20.03.2022 05:00 Uhr

Altach bringt Spannung in Abstiegskampf

Magnin konnte nach seinem ersten Sieg endlich lachen
Magnin konnte nach seinem ersten Sieg endlich lachen

Vier Punkte aus zwei Spielen, der erste Ligasieg seit 24. Oktober 2021: Der SCR Altach hat im Abstiegskampf der Bundesliga neue Hoffnung geschöpft. Von einem Rückstand von sieben Zählern auf das "rettende Ufer" nach dem Grunddurchgang sind nach der 2. Runde der Qualifikationsgruppe samt 2:1-Sieg in Ried am Samstag nur noch zwei übrig geblieben. Immer näher rückt das Tabellenende auch für die WSG Tirol, die trotz Chancenplus gegen die Admira 0:0 spielte.

>> Zum Spielbericht: Ried gegen Altach

Altach-Trainer Ludovic Magnin hatte die Vorarlberger im Winter in einer schwierigen Situation übernommen, aber schon damals dank des Ligamodus mit der Punkteteilung nach den ersten 22 Runden Mut geschöpft, wie er nun sagte: "Durch die Punkteteilung wusste ich, dass der Klassenerhalt möglich ist." Der Modus sei für die Topvereine ein harter Knochen. "Für die Vereine, die hinten sind, ist er ein Segen", betonte der Schweizer. Nachdem man sein Team zuletzt schon abgeschrieben habe, würde die Konkurrenz den Atem der Vorarlberger jetzt wieder spüren.

Dabei lief es für sein Team nach dem 0:0 gegen Hartberg auch am Samstag trotz ansprechender Leistung in Halbzeit eins vorerst nicht gut. Nach Handspiel von Bakary Nimaga verwandelte Julian Wießmeier kurz vor der Pause einen Elfmeter zum 1:0. Altach war zu diesem Zeitpunkt über 530 Minuten ohne Bundesliga-Tor - clubeigener Negativrekord. Doch die Magnin-Elf kämpfte sich zurück und wurde dank der Treffer von Mickael Nanizayamo (64.) und Christoph Monschein (82.) belohnt. "Ich glaube meine Spieler investieren wahnsinnig viel im Training, es war sehr wichtig, dass sie merken, dass es etwas bringt", meinte Magnin.

Ried nur noch vier Punkte vor Altach

In Ried hingegen muss man sich auf einmal mit dem Abstiegskampf beschäftigen, obwohl man vor zwei Wochen nur knapp die Meistergruppe verpasst hatte. Altach ist nur noch vier Punkte entfernt. "Jetzt muss allen bewusst sein, worum es wirklich geht, aber wir sind nicht ratlos", sagte Trainer Robert Ibertsberger. Sein Team ging zwar in Führung, habe dann aber das Selbstvertrauen nicht mitgenommen. Insgesamt passte bei den Innviertlern recht wenig. "Wir haben zu viel zugelassen und mit dem Ball zu wenig kreiert", war sich Ibertsberger bewusst.

Punktgleich hinter den Riedern ist die Admira, die an das starke Heim-2:0 gegen Ried nicht anschließen konnte. "Die Defensive war im Großen und Ganzen okay, aber vom Offensivspiel war das gar nichts", fasste Admira-Trainer Andreas Herzog in Innsbruck zusammen. Ganz anders als vergangene Woche. "Wir haben uns am Ball zu wenig zugetraut, haben zu wenig Perspektiven nach vorne gefunden, deshalb müssen wir mit dem 0:0 zufrieden sein. Ich glaube, dass jeder Punkt entscheiden kann, von dem her sind wir glücklich, dass wir mit dem Unentschieden nach Hause fahren", sagte Tormann Andreas Leitner.

Positiv ist, dass die Admiraner vier Punkte aus zwei Partien geholt haben und auswärts sieben Spiele (sechs Remis) ungeschlagen sind. "Mit so einer schwachen Leistung werden wir aber in Zukunft nicht viel punkten", warnte Herzog. In der Tabelle sei alles eng zusammengerutscht. "Es wird für alle eng", vermutete der Admira-Coach. Dazu zählt auch die nach Punkten gleichauf mit TSV Hartberg (am heutigen Sonntag gegen den LASK im Einsatz) liegende WSG Tirol, die sich vor allem aus kämpferischer Sicht nach dem 0:6-Debakel in Pasching rehabilitierte.

Silberberger trauert vergebenen Chancen nach

Der Polster auf das Tabellenende schmolz trotzdem auf zwei Punkte. "Sich jetzt deshalb verrückt machen lassen, das bringt nichts", sagte WSG-Abwehrspieler Maxime Awoudja. Sein Trainer trauerte den vergebenen Chancen, vor allem in der zweiten Hälfte, nach. "Wir hatten schon zwei Hunderter und vier, fünf tolle Situationen. Da musst du eine nützen. So sind wir ein Stück weit enttäuscht, weil wir dem Sieg näher waren", resümierte Thomas Silberberger.

Der Tiroler habe nach dem bitteren Auftritt beim LASK die Peitsche ausgepackt. "Ich weiß was die Mannschaft braucht, diese Woche war es definitiv die Peitsche und die Jungs waren extrem scharf." Die Hauptaufgabe, zu Null zu spielen, wurde vor 1.200 Zuschauern im Tivoli Stadion Tirol souverän erledigt. "Es war eine sehr gute Reaktion von der Mannschaft. Wie wir alles wegverteidigt haben, jeder für anderen da war, das war grandios", meinte Awoudja. Für die Tiroler geht es nach der Länderspielpause auswärts gegen Hartberg, die Admira ist in Hartberg zu Gast, zudem kommt es zum Oberösterreich-Duell.

apa

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