen kann."

Die Austria kann mit einem Heimsieg gegen den WAC nächsten Sonntag die Tür zur Meistergruppe aufstoßen. Fischer wollte "den Ball noch flach halten. Jetzt haben wir zwar gewonnen, aber wenn nächste Woche das Ergebnis nicht passt, schaust du vielleicht blöd." Für Hartberg ist das Rennen zu Ende. Begann das Frühjahr mit dem Aufstieg ins Cup-Halbfinale über die Hürde Rapid fulminant, haben Coronasorgen und eine Offensivflaute den Wind aus den Segeln der Oststeirer genommen. "Natürlich sind jetzt alle niedergeschlagen. Aber wir spielen bald das Cup-Halbfinale. Heute ist eben ein Schweinstag für uns, ab morgen müssen wir wieder schauen, dass wir die Köpfe frei bekommen", betonte Trainer Kurt Russ.

Eine ähnliche Stimmung herrschte bei WSG-Trainer Thomas Silberberger nach der Niederlage in Ried. "Wir brauchen keine Ausreden suchen, wir waren nicht bereit für das Meister-Play-off", gestand der Tiroler. Seine Mannschaft verschlief die erste Hälfte, lag nach 45 Minuten 0:3 zurück. "In der Pause hat es eine deftige Ansprache gegeben, es ist ein Flipchart durch die Kabine geflogen", erzählte Silberberger. Die Leistung war danach besser, doch die zwei Tore im Finish reichten nicht mehr, um es wie im Vorjahr unter die Top sechs zu schaffen.

LASK mit schwerem Restprogramm

Ried-Trainer Robert Ibertsberger war am Ende froh, die drei Punkte ins Trockene gebracht zu haben. "Wir müssen uns ankreiden, dass es noch einmal spannend geworden ist", sagte der Salzburger mit Blick auf die Gegentore in der 90. und 91. Minute. Für die Innviertler steht die Tür in die Meistergruppe offen, doch Ibertsberger beschwichtigte. "Wir haben jetzt eine super Ausgangsposition für die nächsten zwei Spiele, aber wir werden keine Rechnungen anstellen, wie viele Punkte reichen könnten."

Schwieriger ist die Lage für den LASK, auch wenn sich die Linzer auf Platz acht verbesserten. Zwei Siege zum Abschluss sind wohl Pflicht und könnten trotzdem zu wenig sein. Schwer genug ist, dass diese gegen Ligakrösus Salzburg und bei dessen Verfolger WAC eingefahren werden müssen. "Meine Hoffnung ist nicht weniger oder mehr als letzte Woche. Die Entscheidung ist noch lange nicht gefallen, auf uns warten zwei große Herausforderungen, der Sieg wird uns wieder einen Push geben", sagte ein "sehr zufriedener" LASK-Trainer Andreas Wieland.

Positiv stimmte ihn die Null hinten und vor allem der Torabschluss. "Heute hat endlich einmal die Chancenverwertung gepasst, was zuletzt ein Hauptproblem war", resümierte der 38-Jährige. Herausragend dabei war Thomas Goiginger mit einem Doppelpack (23., 65.) und Assist für den Treffer von Sascha Horvath (30.). Wieland attestierte ihm eine "sehr gute" Leistung. Goiginger selbst bezeichnete jene des Teams als "ansprechend" - mit Luft nach oben. "Wir wissen, dass wir in ein paar Bereichen noch besser sein können, gegen Salzburg wollen wir das auf den Platz bringen und dann schauen wir, was herauskommt."

apa

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