14.08.2022 07:26 Uhr

Austria mit Moralinjektion vor Fenerbahce-Spiel

Die Austria erkämpfte sich den ersten Sieg
Die Austria erkämpfte sich den ersten Sieg

Die Austria hat in der Bundesliga den Minusbereich verlassen und vor der Mammutaufgabe im Europacup das erste Erfolgserlebnis der Saison eingefahren. Über eine Stunde in Unterzahl kämpften sich die Wiener am Samstag daheim gegen die WSG Tirol zu drei Zählern. Beim 2:1 war einerseits Torhüter Christian Früchtl oft Retter in höchster Not, in der Offensive machte Dominik Fitz mit Tor und Assist auf sich aufmerksam. Die Austria ist zwar weiter Letzter, aber hoffnungsvoll.

>> Spielbericht: Austria Wien gegen WSG Tirol

"Wenn man nach 30 Minuten einen Mann weniger hat und trotzdem gewinnt, kann man nur sagen, dass die Mentalität extrem da war. Genau das brauchen wir", meinte Fitz nach der Partie bei Sky. "Wir haben uns super reingehauen. Das muss jede Woche der Fall sein, auch wenn wir zu elft spielen. Wenn es so ist, können wir vorne mitspielen", sagte Früchtl. Der von Bayern München geholte Schlussmann stand nicht weniger als dreimal alleine vor den gegnerischen Angreifern, blieb dank seinen Reflexen aber immer Sieger.

Schmid optimistisch 

WSG-Trainer Thomas Silberberger ärgerte sich über "drei Tausender", die sein Team vergeben habe. "Heute Vormittag haben wir beim Aktivieren den Hans Krankl getroffen. Der hätte heute zwei bis drei Tore gemacht mit diesen Chancen." Das fünfte Saisontor von Tim Prica (59.) blieb nach Wiener Toren von Haris Tabakovic (20.) und Fitz (49.) ohne Auswirkung.

Wollte Silberberger die Austria vor dem Spiel noch entscheidend abhängen, hat diese nun wieder Anschluss an die Top-Sechs gefunden. Drei Zähler fehlen den Violetten - die im Vorjahr erst in der 7. Runde erstmals voll angeschrieben hatten - nach vier Runden auf die obere Tabellenhälfte. Gegen Salzburg (0:3) und den formstarken LASK (1:1) wurde bereits gespielt. Trainer Manfred Schmid gab sich als Optimist: "Wenn wir in Altach (2:3, Anm.) gewonnen hätten, hätten wir einen Superstart gehabt. Wir haben jetzt die Möglichkeit, mit guten Punkten in den nächsten Runden immer noch einen guten Start hinzulegen."

Kommenden Sonntag geht es für die Austria ohne Rot-Sünder Galvao beim WAC weiter. Davor wartet noch Fenerbahce im Europa-League-Play-off. Die Türken sind sicher eine Klasse über Wattens einzuordnen. Über 10.000 Tickets hat die Austria für das Hinspiel am Donnerstagabend (21.00 Uhr) bereits vergeben, bis Dienstag erhalten Abonnenten und Mitglieder ein Vorkaufsrecht, um ein echtes Heimspiel zu garantieren. Es darf davon ausgegangen werden, dass sich viele Anhänger des Istanbuler Großclubs Karten sichern wollen.

Youngsters mit guten Leistungen

Schmid betonte noch einmal die Rollenverteilung: "Fenerbahce ist ein übermächtiger Gegner, aber wir werden es ihnen so schwer wie möglich machen." Der Kampfsieg gegen die WSG "gibt Kraft, die Mannschaft ist hungrig", meinte der Coach. Ob angeschlagene Spieler wie Andreas Gruber, James Holland, Georg Teigl und Johannes Handl am Donnerstag zur Verfügung stehen, ist offen.

Aus der Reihe der jungen Akteure gab Florian Wustinger (19) gegen die WSG einen guten Einstand in der Startelf, auch Liverpool-Leihgabe Billy Koumetio (19) agierte fast fehlerlos. Der Franzose hatte in der Vorbereitung nicht immer die beste Figur abgegeben. Schmid sprach von überzogener Kritik, die auf den Innenverteidiger eingeprasselt sei. "Er kommt mit fast zwei Metern daher, ist aber ein junger Bursch. Jeder glaubt, er muss vom ersten Tag an funktionieren. Aber man muss ihm Zeit geben", sagte der Austria-Trainer.

Zeit zum Nachdenken schenkte Schmid im Vorjahr auch Dominik Fitz. Der offensive Mittelfeldmann wurde im vergangenen Herbst zu den Young Violets beordert, im Frühjahr zeigte der 23-Jährige dann bereits bessere Vorstellungen. Am Samstag sagte der Matchwinner im Rückblick, dass er Einstellung und Lebensstil verändert habe. Das Verhältnis zu Schmid sei im vergangenen Jahr "nicht so prickelnd" gewesen, "aber das haben wir hinter uns gelassen". Schmid meinte über Fitz: "Man sieht, es hat sich etwas getan. Dass er ein Riesenkicker ist, ist klar. Er hat auch gemerkt, dass es Sinn macht, mit dem Trainer zu arbeiten. Ich hoffe, dass er auf diesem Weg bleibt."

apa

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